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Wertmeister 2024: Welche Fahrzeugmodelle überzeugen mit der besten Restwertentwicklung?

AUTOBILD und Schwacke küren die wertstabilsten Fahrzeuge 2024

  • Die wertstabilsten Fahrzeuge aus 15 Segmenten
  • Ausbau der Wertmeister-Kategorien im E-Segment
  • Klassenübergreifender Wertmeister: der Kia Picanto

Die Sieger stehen fest! Auch in diesem Jahr haben AUTOBILD und Schwacke gemeinsam die Wertmeister 2024 ermittelt. Insgesamt fast 10.000 Fahrzeugtypen wurden im Rennen um den renommierten Titel akribisch und mit gewohnt hohem Anspruch unter die Lupe genommen, um die wertbeständigsten Fahrzeuge zu ermitteln.

In einem aufwändigen Prozess analysiert das Schwacke-Expertenteam mehrere hundert Faktoren und Parameter, um eine präzise Restwertprognose zu erstellen, darunter Motorisierung, Ausstattungsversion,
gängige Sonderausstattungen und viele mehr. Als Bewertungsgrundlage für den Wertmeister dient ein Prognose-Zeitraum von vier Jahren mit einer für das Segment durchschnittlichen Kilometerlaufleistung.

Warum ist der Fahrzeug-Restwert eigentlich so wichtig?

Restwerte sind in allen Bereichen der Automobilindustrie relevant: Der Wiederverkaufswert eines Fahrzeugs hängt maßgeblich vom Restwert ab – für Privatkundinnen und -kunden durchaus ein ausschlaggebendes Argument für die Kaufentscheidung eines neuen Autos. Im Leasing- und Finanzbereich beeinflusst der Restwert in nicht unerheblichem Maß die Höhe der Leasingrate. Und für Fahrzeughersteller kann ein stabiler Restwert wesentlich zum Markterfolg eines neuen Modells beitragen.
Wenn ein Fahrzeug den Titel “Wertmeister“ für sich beanspruchen kann, ist das eine hohe Auszeichnung für seine Wertbeständigkeit.

Ausbau der Wertmeister-Kategorien im E-Segment

Die Verkehrswende und der technologische Wandel nehmen an Fahrt auf. In den kommenden Jahren wird das Angebot an neuen E-Modellen weiterwachsen. Der rasante Fortschritt in den Bereichen Elektromobilität und Fahrzeugtechnologie sorgt für Unsicherheit im Markt in Bezug auf die Wertenwicklung bei E-Fahrzeugen. Ein Sachverhalt, der auch beim Wertmeister Berücksichtigung findet.

2015 wurden Elektrofahrzeuge neu ins Titelrennen um den Restwert-Champion aufgenommen. In diesem Jahr gibt es nun erstmals vier Wertmeister im E-Segment – aufgeteilt nach Fahrzeugklassen.

Die Entscheidung, den Wertmeister im Hinblick auf die aktuelle Marktsituation zu erweitern und für mehr Transparenz rund um das Thema Werterhalt bei E-Fahrzeugen zu sorgen, ist naheliegend, wie Thorsten Barg, Geschäftsführer, Schwacke (Autovista Group, part of J.D. Power), aufzeigt:  

“Noch nie gab es beim Wertmeister so viele Klassen, wie in diesem Jahr. Das Angebot an Elektrofahrzeugen wächst stetig und dem tragen wir natürlich Rechnung. Dabei zeigt der Wertmeister 2024 auch auf, dass viele Elektrofahrzeuge in Sachen Werterhalt deutlich besser als ihr Ruf sind. Dennoch, ihre Verbrenner-Pendants weisen in den jeweiligen Segmenten immer noch die bessere Restwert-Performance auf.“

Das Markenumfeld bei den Elektrofahrzeugen ist bunt gemischt, die Bandbreite ist groß: Die ersten vier Sieger in den neu eingerichteten Kategorien „Kleinwagen, SUV Small“, „untere Mittelklasse, SUV Medium“, „Mittelklasse, SUV Medium D“ und „Oberklasse, SUV Large“ sind der Reihe nach: der Citroen e-C3 Aircross, der neue Ford Explorer, der Polestar 2 Single und der Volvo EX90. 

Der Citroen e-C3 Aircross hat bei den E-Fahrzeugen segmentübergreifend mit einem Werterhalt von 61,3% klar die Nase vorn. Alle anderen Modelle in den Top 3 der jeweiligen Kategorien überzeugen mit einem immer noch tadellosen Restwert von durchschnittlich 56% nach vier Jahren.  

And the winner is…

In den letzten beiden Jahren stellte Mercedes-Benz das Modell mit dem klassenübergreifend geringsten prozentualen Wertverlust. In diesem Jahr musste sich Mercedes einem Fahrzeug aus koreanischer Produktion geschlagen geben: Das wertstabilste Modell über alle Kategorien ist der Kia Picanto 1.2 (Kategorie Kleinstwagen) mit einem Werterhalt von 69,3% nach vier Jahren.

Der Picanto ist gleichzeitig auch das Fahrzeug mit dem geringsten monetären Wertverlust. Nachdem sich im letzten Jahr der Kia Rio diese Position sichern konnte, stellt Kia zum zweiten Mal in Folge das Fahrzeug mit dem höchsten Restwert.

In den Kategorien Ober- und Luxusklasse haben die deutschen Marken die Nase vorn – wie auch schon in den Jahren zuvor. BMW, Mercedes-Benz, Audi und Porsche teilen die sechs Platzierungen in diesen beiden Kategorien unter sich auf.

Die Wertmeister 2024 im Überblick

Elektrofahrzeuge (Kleinwagen, SUV Small)Citroen e-C3 Aircross  
Elektrofahrzeuge (untere Mittelklasse, SUV Medium C)Ford Explorer Dual-Elektromotor Extend. Range AWD 79kWh  
Elektrofahrzeuge (Mittelklasse, SUV Medium D)          Polestar 2 Single Motor 70kWh
Elektrofahrzeuge (Oberklasse, SUV Large)      Volvo EX90 Twin Motor AWD  
Kleinstwagen                                                                 Kia Picanto 1.2  
KleinwagenDacia Sandero Stepway TCe 110
Untere MittelklasseMazda 3 e-SKYACTIV-X 186 M
MittelklasseSkoda Superb Combi 2.0 TSI DSG
OberklasseBMW 540d xDrive Touring Aut.  
LuxusklasseMercedes-Benz S 450 d 4Matic L 9G-TRONIC  
SportwagenPorsche 911 Carrera PDK  
VansMercedes-Benz V 250 d lang 4Matic 9G-TRONIC               
Kompakte SUVCitroen C3 Aircross Hybrid 136 ë-DSC6  
Mittlere SUVBMW X3 20d xDrive  
SUVLand Rover Range Rover Sport D300

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EU-Kommission bestätigt vorläufige Strafzölle auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge

Wie wird sich die Verhängung vorläufiger Zölle auf die Einfuhren von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen aus China auf den europäischen Markt auswirken? Im aktuellen Podcast  von Autovista24 diskutieren der Redakteur Tom Geggus und unser Redakteur zu Sonderthemen Phil Curry diese Neuigkeiten.

Für in China hergestellte und in die EU eingeführte E-Fahrzeuge gelten nun vorläufig Strafzölle. Die Europäische Kommission bestätigte diesen Schritt, während die Gespräche auf Regierungsebene fortgesetzt werden. Welche Autohersteller müssen jetzt mit höheren Zöllen rechnen? Welche Auswirkungen sind auf den europäischen Automobilmarkt zu erwarten?

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Notizen

Kommission führt vorläufige Strafzölle auf Einfuhren von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen aus China ein, während die Gespräche mit China fortgesetzt werden

Durchführungsverordnung der Kommission

Die wichtigsten Punkte des Papiers: Die Antisubventionsuntersuchung der Europäischen Kommission

Die EU-Regierungen sind zum Thema Zölle auf chinesische E-Fahrzeuge vorsichtig, während der Handelsstreit bereits eskaliert

Für in China hergestellte E-Fahrzeuge gelten zusätzlich zu den bestehenden Zöllen neue, vorläufige EU-Zölle

Chinas Einfluss auf die europäische Automobilindustrie

Wie man den europäischen Markt für batterieelektrische Fahrzeuge wieder ans Laufen bringen könnte

Der Hintergrund

Nach einmonatigen Gesprächen hat die Europäische Kommission die Einführung vorläufiger Zölle auf aus China importierte E-Fahrzeuge bestätigt. Das Ziel der Maßnahme ist eine Angleichung an die Listenpreise der einheimischen KFZ-Hersteller.

Am 4. Oktober 2023 leitete die Kommission eine Untersuchung über die illegale Subventionierung von E-Fahrzeug-Wertschöpfungsketten in China ein. Am 12. Juni 2024 wurde dann nach Gesprächen mit der chinesischen Regierung der vorläufige Abschluss der Untersuchung bekannt gegeben.

Im Rahmen ihrer laufenden Untersuchung ist die Kommission vorläufig zu dem Schluss gekommen, dass die Wertschöpfungskette für batterieelektrische Fahrzeuge in China von einer unlauteren Subventionierung profitiert, durch die den Herstellern solcher Fahrzeuge in der EU eine wirtschaftliche Schädigung droht. Untersucht wurde auch, wie sich die Maßnahmen auf Importeure, User/Userinnen und Verbraucher/Verbraucherinnen auswirken können, hieß es in der Erklärung der Kommission.

Infolgedessen hat die Kommission neue Zölle angekündigt, die sie auf in China hergestellte und in die EU eingeführte E-Fahrzeuge erheben würde. Diese im Voraus bekannt gegebenen Zollsätze wurden auf der Grundlage der bei der Untersuchung festgestellten Subventionsbeträge berechnet.

Geltende Zölle

Am 4. Juli 2024 bestätigte die Kommission die vorläufigen Zölle, die sie auf jedes aus China in die EU eingeführte E-Fahrzeuge erheben würde. Seit der Vorabunterrichtung im Juni wurde der Zollsatz für viele Unternehmen leicht gesenkt. Dies war das Ergebnis von Stellungnahmen interessierter Parteien zu der Art und Weise, wie die im Voraus bekannt gegebenen Zölle berechnet wurden.

E-Fahrzeuge China

Die bestätigten vorläufigen Zölle werden zusätzlich zu den derzeitigen 10 %igen Abgaben auf Einfuhren erhoben und treten am 5. Juli 2024 für eine Dauer von höchstens vier Monaten in Kraft. Die Kommission hat bestätigt, dass innerhalb dieses Zeitraums eine endgültige Entscheidung über die endgültigen Sätze erwartet werden kann.

Dies wird nach einer Abstimmung in den EU-Mitgliedstaaten geschehen. Sollte eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 15 Mitgliedstaaten, die mindestens 65 % der EU-Bevölkerung repräsentieren, gegen die Zölle stimmen, werden sie blockiert. Mit dem Erlass eines endgültigen Beschlusses würden die Zölle für fünf Jahre festgeschrieben. 

Mögliche Ergebnisse

Laut Christoph Ruhland, Director of Business Development bei Autovista Group (Teil von J.D. Power), sind bei der Umsetzung der Zölle mehrere Auswirkungen in Betracht zu ziehen. Diese beinhalten u.a. diese möglichen Folgen:

  1. Chinesische Automobilhersteller könnten ihre Markteintrittsstrategien für E-Fahrzeuge in Europa zurückstellen oder einschränken. Der Grund dafür ist, dass die neuen Zölle ihre Kalkulation ändern.
  2. Es könnte auch zu einer Zunahme der Plug-in- und Vollhybridmodellen kommen, da diese nicht von den neuen Zöllen betroffen sind
  3. Die Verbraucherpreise für E-Fahrzeuge werden steigen, da die Zölle zu hoch sind, um von der Gewinnspanne aufgefangen zu werden. Das betrifft auch E-Fahrzeugmodelle europäischer Hersteller, die in China produziert werden.
  4. Einige Importe aus China könnten in Nicht-EU-Länder wie Norwegen und das Vereinigte Königreich oder in andere Regionen wie den Nahen Osten oder Brasilien umgeleitet werden.
  5. Chinesische Automobilhersteller werden zunehmend gezwungen sein, Produktionsstätten in der EU zu betreiben, um Einfuhrzölle zu vermeiden.
  6. Die Zölle könnten sich negativ auf die Umweltziele der EU auswirken, da sie den Zugang zu E-Fahrzeugen für die Öffentlichkeit erschweren und damit den Übergang von Verbrennungsmotoren zu E-Fahrzeugen verlangsamen.
  7. Sollte es zu keiner Einigung kommen, wird China höchstwahrscheinlich Vergeltungsmaßnahmen ergreifen und einen umfassenderen Handelskrieg riskieren, der der europäischen Wirtschaft (und nicht nur dem Automobilsektor) schaden könnte.

Auswirkungen auf die KFZ-Modelle

Die aktuelle Entwicklung wird Auswirkungen auf mehrere derzeit in Europa erhältliche Modelle haben. Einige Fahrzeuge in der Bestsellerliste für E-Fahrzeuge von Januar bis Mai, die mit Daten von EV Volumes erstellt wurde, werden wahrscheinlich mit Zöllen belegt werden.

Das Tesla Model 3, derzeit das zweithäufigste verkaufte Elektroauto in Europa, wird wahrscheinlich ebenfalls betroffen sein. Der US-Hersteller, dem ein Zoll von 20,8 % drohen könnte, hat allerdings eine Überprüfung mit dem Ziel eines individuellen Satzes beantragt, der im Rahmen der endgültigen Sachaufklärung eingeführt werden soll.  

Der von SAIC gebaute MG4 war in den ersten fünf Monaten dieses Jahres die Nummer 7 bei den Verkäufen von Elektroautos, diesem Fahrzeug droht aktuell der höchsten Zollsatz. Auch der Volvo EX30 von Geely wird wahrscheinlich betroffen sein. Die Produktion dieses Modells wird jedoch im nächsten Jahr in Europa aufgenommen, was bedeutet, dass das Unternehmen nicht mehr belastet wird, wenn es die Produktion aus China verlagert. Der weltweit beliebteste Automobilhersteller BYD wird derzeit in der Top-20-Liste der europäischen Elektrofahrzeuge nicht geführt.

Es steht außer Frage, dass der gesamte EU-Markt für E-Fahrzeuge von den Zöllen betroffen sein wird. Die Region ist bestrebt, den Übergang zu einer emissionsfreien Mobilität fortzusetzen, wobei die Erschwinglichkeit eine zentrale Voraussetzung für die Massenmarktfähigkeit ist. Diese Zölle zwingen die Automobilhersteller jedoch zu einer Entscheidung. Entweder absorbieren sie die Zölle in ihren Kosten, was geringere Gewinnspannen bedeutet, oder sie versuchen, sie an die Verbraucher weiterzugeben. Sollte das der Fall sein, könnte der Übergang zur emissionfreien Mobilität in der Region aufgrund des Fehlens erschwinglicher Modelle erschwert werden.

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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung handelt. Das Original wurde in englischer Sprache auf Autovista24 veröffentlicht. Sollte dieser Artikel kleinere grammatikalische Fehler enthalten, bitten wir, dies zu entschuldigen. Im Falle einer Diskrepanz zwischen den beiden Texten ist die englische Version maßgeblich.

Leichte Erholung auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt

Gebrauchtwagenmarkt

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, über die aktuelle Entwicklung des Gebrauchtwagenmarktes in Deutschland und die Aussichten für Restwerte.

Zwar ist das Gebrauchtwagengeschäft – privat und gewerblich, alle Altersgruppen – im Mai immer noch knapp 300.000 PKW hinter dem Vorkrisenniveau, aber weiter auf Erholungskurs. Der Absatz von BEV liegt zwar weiterhin auf doppeltem Niveau verglichen mit dem Vorjahr, aber der Gebrauchtwagenmarkt reagiert auf die schwächere Nachfrage mit längeren Standzeiten und stärkeren Preisreduzierungen als im gesamten Marktdurchschnitt.

Da die Neuzulassungsanteile von BEVs und PHEVs weiter rückläufig im Mai zusammen bei etwas mehr als 12% liegen, ist zumindest auch aus dem aktuellen Jahrgang mit etwas Entspannung auf der zukünftigen Angebotsseite zu rechnen. Der weiterwachsende Bestand an Fahrzeugen mit Steckern stellt dabei den Handel vor besondere Herausforderungen. Hinsichtlich der Standzeiten bewegen sich PHEVs fast auf Verbrennerniveau, während ihre ausschließlich batteriebetriebenen Brüder oft weit mehr als einen Monat länger stehen.

Da ist nachvollziehbar, dass der Handel nervös wird, auch wenn von allen bis zu vierjährig angebotenen Gebrauchten durchschnittlich nur jeder Siebte einen Stecker hat. Die mittlerweile mehr als 2,3 Millionen BEV und PHEV auf Deutschlands Straßen nehmen sich zwar im Verglich zum Gesamtbestand von 49 Millionen PKW zwar immer noch recht klein aus, haben allerdings eine kritische Masse erreicht, aus dem sich zunehmend auch generischer Bedarf für einen Nachfolger, neu oder gebraucht, generiert.

Zwar gibt es einen Anteil, die mangels Praxistauglichkeit für ihren individuellen Alltag wieder zu Verbrennern zurückkehren wollen, aber die große Masse tendiert dazu, die Investition in Wallboxen und PV-Anlagen weiter nutzen zu wollen. Man darf eben auch nicht vergessen, dass es insgesamt nicht nur um persönliche Präferenzen bei der Antriebsart der eigenen Mobilität geht, sondern um das übergeordnete Ziel, CO2-Neutralität auch im Verkehrssektor zu erreichen.  

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Im Dashboard für Juni 2024 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Einen Einblick in die Situation auf dem Gebrauchtwagenmarkt im April gibt es hier.

E-Fahrzeuge sorgen für Wachstum

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, über die aktuelle Entwicklung des Marktes für Gebrauchtwagen in Deutschland (mit besonderem Augenmerk auf E-Fahrzeuge) und die Aussichten für Restwerte.

Im Verhältnis zu den gesamten Besitzumschreibungen von PKW, die um ca. 8% zugenommen haben, stellen EVs (Hybrid und Vollelektrisch) auch in diesem Jahr natürlich immer noch eine kleine Minderheit von 10% dar.

Aber die gute Nachricht ist, dass sich 60% des Zuwachses an Besitzumschreibungen bisher aus EVs generiert. Die Zahlen von BEV und PHEV haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum entgegen aller Unkenrufe sogar nahezu verdoppelt. Buchstäblich erkauft wird dieses Wachstum allerdings – und das ist das eigentliche Problem – mit starkem Preisverfall gebrauchter E-Fahrzeuge. Die Gründe sind vielfältig: Das durch die starke prämienbedingte Neuwagenstimulation der vergangenen Jahre verursachte Überangebot, erhebliche Preissenkungen von neuen Modellen, aber nicht zuletzt auch eine fortgesetzte öffentliche und von vielen Seiten medial befeuerte Debatte zur Zukunft der E-Mobilität, die interessierte Käufer zunehmend verunsichert.

Die Newcomer wie BYD und GWM erzielten in den ersten drei Monaten des Jahres in der Regel dabei nur zweistellige Stückzahlen, während MG schon bald an der 1.000er-Marke kratzt und die vielgescholtenen Teslas in 2024 bisher 56% mehr Besitzumschreibungen, jedoch unter schweren Preiseinbußen, verzeichnen konnten. Der Preisindex zeigt für BEVs weiter leider nach unten wohingegen Verbrenner ihren allgemeinen Preistrend im Großen und Ganzen stabilisiert haben.

Interessant zeigt sich die Segmentbetrachtung, in der nun die bisher resilienten A und B Segmente der Stabilisierung des Gesamtmarktes nicht folgen können und weiter bei den Angebotspreisen nachgeben. Mit der sinkenden Inflation und der für 2025 erwarteten Erholung der Wirtschaftskraft bleibt somit zumindest ein bisschen Hoffnung, dass das Preisniveau keinen zu großen Schaden nimmt. Was weiter fehlt, sind aber Anreize zum Betrieb von E-Fahrzeugen und eine Versachlichung und Entschärfung der öffentlichen Debatte als vertrauensbildende Maßnahmen. Beides würde helfen, das weiter nachfließende Gebrauchtwagenangebot besser zu vermarkten.

Im Dashboard für April 2024 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Einen Einblick in die Entwicklung im Februar gibt es hier.

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Angebotspreise für Gebrauchtwagen stabilisieren sich

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, über die aktuelle Entwicklung des Marktes für Gebrauchtwagen in Deutschland und die Aussichten für Restwerte.

Der Jahresauftakt zeigt im Februar leichte Anzeichen von Stabilisierung auf der Seite der Angebotspreise bei Gebrauchtwagen. Insbesondere Preise älterer Verbrenner werden wieder mit mehr Resilienz von den Händlern gehalten.

Auch das absolute Preisniveau in diesen Altersclustern dürfte für den einen oder anderen Händler mittlerweile interessant geworden sein. Schließlich liegen 5 bis 6jährige Fahrzeuge immer noch bei einem Durchschnittspreisniveau von 3jährigen PKW vor der Krise.

BEV hingegen stehen weiterhin unter Volumendruck bzw. einem Missverhältnis von Angebotsmenge und zu gering ausgeprägter Nachfrage. Daran wird sich dieses und nächstes Jahr wohl auch leider nichts ändern. Zwar finden ältere BEV und vor allem PHEV auch mehr und mehr Käufer, aber längst nicht genug, um den stetigen Nachschub zu absorbieren.

Spürbar ist allerdings mittlerweile der durch Einschränkung und Wegfall des Umweltbonus im letzten Jahr stark zurückgegangene Nachschub an sehr jungen Plug-In Hybriden. Zwar treffen die verhältnismäßig teuren Fahrzeuge auch nicht auf ausreichend kaufwillige und kaufkräftige Interessenten, aber die angebotenen Mengen wachsen zumindest derzeit nicht weiter an.

Interessant auch die Entwicklung von Vollhybriden. Bis 2023 konnten die Modelle mit dem niederschwelligsten, aber auch ökobilanziell schwächsten Angebot an Elektromobilität voll von Lieferkrise und Minderangebot profitieren. Durch das stark erweiterte Angebot an Marken und Modellen hat sich jedoch mittlerweile ebenfalls ein Volumendruck entwickelt, der die Nachfrage deutlich übersteigt. Zwar stellen etwas mehr als 3% Marktanteil bei Neuzulassungen keinen großen Block dar und nur etwa die Hälfte der bereits stark zurückgegangenen Plug-Ins, aber die aktuelle Kaufzurückhaltung trifft eben derzeit leider alle Antriebsarten.

Im Dashboard für Februar 2024 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Einen Einblick in die Entwicklung des Vormonats gibt es hier.

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Gebrauchte BEVs mit Startschwierigkeiten

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, über die aktuelle Entwicklung des Gebrauchtwagenmarktes in Deutschland und die Aussichten für Restwerte und BEVs (Batterie-elektrische Fahrzeuge).

Die absoluten Restwerte in Deutschland waren im Vergleich zum Vormonat stabil, sanken jedoch gegenüber Januar 2022 um 7,7%. Bei steigenden Listenpreisen fielen die %RVs um 4,6 % im Vergleich zum Dezember und um 10,6 % gegenüber dem Vorjahr.

Der Markt für neue BEVs in Deutschland hat sich in letzter Zeit schwergetan. Dies ist eine Folge der abrupten Streichung der E-Auto-Förderung Mitte Dezember 2023. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sank der Anteil der vollelektrischen Fahrzeuge im Januar auf 41,7 % gegenüber 51,9 % ein Jahr zuvor.

Zum Jahreswechsel 2023 und in den Januar hinein wurden die größten Schlagzeilen der Branche von hohen Nachlässen und Preisreduzierungen der Hersteller eingenommen.

Das Signal, das davon ausgeht, ist fatal. Jeden potenziellen Kunden und Skeptiker erreicht so die Botschaft, die er insgeheim vielleicht sowieso schon empfunden hat: Mit Elektrofahrzeugen stimmt etwas nicht, keiner will sie haben. Es steht zu befürchten, dass diese Wahrnehmung zur Realität wird, wenn sich die öffentliche Meinung gegen die Technologie wendet. Eine ausgebremste Akzeptanz und zusätzliche Skepsis sind die Folge.  

Die Händler sind entsprechend verunsichert, der Bestand auf den Höfen steigt und bleibt länger stehen. Von den jungen Gebrauchten im Handel ab Baujahr 2022 ist etwa jeder sechste bis siebte PKW ein BEV oder PHEV, Tendenz steigend und damit auch das Risiko.

Die Preise geben nach und der Wettbewerbsdruck sorgt für fortgesetztes Abpreisen, nun noch zusätzlich belastet durch deutlich sinkende Neupreise. Dem weiter nachströmenden Volumen aus den Jahren 2020-2023 ist damit nicht gedient.

Im Sinne der Restwertstabilität kann allenfalls mit Volumenreduktion oder Verzögerung, sprich Export oder Gebrauchtwagenleasing, begegnet werden – begleitet von Händlerunterstützung seitens der OEM, die gezielt dafür sorgt, dass Händler es sich leisten können, einen adäquaten Preis zu halten, bis ein Käufer gefunden wird.

Am Ende kann der Knoten erst platzen, wenn die Nachfrage nach Gebrauchten extern stärker stimuliert wird. Man sollte aber eben auch nicht vergessen, dass entsprechend fünf von sechs jungen Gebrauchten noch durchaus profitable Verbrenner sind, von denen mit Erstzulassung vor 2020 ganz zu schweigen.

Im Dashboard für Januar 2024 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Einen Einblick in die Entwicklung des Vormonats gibt es hier.

Dieser Inhalt wird Ihnen präsentiert von Autovista24.

BEVs

Schwierige Zeiten für Restwerte in Deutschland

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, wagt einen Ausblick auf die Entwicklung des Gebrauchtwagenmarktes in Deutschland und der Restwerte für 2024.

Aus den gebrauchtwagenrelevanten Zulassungskanälen der letzten Jahre ist für 2024 wenig Zuwachs für den Gebrauchtwagenmarkt zu erwarten.

Die gewerblichen Zulassungen aus dem nun wichtigen Zulassungsjahr 2021 lagen noch im Abwärtstrend, sodass die Alterskategorien bis 4 Jahre insgesamt weiterhin schwach versorgt werden dürften. Erneut ist eher damit zu rechnen, ältere Jahrgänge häufiger in den Gebrauchtwagenportalen vorzufinden.

Insgesamt ein Zuwachs auf etwa 6.4 Millionen ist realistisch. Verglichen mit über 7 Millionen GW-Verkäufen in 2019 ergibt sich weiterhin eine Umsatzlücke, die dem Handel zur Konsolidierung fehlen wird.

2024 wird also ein Übergangsjahr sein, das am Neu- wie Gebrauchtwagenmarkt mit Preisstabilität und Unterversorgung nur in wenigen Bereichen – vornehmlich Verbrennern, aber vor allem viel Wettbewerb und einer starken Tendenz zum Überangebot an elektrifizierten Antrieben – Vollhybride eingeschlossen – aufwarten wird.

In Bezug auf Restwerte also leider ein schwieriges Jahr. Optimismus sei erlaubt für die Jahre danach und speist sich aus sich leicht verbessernden makroökonomischen Faktoren, generischem Bedarfswachstum – auch an Elektromodellen – und hoffentlich auch staatlicher Unterstützung des elektrifizierten Gebrauchtwagengeschäfts, um den Knoten zu lösen.

Dabei bedarf es nicht unbedingt einer neuen Prämie, sondern alles, das den Betrieb eines Elektromodells attraktiv macht, hilft. Egal, ob Stromsubventionierung, Ausbau des Ladenetzes, administrative Vereinfachung des Baus von privater Ladeinfrastruktur oder Verstärkung des Kfz-Steuervorteils.

Im Dashboard für Dezember 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Einen Einblick in die Entwicklung des vergangenen Monats gibt es hier.

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Restwerte

Gebrauchtwagenmarkt unter Druck

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Am Neuwagenmarkt stehen die Zeichen weiterhin auf Erholung, insbesondere in dem für Gebrauchtwagen relevanten Kanal gewerblicher Zulassungen und liegen dort seit langem wieder auf und über Vorkrisenniveau.

Jedoch liegen die Gesamtzahlen 2023 von Neu- und Gebrauchtwagen noch deutlich hinter dem YTD 2019 mit ca. 600.000 weniger neuen und über 900.000 weniger Gebrauchtwagen.

Dies verursacht weiterhin enorm hohen Druck bei den Marktteilnehmern, mit derart wenigen Fahrzeugen ausreichend Umsatz und Ertrag zu erzielen, um das wirtschaftliche Überleben zu sichern. Das Ergebnis ist, trotz stark rückläufiger Kundennachfrage, langsamer sinkende und teils noch immer stabile Preise bei Verbrennern. Elektroantriebe müssen als hochpreisige Segmentvertreter stärker preislich leiden.

BEVs und in etwas schwächerem Maße PHEVs von zwei oder drei Jahren Alter zeigen dabei allerdings schon erste Zeichen von Preisstabilisierung, da dem Volumenanstieg und der negativen Preisreaktion nun tatsächlich ein Abfließen und Standtagsreduktion folgte.

Schlechter sieht es bei jungen Fahrzeugen bis 18 Monaten mit Stecker aus. Hier sticht besonders das übergroße Angebot an batterieelektrischen Fahrzeugen hervor. Es fehlt nicht mehr viel und sie erreichen das Niveau aller anderer alternative Antriebe zusammengenommen, inklusive PHEV.

Der Anteil gebrauchter chinesischer Modelle ist dabei noch äußerst gering und in Summe nicht einmal vierstellig. Währenddessen lassen rapide wachsende Neuzulassungen, die kleinere etablierte Hersteller wie zum Beispiel DS Automobiles, Subaru, Lexus, Jaguar und teils sogar Alfa Romeo und Honda hinter sich gelassen haben, auch für den GW-Markt zukünftig mehr Wettbewerb vorausahnen. MG wird wohl in nicht allzu ferner Zukunft mindestens so häufig wie Mitsubishi-Modelle angeboten werden, vergleicht man deren Erstzulassungen.

Im Dashboard für Oktober 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr. Einen Einblick in die Entwicklung des vergangenen Monats gibt es hier.

Dieser Inhalt wird Ihnen präsentiert von Autovista24.

Divergente Kräfte am deutschen Markt

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Beobachtet man die KPIs des Gesamtmarktes der bis zu 5 Jahre alten gebrauchten PKW, könnte man den Eindruck gewinnen, alles verlaufe einigermaßen stabil auf vergleichsweise hohem Niveau. Die Divergenz aber in den betrachteten Aspekten, seien es Antriebsarten oder Alterssegmente, zeigen, wie sehr der Gebrauchtwagenmarkt derzeit von unterschiedlichen Kräften getrieben wird.

Verbrennern kann man weiterhin attestieren, dass sie am wenigsten von der rezessiven Preisentwicklung betroffen sind. Jüngere Fahrzeuge und insbesondere BEVs und PHEVs leiden aufgrund der absoluten Preisniveaus in Euro unter der aktuellen Kaufzurückhaltung bei zugleich sinkenden Käufer-Budgets.

„Mit den Angebotsmengen sind wir insgesamt bei den bis zu 5 Jahre alten Gebrauchten, schon wieder nahe am Vorkrisenniveau, allerdings begleitet von einer stark veränderten Zusammensetzung hinsichtlich der Antriebsarten oder des ehemaligen Listenpreisniveaus“, so die Aussage von Andreas Geilenbrügge.

Interessant auch ein Seitenblick auf die seltener im Rampenlicht stehenden LCVs. Hier kommen nun seit wenigen Monaten vermehrt junge Gebrauchte ID.Buzz in den Verkauf und bilden die Speerspitze einer neuen Generation eLCVs.

Der Segmentanteil am Gesamtvolumen ist zwar bei Nutzfahrzeugen im Vergleich noch immer weit hinter dem der batterieelektrischen PKWs, aber die Angebotsmengen des von den Händlern lang ersehnten Elektro-Bullis liegen mittlerweile dauerhaft im mittleren dreistelligen Bereich und werden zeigen, inwieweit sich die tatsächliche Nachfrage in diesem kostensensiblen Käufersegment am Gebrauchtmarkt bereits entwickelt hat.

Insgesamt straucheln die gebrauchten Transporter derzeit ein bisschen nach dem pandemiebedingten Bedarfs-Peak durch das stark angewachsene Transportaufkommen. Dies bezieht sich vor allem auf die rückläufigen umgesetzten Stückzahlen und die bereits wieder auf Vorkrisenniveau befindlichen Standzeiten. Die angebotenen Mengen schwellen zwar mangels Nachschubs nicht an, aber es wird auch hier immer schwieriger das nach wie vor noch hohe Preisniveau zu halten.

Im Dashboard für September 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr. Einen Einblick in die Entwicklung des vergangenen Monats gibt es hier.

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Die Wertmeister 2023

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AUTOBILD und Schwacke küren die wertstabilsten Fahrzeuge 2023

  • Die wertstabilsten Fahrzeuge aus 13 Segmenten
  • Erneuter Dreifacherfolg für Mercedes-Benz
  • Volkswagengruppe und Hyundai Motor Group überzeugen

Nicht mehr aus der Branche wegzudenken: Bereits zum 20. Mal gewähren die Wertmeister einen Einblick in die derzeit wertstabilsten Fahrzeuge auf dem deutschen Markt. Der Titel, der mittlerweile in 13 Fahrzeugsegmenten verliehen wird, prämiert die wertbeständigsten Fahrzeuge, also die PKWs mit dem geringsten prognostizierten Wertverlust (prozentual sowie absolut in Euro). In diesem Jahrgingen 9700 verschiedene Fahrzeugtypen ins Rennen um die renommierte Auszeichnung.

Erstmals ausgezeichnet wurden die Wertmeister im Jahr 2004, damals noch in 12 (teilweise anders aufgeteilten) Kategorien und ohne E-Fahrzeuge, die erst 2015 in das Titelrennen aufgenommen wurden. Erfolgreichste Marke im Premierenjahr war übrigens Mercedes.

Um sich „Wertmeister“ nennen zu dürfen, müssen die Modelle einen aufwändigen Bewertungsprozess durchlaufen. Mehrere hundert Faktoren und Parameter, die die Restwertentwicklung eines Fahrzeugs beeinflussen, werden für die Entscheidungsfindung herangezogen. So spielen neben dem Modell beispielsweise auch Motorisierung, Ausstattungsversion und gängige Sonderausstattungen eine Rolle. Ein Prognose-Zeitraum von vier Jahren mit einer für das Segment durchschnittlichen Kilometerlaufleistung dient als Bewertungsgrundlage.

Der Restwert eines Fahrzeugs ist nicht nur im Leasing- oder Finanzierungsbereich ein relevanter Faktor, gerade auch bei Privatkunden kann der potenzielle Wiederverkaufswert eines Autos ein entscheidendes Kriterium für eine Kaufentscheidung sein.

„In Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung des Vertriebs und rapide wachsenden Leasinganteilen kommt dem Wiederverkauf eine zunehmend zentrale Rolle für den Erfolg oder Misserfolg einer Marke zu. Restwertoptimierung ist damit für Hersteller, insbesondere für Newcomer, längst eine Pflichtveranstaltung und unser Wertmeister die Kür!“

Thorsten Barg, Geschäftsführer Schwacke

Während einige Kategorien große Unterschiede zu den Vorjahren verzeichnen, bleiben andere Marken stabil in ihrer Performance.

Mercedes-Benz wiederholt den Dreifachtriumph aus dem letzten Jahr

Wie bereits im letzten Jahr darf sich die Mercedes-Benz Group auch 2023 über einen Triple-Sieg freuen, in den Kategorien „Elektrofahrzeuge über 40.000 € netto“, „Luxusklasse“ und „Vans“. Auch das klassenübergreifend wertstabilste Fahrzeug, also das Modell mit dem insgesamt höchsten prozentualen Werterhalt, kommt (ebenfalls wie im Vorjahr) aus dem Hause Mercedes-Benz; und wie bereits 2022 auch hier wieder aus dem Van-Segment. Der V 250 d lang 4Matic 9G-TRONIC überzeugt mit einem prozentualen Werterhalt von rund 73% und ist damit das einzige Fahrzeug mit einem Wertverlust von weniger als 30%. Insgesamt ist Mercedes fünfmal auf der Top 3-Gewinnerliste vertreten, neben den drei ersten mit zwei weiteren zweiten Plätzen.

Alte Bekannte und Debütanten

Mit Mercedes, Porsche oder BMW sind in den Top Rängen einige alte Bekannte vertreten, aber das Portfolio der vertretenen Marken ist vielfältig. So stellt beispielsweise Genesis mit dem G80 2.5T AWD AT8 erstmalig einen Sieger in der Oberklasse.

Auch die E-Segmente verzeichnen 2023 wieder viel Bewegung im Vergleich zu den Vorjahren – was aufzeigt, wie stark der Zulauf zukunftsfähiger, neuer und werthaltiger Modelle in diesem Bereich nach wie vor ist. Im Vergleich dazu geht es in den „klassischen“ Segmenten verhältnismäßig stabil zu: Die Kategorien Luxusklasse und Sportwagen sind mit Mercedes-Benz und Porsche auch in diesem Jahr fest in deutscher Hand.

Volkswagengruppe und Hyundai Motor Group überzeugen

Die noch junge koreanische Marke Genesis aus dem Hause Hyundai ist in diesem Jahr gleich in vier Kategorien in der Wertmeister-Liste vertreten, darunter ein erster Platz in der Oberklasse.

Die Hyundai Motor Group hat es aber nicht nur mit ihrer Marke Genesis in das Wertmeister Ranking geschafft: der Konzern ist insgesamt ganze elfmal dabei, je viermal mit Hyundai- und Genesis-Modellen sowie dreimal mit KIA, verteilt über alle Segmente (außer Luxusklasse und Sportwagen).

Das Modell mit dem monetär geringsten Wertverlust (nur knapp über 5.200 Euro) stammt ebenfalls aus dem Hause Hyundai Motor Group: der KIA Rio (Kategorie Kleinwagen). Der KIA Rio löst damit den Dacia Sandero ab, der im letzten Jahr diesen Erfolg für sich verbuchen konnte.

Mit insgesamt acht Top 3-Einträgen von vier Konzernmarken überzeugt auch die Volkswagengruppe – neben je einer Platzierung für den Skoda Enyak und den Cupra Born sind Porsche und VW jeweils dreimal in der Wertmeisterliste zu finden, darunter unter anderem ein erster Platz für den ID.4 i n der Kategorie „Elektrofahrzeuge bis 40.000 € netto“.

Thorsten Barg ist überzeugt, dass Restwert eines Fahrzeugs auch zukünftig eine zentrale Rolle auf dem Automobilmarkt einnehmen wird: „Die vergangenen Krisenjahre haben gezeigt, wie stark der Gebrauchtwagenmarkt von solchen externen Ereignissen getrieben wird. Ob wir noch weitere Disruptionen in der Zukunft zu erwarten haben, wissen wir alle nicht. Aber der Automobilmarkt hat sich und wird sich weiter grundlegend verändern. Eines wird bei aller Veränderung Bestand haben: Jedes Auto ist ab dem Tag der Neuzulassung ein Gebrauchtwagen und über seinen Wert bestmögliche Kenntnis zu haben, ist von unschätzbarem Vorteil.“

Die Wertmeister 2023 im Überblick:

* Net list price / Quelle: Schwacke / Created with Datawrapper

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Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland: „Die Party ist vorbei“

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Hört man in die Branche hinein, scheint die Meinung einhellig: „Die Party ist vorüber.“ Die Bestände auf dem Gebrauchtwagenmarkt wachsen wieder an, Standzeiten erhöhen sich und Preise sind unter Druck.

Vor allem der wachsende Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen macht mangels ausreichender Nachfrage dem Handel zu schaffen. Vergleicht man jedoch mit länger zurückliegenden Zeitpunkten, stellt man fest, dass wichtige KPIs wie Durchschnittspreise, prozentuales Restwertniveau und selbst Standzeiten im Durchschnitt immer noch vorteilhaft gegenüber den Pandemiejahren liegen.

Das Problem erwächst jedoch aus der wachsenden Kluft von wachsendem Angebot und nicht adäquat wachsender Nachfrage. Januar bis Juni wurden im Vorjahresvergleich wieder mehr Gebrauchte umgesetzt, aber die Lager füllen sich deutlich schneller wieder auf, als derzeit abverkauft werden kann. Zudem mittlerweile fast 15% des Bestandes jüngerer Gebrauchter aus BEV oder PHEV besteht, – Tendenz rapide steigend – und zu wenige Käufer finden.

Auch der Nachschub für die kommenden Jahren stellt sich mittlerweile wieder recht stabil dar. Die Flottenzulassungen verzeichnen ein Rekordjahr und insbesondere große Fuhrparks tragen einen erheblichen Anteil dazu bei, jedoch auch hier weiter zunehmend mit elektrifizierten Modellen.

Etwas Hoffnung macht, dass taktische Zulassungen, also Zulassungen auf Handel, Hersteller und Vermieter, die üblicherweise nach 6-18 Monaten wieder als Gebrauchte den Markt erreichen, von den Herstellern noch nicht wieder auf das Niveau früherer Jahre getrieben werden und damit weniger Druck auf den Gebrauchtwagenmarkt und deren Preise ausüben.

Weniger unter Druck befinden sich Verbrennermodelle. Sie stellen weiterhin die weit überwiegende Masse des Marktes dar und finden Absatz zu meist stabilen Preisen. Es fehlt weiterhin an wirksamer, vor allem staatlicher Nachfrageförderung für gebrauchte Elektrofahrzeuge, sprich Attraktivität, ein solches zu betreiben.

Im Dashboard für Juli 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr. Einen Einblick in die Entwicklung des vergangenen Monats gibt es hier.

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Staatliche Lenkungsfunktion nötig für Nachfrage nach gebrauchten E-Fahrzeugen?

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Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Der Mai erlebte einen starken Neuzulassungszuwachs nicht nur insgesamt gegenüber den Krisenjahren, insbesondere die GW-Markt relevanten Flottenzulassungen konnten den stärksten Mai seit mindestens 20 Jahren verzeichnen.

Der deutliche Zuwachs gegenüber dem Vorjahr speiste sich dabei aus allen Antriebsarten abgesehen von Plug-Ins. Letztere profitierten die vergangenen Jahre von einer Kombination aus Neuwagenprämie, dienstwagensteuerlicher Vorteile des Fahrers sowie dessen minimaler Umgewöhnung im Tagesgebrauch ohne Verpflichtung, tatsächlich weitgehend elektrisch und emissionslos fahren zu müssen.

Sollte sich der Trend so fortsetzen, könnten besonders die Benziner am Gebrauchtwagenmarkt in 3 Jahren wieder einen Dämpfer erhalten, weil im Mai gemessen am Vorkrisenniveau tatsächlich deutlich mehr neue Benziner auf die Straße kamen als zuvor. Diesel bleiben davon unbenommen und generieren weiterhin immer weniger Angebotsmenge, folglich Preisstabilität in der Wiedervermarktung. Die – unabhängig von Antriebsart und Alter – anwachsenden Standzeiten lassen darauf schließen, dass die Kaufbereitschaft schwindet und Kunden zurückhaltender bei den jüngeren Gebrauchten werden.

Der daraus entstehende Preisdruck auf den Handel hat allerdings voraussichtlich nur temporäre Wirkung, da das kurzfristig fortgesetzt geringere Gesamtmarktvolumen keine Möglichkeit bietet, mit höheren Stückzahlen sinkende Preise und damit Margen auszugleichen.

Im kommenden Jahr ist entsprechend mit einem erneuten Anwachsen von Preisen speziell der aktuell schwächelnden EVs zu rechnen. Weiterhin ist zum Ankurbeln der Nachfrage nach gebrauchten E-Fahrzeugen dringend eine staatliche Lenkungsfunktion gefordert.

Die bisherigen, fast ausschließlich auf Neukauf ausgerichteten Maßnahmen, benötigen nun eine Ablösung durch eine wirksame Förderung des Betriebs von Elektrofahrzeugen und ggf. auch Plug-Ins. Solange z.B. Energiekosten nicht attraktiver werden, ist zu befürchten, dass die Nachfrageentwicklung dem rapide wachsenden Angebot hinterherhinken wird.

Im Dashboard für Juni 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

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Weiterhin hohes Preisniveau auf dem Gebrauchtwagenmarkt

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Die Neuwagenzahlen zeigen in den ersten 4 Monaten des Jahres, dass sich die Produktion sehr langsam zu erholen scheint. Knapp 8 % Wachstum gegenüber dem Vorjahr ist ein Hoffnungsschimmer, der aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass das erste Tertial mit knapp 870.000 Einheiten noch immer weit unter den regelmäßig 7-stelligen Zahlen vor der Pandemie liegt.

Besonders die aufgrund der mit Jahreswechsel eingestellten Prämien eingebrochenen Zahlen von Plug-In Hybriden belasten die Gesamtbilanz. Währenddessen kommt auch wieder mehr Produktion von Verbrennern in die Zulassung. Auch batterieelektrische Modelle kommen weiter zunehmend auf die Straße und profitieren weiterhin von der staatlichen Prämie.

Es gibt allerdings auch ein paar Verlierer an der Neukundenfront, allen voran der Tesla Model 3, dessen Zulassungen sich halbierten, während sein SUV-Bruder Y dreimal so häufig zugelassen wurde. Auf der Habenseite tauchen nun auch einige Newcomer-Marken auf wie BYD, Lucid, Maxus, Nio, Ora und Wey und werden den Gebrauchtwagenmarkt sukzessive bereichern.

Auch sind mittlerweile ein paar ehemals zulassungsstarke Modellreihen älterer Generationen ausgelaufen, wie beispielsweise der BMW i3 oder Smart fourfour, sodass uns diese ausschließlich auf dem preislich rückläufigen Gebrauchtwagenmarkt begegnen werden.

Rückläufig sind vor allem Restwerte von hochpreisigen Gebrauchten, sei es aufgrund von geringem Alter, Premiummarken oder teurem Segment, da deren Preise die gesunkene Kaufkraft strapazieren. Konjunktur haben weiterhin günstige ältere Gebrauchte mit Verbrennungsmotor und können ihre Preisposition halten. Die nach 2023 prognostizierte zurückgehende Inflation, steigende Neupreise und weiterhin gering verfügbare Stückzahlen lassen allerdings den Gebrauchtwagenmarkt in den kommenden Jahren voraussichtlich auf hohem Preisniveau verharren, wenn nicht gar tendenziell weiter teurer werden.

Im Dashboard für Mai 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

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Risiken und Chancen des Agenturmodells für den Vertrieb von Neufahrzeugen

Dr. Christof Engelskirchen, Chief Economist der Autovista Group, erklärt die Auswirkungen des Agenturmodells für den Neuwagenverkauf und erörtert die Frage, ob die erwarteten Vorteile die Herausforderungen überwiegen.

 

Die Umbrüche, mit denen die Automobilindustrie in den letzten drei Jahren konfrontiert war, waren gleichzeitig der Nährboden für die Digitalisierung der Kundenerfahrung beim Fahrzeugkauf. Zweifellos ist das neue Geschäftsmodell für den Autokauf kanalübergreifend und die ideale Kundenreise geprägt von einem nahtlosen Übergang zwischen den verschiedenen Kanälen und einem Kauferlebnis ohne die Notwendigkeit von Preisverhandlungen.

Diese Ansicht teilen auch mehrere Automobilmarken, die das Agenturmodell bereits in den Verkauf und Vertrieb ihrer Fahrzeuge integrieren. Hierfür werden bereits bestehende Händlerverträge entweder ganz oder teilweise in das neue System überführt oder es wird von Grund auf ein neues Geschäftsmodell aufgebaut.

Beim Agenturmodell übernimmt der Automobilhersteller in der Wertschöpfungskette die Kontrolle über den Informationsfluss, die Preisfindung und Vertragsgestaltung – also die Etappen der Kundenreise, die größtenteils auf einer digitalen Ebene stattfinden. Der Vermittler (früher der Vertragshändler) unterhält eine physische Umgebung für die Interaktion mit dem Kunden, begleitet den Käufer beratend, bietet Probefahrten an und kümmert sich um die Auslieferung der Fahrzeuge. Die klare Differenzierung dieser Rollen ist die Voraussetzung für eine wirklich nahtlose Kundenreise, bei der für alle Beteiligten Preissicherheit herrscht.

Die Rollen des Automobilherstellers/der nationalen Vertriebsgesellschaft und des Vermittlers im Agenturmodell

In der Vergangenheit blieben die Automobilhersteller bei der endgültigen Preisgestaltung und den vertraglichen Vereinbarungen außen vor, für die Kundenbeziehung waren fast ausschließlich die Vertragshändler verantwortlich. Die Fahrzeughersteller wussten nicht, wer ihre Produkte kaufte. Der Händler handelte den endgültigen Preis aus und trug das wirtschaftliche Risiko für seine Vorführmodelle und das Restwertrisiko für Fahrzeuge, die im Rahmen von Leasing- oder Finanzierungsvereinbarungen zurückgingen, sowie das Ausfallrisiko.


Das Agenturmodell sorgt für Preisdisziplin

Im bisherigen Modell liefen die Autos beim Hersteller vom Band, die Vertragshändler nahmen die produzierten Mengen ab und verkauften sie. In Zeiten von Überkapazitäten, Mengenrabatten und der Bündelung der Angebote von Händlern kam es häufig zu Rabattschlachten, die sich negativ auf Margen und Restwerte auswirkten, was wiederum die Gewinne drückte.

Im Rahmen des Agenturmodells übernehmen die Hersteller das gesamte Risiko für alle von ihnen produzierten Fahrzeuge, da sie der Vertragspartner sind. Außerdem haben sie Zugang zu allen Informationen, die bisher nur der Händler hatte. Ein erwarteter Vorteil eines solchen Modells ist aus Sicht des Herstellers die volle Kontrolle über Preisgestaltung und Rabatte, die im Idealfall die Rabattierung von Neuwagen eingrenzen könnte. Niedrige Rabatte sind ein wichtiger Faktor für eine solide Entwicklung der Restwerte von Fahrzeugen und stabilisieren den Kreislauf hoher Transaktionspreise, stabiler Restwerte, geringer Subventionen für Leasingverträge und einer positiven Gewinnentwicklung.

Es gibt unterschiedliche Modelle für die Ausgestaltung der Aufgabe der Vermittler und ihrer finanziellen Anreize. Sie erhalten üblicherweise für jeden Abschluss, an dem sie beteiligt sind, eine Provision und bekommen Vorführwagen für Probefahrten. Doch es sind auch andere finanzielle Beteiligungen denkbar, so könnten sie Vergütungen für Probefahrten und für Fahrzeugübergaben erhalten oder Prämien für einen besonders positiv bewerteten Kundenservice.


Veränderte Beziehungen im traditionellen Vertriebsmodell (links) gegenüber dem Agenturmodell (rechts)


Herausforderungen des Agenturmodells

Mit dem Agenturmodell gewinnt der Hersteller mehr Nähe zum Käufer und kann so eine disziplinierte Preisgestaltung kontrollieren – allerdings birgt es auch einige erhebliche Herausforderungen.

  • Die Bilanzen der Automobilhersteller werden durch das Agenturmodell massiv aufgebläht, da sie die Produkte bis zum Verkauf halten. Dieses Problem wird durch den zunehmenden Trend zu Leasingmodellen und Kundenfinanzierungen verschärft, durch die weitere Vermögensrisiken in die Bilanzen eingehen.
  • Ein offensichtliches Risiko des Agenturmodells ist der Verlust des unternehmerischen Denkens beim Händler/Vertreter.
  • Zwar kann die Kundenbindung nun auf Ebene des Herstellers aufgebaut werden, geht aber auf Agenturebene möglicherweise verloren.
  • In Zeiten voller Auftragsbücher, also einem Verkäufermarkt, lassen sich die Preise für Neuwagen leicht kontrollieren und durchsetzen; sobald der Nachfragedruck nachlässt und damit ein Käufermarkt entsteht, könnte es dem Agenturmodell jedoch an Agilität und Flexibilität mangeln. Der Hersteller wird kaum umhinkommen, Überlegungen über zusätzliches Personal, effiziente Preisstrategien und leistungsfähige Workflow-Lösungen anzustellen.
  • Gerade bei Hybridmodellen, d. h. wenn ein Teil der Fahrzeuge über das traditionelle Händlermodell und ein Teil über das Agenturmodell vertrieben wird, riskieren die Hersteller möglicherweise ihre Marge, da sie zusätzliche Kosten und Investitionen tragen, ohne in vollem Umfang von den erwarteten Effizienzgewinnen des Agenturmodells zu profitieren.
  • Fehler bei der Preissetzung können sich negativ auf die Absatzzahlen auswirken. Mit der wachsenden Anzahl der Hersteller, die mit dem Agenturmodell arbeiten, steigen auch Preistransparenz und Vergleichbarkeit der Fahrzeuge. Verkäufe können an einer nicht wettbewerbsfähigen Preisstrategie scheitern. Massenmarken dürften einem solchen Risiko stärker ausgesetzt sein als Premiummarken, da sie höhere Umschlagzahlen erfordern.
  • Es gibt neues Konfliktpotenzial zwischen Herstellern und Agenturen. Der Vermittler trägt ein geringeres, aber immer noch erhebliches finanzielles Risiko. Wenn ein Verkauf nicht zustande kommt, weil die Preise nicht stimmen oder einfach die Verkaufssoftware ausgefallen ist, wirkt sich dies direkt auf die Gewinne des Vermittlers aus, da er nicht mehr so flexibel reagieren kann wie in der Vergangenheit.


Risiken und Chancen des Agenturmodells

Die Befürworter des Agenturmodells bezeichnen es als die einzige zukunftsorientierte Strategie, die eine naht- und reibungslose kanalübergreifende Kundenreise ermöglicht. Es ist in vieler Hinsicht vielversprechend, stellt aber die Beteiligten vor neue wesentliche Herausforderungen, deren Bewältigung sich als schwierig und kostspielig erweisen könnte. Viele der weltweit größten Automobilkonzerne gehen derzeit zu einem Agenturmodell über. Somit wird sich bald im Praxistest herausstellen, ob es die erwarteten Vorteile bringt.


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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung handelt. Das Original wurde in englischer Sprache auf Autovista24 veröffentlicht. Sollte dieser Artikel kleinere grammatikalische Fehler enthalten, bitten wir, dies zu entschuldigen. Im Falle einer Diskrepanz zwischen den beiden Texten ist die englische Version maßgeblich.

Deutscher Gebrauchtwagenmarkt reagiert preissensibel

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Beobachtet man ausgehend vom Februar die vergangenen sechs Monate der Neuzulassungen, wird deutlich, dass sich die Produktionskapazität langsam erholt. Verglichen mit dem Jahr zuvor sind mehr als 200.000 Einheiten mehr in die Zulassung gekommen, was nicht zuletzt stark getrieben war von der auslaufenden bzw. reduzierten Subvention von PHEV und BEV.

Auch die taktischen Zulassungen nehmen wieder an Fahrt auf und wachsen im Zeitraum-Vergleich um 13%. 60% dieses Wachstums sind auch hier den elektrifizierten Antrieben geschuldet und lassen für den jungen Gebrauchtwagenmarkt kontinuierlich wachsenden Preisdruck erahnen.

Die Folgen sind bereits sichtbar und verursachen stärkere Angebotspreiskorrekturen von Fahrzeugen mit Stecker. Verbrenner liegen ebenfalls wieder leicht im Zulassungs-Plus. Dies darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gesamtzahl weiterhin noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegt und langfristig zur Stabilität von Restwerten beitragen wird.

Insgesamt halten sich Angebotspreise über alle Alter und Antriebsarten hinweg weiter auf hohem Niveau, werden aber durch anwachsende Standzeiten den einen oder anderen Verkäufer zum Abpreisen animieren. In Richtung Sommer folgen nun die üblicherweise starken Monate im Gebrauchtwagengeschäft und werden einen Ausblick auf den Rest des Jahres erlauben. Besonders begehrt scheint preiswerte Mobilität zu sein, wenn man sich die immer noch positive Entwicklung von Klein- und Kleinstwagen anschaut.

Generell stellen sich aktuell klassische Bauformen aufgrund ihres üblicherweise geringeren Preisniveaus gegenüber ihren SUV-Pendants etwas besser dar. Dies zeigt, wie preissensibel derzeit der Markt reagiert und wie ausgereizt die Kaufkraft und Kaufbereitschaft der Kunden ist.

Im Dashboard für März 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

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Deutliche Rückgänge auf dem deutschen Markt

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Der Jahresauftakt war entsprechend den Erwartungen auf der Neuwagenseite mau und lag knapp unter dem ohnehin schwachen Vorjahresmonat. Lediglich die Vollhybride erlebten den stärksten Januar überhaupt. Elektrofahrzeuge und besonders Plug-Ins fielen aufgrund des Zulassungshypes Ende letzten Jahres bedingt durch die Reduzierung bzw. Einstellung der Prämienförderung in ein erwartbares Loch.

Damit ging kurzzeitig der Marktanteil von BEV und PHEV von exorbitanten 55% auf kaum mehr als 15% zurück. Den seit ungefähr einem halben Jahr rapide ansteigenden Angebotsmengen von elektrifizierten Antrieben auf dem Gebrauchtwagenmarkt tut diese Delle aber sicher keinen Abbruch.

Schließlich hat sich in den vergangenen Jahren ein erhebliches Neuwagenpotenzial aufgebaut, das uns nun mit Zugang der ersten dreijährigen maximalprämierten EVs auf hohem Niveau weiter begleiten wird. Entsprechend ist derzeit zu beobachten, dass das Preisniveau von BEV und PHEV deutlich nachgibt, unabhängig des Alters. Auch die lange Zeit stabilen Vollhybride zeigen nun erste Ermüdungserscheinungen und haben preislich eine leicht negative Tendenz.

Verbrenner dagegen laufen stabil und leiden lediglich unter dem absolut gesehen überstreckten Preisen, die für viele Interessenten schlichtweg nicht mehr zu bezahlen sind bzw. nicht mehr bezahlt werden wollen. Es wirken also schwindende Kaufkraft und Ausweicheffekte sowie stetig nachlassender und perspektivisch nie wieder wachsender Nachschub gegeneinander und halten die Preise für klassische Antriebsarten noch einigermaßen stabil allerdings mit leicht negativer Tendenz.

Über alle Antriebsarten wachsen mittlerweile die Standzeiten wieder und deuten auf eine bevorstehende Abpreisungsrunde. Allerdings wird das Preisniveau nicht mehr zurückfallen können auf Vorkrisenwerte angesichts der auf Jahre gesehen geringen Mengen. Die Besitzumschreibungen sind im Januar zwar wieder leicht gegenüber Vorjahresmonat gestiegen, aber mit mehr als 140.000 Einheiten bzw. 22% unter dem Vorkrisenniveau. Mangel bleibt also weiter das beherrschende Thema.

Im Dashboard für Februar 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

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Elektrofahrzeuge unter Druck

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Die Neuzulassungen im Dezember sind ein Paradebeispiel dafür, wie außerordentlich stark der deutsche Automobilmarkt der vergangenen Jahre von äußeren Einflüssen verzerrt wurde und die marktimpliziten Mechanismen von Angebot und Nachfrage ausgehebelt werden. Die Aussicht auf den reduzierten bzw. entfallenen Umweltbonus für batterieelektrische und PHEV Fahrzeuge führte dazu, dass alles, was noch irgendwie vom Band lief und Zulassungspapiere hatte, zu den Zulassungsstellen gebracht wurde, um nur ja noch Förderung zu erhalten. Für den Januar ist daher mit einem weit unterdurchschnittlichen Neuwagenmonat zu rechnen, verursacht durch eine Unmenge an vorgezogenen Registrierungen. Für gebrauchte elektrisch angetriebene Fahrzeuge bedeutet dies, dass das ohnehin schon belastete, aber immer noch hohe Preisniveau vermehrt unter Druck gerät und einen stärkeren bounce back in den kommenden Monaten erfährt. Alles in allem stabilisieren sich aber für eine Vielzahl an Fahrzeugen weiterhin die Restwerte auf recht hohem Niveau und zeigen nur leichte Ermüdungserscheinungen durch Kaufkraftverlust und -zurückhaltung. Auch die Standzeiten bewegen sich noch in einem moderaten bis vorteilhaften Bereich. Da der Januar aus Gebrauchtwagensicht nicht für ungewöhnliche Kapriolen bekannt ist, wird sich erst ab dem Frühjahr zeigen, wie weit das Niveau wirklich zurückgeht. Dies geschieht nicht zuletzt abhängig vom Wiedererstarken von Produktion und Lieferkapazitäten, bevor im weiteren Verlauf des Jahres Preise vermutlich noch einmal einen leichten Aufschwung nehmen. Verbrenner werden also weiter immer rarer werden und mangels wirklicher Anreize zum Betrieb von E-Fahrzeugen – neu wie gebraucht – zu stabilen Preisen abfließen. Auch die Höhenflüge der Neuwagenpreise werden ihr Übriges tun und dauerhaft Gebrauchte sehr attraktiv bleiben lassen. Tesla hingegen sorgt mit einem entgegengesetzten Move jüngst für ordentlich Wirbel in der Branche. Letztlich leistet dies dem Werterhalt nicht nur der eigenen Modelle, eher einen Bärendienst.

Im Dashboard für Januar 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Dieser Inhalt wird Ihnen präsentiert von Autovista24.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung handelt. Das Original wurde in englischer Sprache auf Autovista24 veröffentlicht. Sollte dieser Artikel kleinere grammatikalische Fehler enthalten, bitten wir, dies zu entschuldigen. Im Falle einer Diskrepanz zwischen den beiden Texten ist die englische Version maßgeblich.

Das Blatt wendet sich – Absturz der Gebrauchtwagenmärkte 2022, Erholung 2023?


Die Pandemie hat den europäischen Gebrauchtwagenmärkten solide Gewinne beschert, mit Preisen, die durch die Decke gingen. Doch in diesem Jahr hat sich die Situation geändert, und der Gebrauchtwagenmarkt ist unter Druck geraten. Dr. Christof Engelskirchen, Chief Economist der Autovista Group, gibt eine Prognose für das Jahr 2023 ab.

Während der Pandemie boomten die Gebrauchtwagenmärkte. Die Nachfrage überstieg das Angebot, da die Menschen nach sicheren Alternativen zu öffentlichen Verkehrsmitteln suchten und ältere Gebrauchtwagen durch neuere ersetzten. Die Preise stiegen immer weiter.
Auch das reduzierte Neuwagenangebot trug zu einem Aufschwung der Gebrauchtwagenmärkte bei. Dies bescherte den Stakeholdern, die gleichzeitig ein mangelndes Angebot beklagten, satte Gewinne. Der Preisanstieg hat sich in letzter Zeit verlangsamt, aber der Markt hat seinen Wendepunkt noch nicht erreicht – mit Ausnahme einiger kleinerer Abwärtskorrekturen, wie zum Beispiel in Finnland, Polen und Großbritannien.

Gebrauchtwagen-Preisindex nach Land


Quelle: Autovista Group, Residual Value Intelligence
 
Weniger Gebrauchtwagen-Transaktionen im Jahr 2022

Im Vergleich zu den Neuzulassungen hielten sich die Gebrauchtwagenverkäufe zunächst gut. Zwischen 2019 und 2020 gingen die Gebrauchtwagenverkäufe in den fünf großen europäischen Märkten (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Vereinigtes Königreich) zwar um 2,6 Millionen Einheiten zurück (von 29,3 Millionen auf 26,7 Millionen), was teilweise auf Lockdowns zurückzuführen war. Jedoch erholten sich die Gebrauchtwagenmärkte rasch wieder und erreichten bald 27,8 Millionen Transaktionen, was einem Rückgang von lediglich 5 % gegenüber dem Jahr 2019 – dem Jahr vor der C0VID-19-Pandemie – entspricht.
Im Vergleich dazu gingen die Neuwagenverkäufe im Jahr 2020 gegenüber 2019 um etwa 25 % zurück und lagen am Ende leicht unter dem Niveau von 2021. Laut den jüngsten Prognosen für 2022 könnten die Neuwagenverkäufe weiter zurückgehen, allerdings nicht in demselben Ausmaß wie die Gebrauchtwagenmärkte, die 2022 gegenüber 2021 rund drei Millionen Transaktionen verlieren werden.
„Im dritten Jahr der unterbrochenen Lieferketten für die Automobilindustrie wendet sich das Blatt für die Gebrauchtwagenmärkte“, meint Andreas Geilenbrügge, Head of Valuations & Insights bei Schwacke (Teil der Autovista Group), dazu. „Das Gebrauchtwagengeschäft gerät unter Druck. Unsere jüngste Prognose zeigt, dass es allein für Deutschland im Jahr 2022 eine Million weniger Gebrauchtwagen-Transaktionen geben wird. Die Zahl der erwarteten Transaktionen liegt nur etwa bei 5,7 Millionen, verglichen mit 6,7 Millionen im Jahr 2021 – ein Rückgang von 15 %.”
 
 
Neu- und Gebrauchtwagen-Transaktionen in den fünf größten Märkten 2017-2022*
 
 

Konsumklima auf historischem Tiefstand

Dieser Rückgang ist deutlicher, als viele Marktteilnehmer zu Beginn des Jahres erwartet hatten. Es gibt mehrere Gründe, warum die Gebrauchtwagenmärkte derzeit so angespannt sind:
●       Angesichts der galoppierenden Inflation sind die Gebrauchtwagenpreise so stark gestiegen, dass die Elastizität der Nachfrage zum Tragen kommt. Die Menschen überlegen sich genau, ob sie sich den Kauf eines Gebrauchtwagens zu diesem Preis leisten können. Die Alternative ist, länger an einem bestehenden Gebrauchtwagen festzuhalten.
 
●       Eine veränderte Geldpolitik der Zentralbanken, die auf die Bekämpfung der Inflation abzielt, birgt die konkrete Gefahr negativer Folgen für die Wirtschaft und die Arbeitsmärkte. Dies ist ein weiterer entscheidender Faktor für zögerliche Kaufentscheidungen.
●       Die russische Aggression in der Ukraine fügt der Gleichung eine weitere Ebene der Unsicherheit hinzu, die nicht nur mit den steigenden Energiekosten zusammenhängt. Das Vertrauen der Verbraucher befindet sich auf einem historischen Tiefstand.
●       Der anhaltende Mangel an Neuwagenangeboten verringert auch die Zahl an verfügbaren Gebrauchtwagen. So müssen beispielsweise Modelle, die 2018/2019 neu zugelassen wurden und bei denen nun eine Verlängerung des Leasingvertrags ansteht, länger gehalten werden, da keine Ersatzwagen hereinkommen – wodurch sich die Gesamtzahl der neu gelisteten Gebrauchtwagen verringert. Darüber hinaus bedeuten die vergangenen drei Jahre mit deutlich weniger Kurzzeit-Zulassungen eine geringere Anzahl an (jungen) Gebrauchtwagen auf dem Markt.

Weniger Gebrauchtwagen-Transaktionen

Die rückläufige Entwicklung auf den Gebrauchtwagenmärkten ist weitgehend auf ältere Gebrauchtwagen zurückzuführen, d. h. auf solche, die älter als vier oder sogar zehn Jahre sind. Die Geschäfte mit jüngeren Gebrauchtwagen, insbesondere mit solchen, die aus dem Leasing kommen, haben sich bemerkenswert gut gehalten. „Sie liegen weitgehend auf Vorkrisenniveau“, so Marc Odinius, Managing Director bei Dataforce. „Wir beobachten nun auch, dass der erwartete Rückgang bei den Kurzeit-Zulassungen auf die Gebrauchtwagenmärkte durchschlägt, da die OEMs nach höherwertigen Kanälen suchen. Aus diesem Grund sind die Gebrauchtwagen-Transaktionen in der Altersgruppe zwischen null und zwei Jahren rückläufig. Der stärkste Rückgang ist jedoch eindeutig bei den älteren Fahrzeugsegmenten zu verzeichnen.”

 Gebrauchtwagen-Transaktionen nach Alter (Beispiel: Deutschland) Januar 2017-2022*


*Ganzjahresprognose für 2022
Quelle: Nationale Zulassungsstellen, Dataforce, Autovista24 analysis
 
Hohe Preise dämpfen die Kompromissbereitschaft

Das Segment der über vier Jahre alten Gebrauchtwagen gerät zunehmend unter Druck. In dieser Kategorie sind die Preise stärker als in jeder anderen Altersgruppe angestiegen, was erklärt, warum sich dieses Segment jetzt verlangsamt. Laut Geilenbruegge ist es „aufgrund des verknappten Angebots in Kombination mit sehr hohen Preisen schwieriger, den richtigen Käufer für ein bestimmtes Fahrzeug zu finden. Bei diesen Preisen sind die Menschen nicht bereit, Kompromisse einzugehen, und einige verlassen den Markt.”

Gebrauchtwagen-Preisindex nach Altersgruppe (Beispiel: Deutschland)
 

Quelle: Autovista Group, Residual Value Intelligence
 
Unsichere Prognose für 2023

Die Ursprünge der aktuellen Krise liegen in unterbrochenen Lieferketten, einer starken Nachfrage sowie einer soliden privaten und öffentlichen Kaufkraft. Nach dem Konjunktureinbruch im Jahr 2020 kam es 2021 zu einem raschen Aufschwung, der die Energiepreise und die Inflation bereits gegen Ende 2021 in die Höhe trieb.
Der russische Einmarsch in der Ukraine Anfang 2022 hat die Energiepreise weiter in die Höhe getrieben. Sie machen etwa 50 % der Inflation aus, die wir in Europa erleben. Die Zentralbanken greifen spät, aber dafür umso härter durch, was die Wirtschaft zusätzlich belastet. Darüber hinaus kommt es in China nach wie vor zu Engpässen bei der Halbleiterproduktion sowie zu Lockdowns, die die Lieferketten weiterhin beeinträchtigen. Auch weitere Coronaviruswellen im Herbst und Winter könnten negative Auswirkungen haben.
Das Basisszenario der Autovista Group für 2023 geht von anhaltenden Lieferkettenproblemen, einem sehr niedrigen Wirtschaftswachstum gepaart mit hoher Unsicherheit und einer Inflation oberhalb der erwarteten Werte aus. Dadurch werden die Neu- und Gebrauchtwagenmärkte weiterhin unter Druck stehen. Der derzeitige Rückgang auf den Neuwagenmärkten wird großteils von Lieferkettenproblemen verursacht – die meisten Fahrzeuge, die zugelassen werden sollen, wurden bereits vor vielen Monaten bestellt. Einige der Lieferkettenprobleme in der Automobilindustrie sollten sich 2023 – dem vierten Krisenjahr – verbessern.
Die Neuwagenzulassungen sollten im Vergleich zu 2022 wieder ansteigen. Dies sollte auch die Gebrauchtwagenmärkte entsprechend anregen, da mehr Autos auf den Markt kommen werden. Sowohl auf dem Neuwagen- als auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt wird für 2023 eine Erholung erwartet, was aber nicht bedeutet, dass 2023 für die Automobilindustrie ein Jahr des Aufschwungs wird.
Natürlich hängen die Prognosen für 2023 davon ab, wie schnell eine Abnahme der Vielzahl an negativen Faktoren erwartet wird. Es könnten sich im Jahr 2023 auch positivere Szenarien entwickeln – wenn in der Ukraine beispielsweise eine stabile Waffenruhe erreicht werden kann, oder wenn die Energiepreise fallen. Leider scheint es jedoch ratsam, die Prognosen auf eine negativere Wendung der Dinge auszurichten. So stellte der IWF in seiner Wirtschaftsprognose vom Juli fest: “ … die Risiken für die Prognose deuten eindeutig in eine ungünstige Richtung.”
 

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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung handelt. Das Original wurde in englischer Sprache auf Autovista24 veröffentlicht. Sollte dieser Artikel kleinere grammatikalische Fehler enthalten, bitten wir, dies zu entschuldigen. Im Falle einer Diskrepanz zwischen den beiden Texten ist die englische Version maßgeblich.

Launch Report: Der Mercedes-Benz EQE elektrisiert den Limousinenmarkt

Mercedes-Benz hat sein Sortiment an Elektroautos der E-Klasse mit dem EQE noch einmal erweitert. Genau wie der EQS ist dieses Modell in einem aerodynamischen und schlichten, aber ansprechenden „One-Bow-Design“ gehalten. Allerdings wird die Kopffreiheit im Fond von der schrägen Dachlinie und dem serienmäßigen Panoramadach beeinträchtigt. Auch die aus Gründen der Aerodynamik und des Designs klein geratenen Seiten- und Heckscheiben schränken die Sicht ein und machen die Rückfahrkamera unverzichtbar.
Das Fahrwerk und die Federung des EQE sind einerseits auf sehr bequemes Reisen ausgelegt, ermöglichen andererseits aber auch eine dynamische Fahrweise. Die vordere Stoßstange ist nicht zu niedrig, was es leichter macht, über Bodenschwellen im Stadtgebiet zu fahren. Außerdem kann die Fahrzeughöhe des EQE im GPS so eingestellt und gespeichert werden, dass sie sich jedes Mal automatisch anpasst, wenn das Auto eine bestimmte Route fährt.
Das Auto fühlt sich qualitativ hochwertig an – für das Armaturenbrett, die Türen und die Sitze wurden erstklassige Materialien verarbeitet. Atemberaubend ist auch der optionale MBUX-Hyperscreen, der sich über die gesamte Breite des Fahrzeuginneren erstreckt. Leider ist er aufgrund der Halbleiterknappheit nur in einer begrenzten Stückzahl verfügbar. Die beiden serienmäßigen Bildschirme ähneln jenen der S-Klasse und überzeugen ebenfalls. Auch die erweiterten Fahrerassistenzsysteme (ADAS) – darunter eine Augmented-Reality-Kamera und ein Head-up-Display – sind auf dem neuesten Stand der Technik.
Die Elektrifizierung der E-Klasse
Die Executive-Klasse (E-Klasse) hat in den letzten Jahren geschwächelt, da die Verbraucher zunehmend SUVs bevorzugen. Als viertürige Limousine hat das vollelektrische Pendant zur E-Klasse derzeit keine direkten Konkurrenten in diesem Segment. Es gibt keine Kombi- und/oder Shooting-Brake-Varianten des EQE, obwohl diese beispielsweise nach wie vor mehr als 60 % des gesamten Segments und 70 % der Flottenzulassungen in Deutschland ausmachen. Der bald auf den Markt kommende EQE-SUV, der im Grunde eine Elektrovariante des GLE ist, soll diese Lücke teilweise schließen, birgt aber dabei das Risiko einer Kannibalisierung.
Positiv zu vermerken ist, dass Mercedes-Benz nun eine komplette Antriebspalette in diesem Segment anbietet – die E-Klasse ist sowohl mit Benzin- und Dieselmotoren erhältlich, als auch in der Form eines Plug-in-Hybridantriebs (PHEV). Da die Auswahl an Elektromodellen im E-Segment noch sehr begrenzt ist, wird die große Reichweite des EQE (bis zu 639 km bei einer 90,6-kWh-Batterie in der Version 350+) der Zielgruppe gefallen. Dies ist eine der höchsten Reichweiten in diesem Segment – höher als jene von anderen Autos in derselben Preisklasse. Das 400-Volt-Bordnetz bedeutet, dass eine DC-Ladeleistung von bis zu 170 kW möglich sein sollte, wodurch die Batterie in 32 Minuten von 10 % auf 80 % aufgeladen werden kann. Das ist ein kleiner Nachteil gegenüber der 800-V-Technik des Audi e-Tron GT, des Porsche Taycan und einiger anderer Newcomer. Im Gegensatz zum EQS ist keine größere Batterie für den EQE verfügbar, da bei diesem Modell der Radstand um 9 cm kürzer ist.
Bekehrung der E-Klasse-Besitzer
Der Radstand ist beim Mercedes-Benz EQE um mehr als 30 cm weiter als in der E-Klasse, was ein großzügiges Platzangebot auf allen Sitzen bedeutet. Der EQE350 hat außerdem mehr Drehmoment als die AMG E53 E-Klasse (765 Nm gegenüber 520 Nm).
Die Anhängelast des EQE beträgt nur 750 kg – in der E-Klasse sind im Vergleich dazu maximal 2,1 Tonnen möglich. Auch der Kofferraum ist mit 430 Litern um 110 Liter kleiner als bei der E-Klasse, während der EQS als Schrägheckmodell 70 Liter mehr fasst als die S-Klasse. Auch unter der Motorhaube gibt es keinen zusätzlichen Stauraum, da ein hocheffizienter Partikelfilter (HEPA) für saubere Luft im Innenraum sorgt. Deshalb sind die Ladekabel unter dem Kofferraumboden untergebracht, was das Aufladen unpraktisch macht, wenn der Kofferraum voll beladen ist.
Insgesamt dürfte der EQE derzeitige E-Klassen-Besitzer ansprechen, die auf ein Elektroauto umsteigen wollen oder müssen. Dennoch wird der EQE – einmal ganz abgesehen von den SUVs – starke Konkurrenz vom Tesla Model S bekommen, sobald wieder andere Versionen unterhalb des Plaid verfügbar sind. Der Tesla war das erste E-Auto, das in der E-Klasse angeboten wurde, er hat ein starkes Markenimage und wurde optisch regelmäßig aktualisiert.
Noch dazu beginnt BMW bald mit der Auslieferung des i7 und auch der i5 wurde für 2023 angekündigt. 2024 soll ein Audi A6 e-Tron mit einer 800V-Architektur und einer Reichweite von mehr als 700 km als Limousine und Kombi auf den Markt kommen. Andere Premium-Konkurrenten wie Volvo und Jaguar Land Rover investieren Millionen in die Elektromobilität, und asiatische Hersteller, darunter Hyundais Premiummarke Genesis, drängen ebenfalls nach Europa.
Sehen Sie sich das Autovista Group Dashboard an, das den Mercedes-Benz EQE für Österreich, Frankreich, Deutschland und Großbritannien vergleicht, um mehr Details zu erfahren. Der interaktive Bericht zum Verkaufsstart zeigt Neupreise an, prognostizierte Restwerte und präsentiert eine SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken).  

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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung handelt. Das Original wurde in englischer Sprache auf Autovista24 veröffentlicht. Sollte dieser Artikel kleinere grammatikalische Fehler enthalten, bitten wir, dies zu entschuldigen. Im Falle einer Diskrepanz zwischen den beiden Texten ist die englische Version maßgeblich.

Restwerte in Deutschland möglicherweise am Scheitelpunkt

Der Gebrauchtwagenmarkt im August zeigt weiterhin Zeichen deutlicher Konsolidierung. Die Preisentwicklung ist angespannt mit wenig und selteneren Steigerungen während Standzeiten weiter zunehmen. Verkaufspreise nähern sich von unten dem zunehmend stagnierenden Angebotspreisniveau. Ein weiteres Zeichen, dass buchstäblich „die Luft raus ist“ und womöglich der Scheitelpunkt auf breiter Front erreicht ist. Es fließen momentan wieder mehr Fahrzeuge nach als abfließen und teure Fahrzeuge bleiben stehen. Ein schneller und starker Preisverfall ist allerdings in diesem Jahr nicht zu erwarten. Interessant ist allerdings ein aktueller Blick in die Neuzulassungsdaten, also den Gebrauchtwagen von morgen. Die Gesamtmenge liegt 11% unter dem Vorjahreszeitraum, was besonders an der geringen Motivation der Hersteller liegt, die wenig verfügbare Produktion in die unrentablen Kanäle Handel, Hersteller und vor allem Vermieter zu steuern. Der Anteil der sogenannten taktischen Zulassungen der vorhergenannten Kanäle liegt abgesehen vom Abwrackprämien-Jahr auf einem historischen Tief von unter einem Drittel, einer Zahl, die zuletzt 2002 erreicht wurde. Trübe Aussichten also für das Segment der sehr jungen Gebrauchten dieses und nächsten Jahres.

Ebenfalls interessant das Abschneiden der Marken angesichts genereller Lieferknappheit. So liegt Cupra mittlerweile nur noch knapp hinter Schwester Seat und hat sein Vorjahresgesamtergebnis bereits per Juli um 2.000 Einheiten übertroffen. Der Formentor ist in diesem Jahr bisher der zweitmeistzugelassene C-SUV hinter dem Tiguan und vor dem Ford Kuga. Auch offensichtlich lieferfähige Newcomer sind gut im Rennen: MG liegt mit vier Baureihen knapp vor Honda und mit dem MG4 steht eine fünfte in den Starlöchern. Polestar lässt mehr Fahrzeuge zu als Jaguar, dicht gefolgt von Lynk&Co., die sich vor Alfa Romeo und Lexus geschoben haben. Der Gebrauchtwagenmarkt der nahen Zukunft wird also immer noch ein Mengenproblem haben, aber dafür bunter werden!

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