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Wie verändert sich der Gebrauchtwagenhandel?

Restwertdruck, aufstrebende chinesische Marken, steigende Profitabilität und die wachsende Bedeutung von Verkäufen batterieelektrischer Fahrzeuge (BEVs) – Autovista24-Journalist Tom Hooker analysiert, wie und warum sich der Gebrauchtwagenhandel verändert.

Branchenverbände, Automobil-Expertinnen und Vertreterinnen von Herstellern trafen sich in Frankfurt zum Used Vehicle Retail Summit. Die Veranstaltung beleuchtete verschiedene Themen rund um den Gebrauchtwagenmarkt – darunter aktuelle Restwerttrends, den Aufbau von Verbrauchervertrauen und den Verkauf von BEVs.

Entwicklung der Restwerte in Europa

Christian Schneider, Content Director bei EV Volumes, erläuterte, wie sich die Restwerte in Europa in den letzten Jahren verändert haben.
„Während der Pandemie waren – wegen der vielen Lieferengpässe – viele froh darüber, dass die Restwerte durch die Decke gingen“, erklärte er.

„Aber in den letzten zwei Jahren haben wir gesehen, dass die Restwerte in fast allen europäischen Ländern und über alle Antriebsarten hinweg sinken. Sie nähern sich langsam wieder dem Niveau vor der Pandemie an – aber in vielen Teilen Europas liegen die Restwerte noch immer über dem Vorkrisenniveau.“

„Wir sehen aktuell, dass sich Angebot und Nachfrage etwas mehr ausbalancieren. Gleichzeitig gibt es aber auch großen wirtschaftlichen Druck, und viele Volkswirtschaften kämpfen mit Schwierigkeiten. Das wirkt sich natürlich auf die Restwerte aus. Für 2025 und 2026 erwarten wir keine Entspannung beim Restwertdruck“, erklärte Schneider.


Steigende Preise

Er wies außerdem auf mögliche Auswirkungen der US-Zölle auf den europäischen Gebrauchtwagenmarkt hin:
„Wenn die 25 % Automobilzölle nach Juli in Kraft bleiben, erwarten wir, dass die Preise für europäische Fahrzeuge in den USA steigen werden. Das wird auch bedeuten, dass das Exportvolumen europäischer Autos in die USA zurückgehen wird.“

Christian Schneider, Content Director bei EV Volumes

„Aber die OEMs produzieren Fahrzeuge – und die müssen irgendwo verkauft werden. Das bedeutet, dass wir in Europa in den nächsten Monaten, vielleicht sogar Jahren, ein steigendes Volumen unserer europäischen Marken sehen werden. Für Elektrofahrzeuge (EVs) ist das jedoch weniger relevant, da die Elektrifizierung in den USA nicht weit fortgeschritten ist.“

Er betonte, dass die größeren Auswirkungen vor allem Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (ICE) betreffen werden. Bleiben die höheren US-Zölle auch nach Juli bestehen, bringt das zusätzliche Risiken für die Restwerte mit sich.

EV Volumes beobachtet zudem eine steigende Zahl an Verkäufen gebrauchter batterieelektrischer Fahrzeuge (BEVs). Allerdings sinken deren Restwerte sogar stärker als im Gesamtmarkt.

Der Grund: Es kommen deutlich mehr BEVs auf den Gebrauchtwagenmarkt als früher. Dieses Volumen stammt jedoch größtenteils nicht von Privatkunden, sondern wird über Flottenkanäle in den Markt gedrückt.

Zudem gelten viele der Förderungen in europäischen Ländern nur beim Kauf von Neuwagen. Diese Faktoren führen zu einem künstlichen Überangebot auf den Gebrauchtwagenmärkten.

Wachsender Einfluss Chinas

Das Volumen chinesischer BEVs dürfte in den kommenden Jahren in Europa weiter wachsen. Im Jahr 2024 hielten chinesische Hersteller bereits einen Marktanteil von 7 % am europäischen Neuwagenmarkt. EV Volumes erwartet für dieses Jahr einen Anstieg auf 10 %.

Trotzdem liegen die Restwerte dieser Modelle weiterhin hinter denen von BEVs aus anderen Regionen zurück. „In Deutschland liegen chinesische Marken neun Prozentpunkte unter dem Niveau etablierter asiatischer, europäischer oder US-amerikanischer Hersteller“, betonte Schneider.

Christian Schneider, Content Director bei EV Volumes

„Aber wir haben im Laufe der Zeit gesehen, dass dieser Unterschied kleiner wird. Vor etwa einem Jahr lag die Differenz zwischen den Marken noch bei rund 14 oder 15 Prozentpunkten. Die Lücke schließt sich also – aber man sieht deutlich, dass es vor allem bei Gebrauchtwagenkäufern viel Zeit braucht, bis sich der Markenruf wirklich etabliert hat.“

In Spanien ist diese Lücke kleiner, da die dortigen heimischen Marken nicht so stark sind wie in Deutschland.


Gebrauchtwagenhandel

Da die Restwerte von BEVs insgesamt im Vergleich zu anderen Antriebsarten schwächeln und immer mehr vollelektrische Modelle auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen, stellt sich die Frage: Wie können Autohäuser überleben?

Wie Friedrich Trosse, Generalsekretär der AECDR, erklärte, braucht es eine wirkungsvollere Händler- und Kommunikationsstrategie, um Gebrauchtwagenkäufer weiterhin zu erreichen.

„Der Gebrauchtwagenmarkt wird zum Niedrigpreissegment für BEVs werden, denn wir werden nie wieder so etwas wie den VW Käfer haben – erschwinglich und mit moderner Technologie“, so Trosse.

Für Händler wird es zudem immer wichtiger, ihre Strategie für den Gebrauchtwagenmarkt insgesamt zu planen – insbesondere im Vergleich zum Neuwagengeschäft.

Von links nach rechts: Johan Verbois, Mitbegründer der MA5 Used Vehicle Consulting Group; Friedrich Trosse, Generalsekretär der AECDR; Luis-Maria Perez-Serano, Vorstandsvorsitzender von CARA; Rodrigo Ferreira da Silva, Vizepräsident und Vorsitzender von CECRA.

„Ich denke, dass Gebrauchtwagen für Händler und Retailer eine großartige Chance sind. In einigen reifen Märkten ist das Gebrauchtwagengeschäft doppelt so groß wie das Neuwagengeschäft“, erklärte Luis-Maria Perez-Serano, Vorstandsvorsitzender von CARA.

„Man kann höhere Einnahmen und bessere Margen erzielen. Viele Händler verdienen mittlerweile mehr mit Gebrauchtwagen als mit Neuwagen. Was vielleicht sogar noch wichtiger ist: Gebrauchtwagen sind entscheidend für die Kundenbindung. Sie spielen eine zentrale Rolle als Einstiegspunkt für Käufer“, so Perez-Serano weiter.

Er fügte jedoch hinzu, dass der Gebrauchtwagenmarkt ein komplexes Geschäft sei. Eine gute digitale Benutzeroberfläche sei für Händler unerlässlich, und er ist der Meinung, dass noch mehr getan werden kann, um die digitale Customer Journey zu verbessern – etwa durch die Online-Anzeige von EV-Batteriezustandsberichten.

Perez-Serano sprach außerdem über den grenzüberschreitenden Handel in Europa. Auch wenn die EU als einheitlicher Wirtschaftsraum gilt, sei dies im Gebrauchtwagenmarkt noch nicht vollständig angekommen. Eine bessere Abwicklung grenzüberschreitender Verkäufe könnte jedoch neue Möglichkeiten für Händler schaffen, indem sie Fahrzeuge in andere Länder mit höherem Umsatzpotenzial verlagern.

Darüber hinaus betonte er, dass es noch großen Schulungs- und Ausbildungsbedarf für Mitarbeitende im Bereich Gebrauchtwagenverkauf und Remarketing gebe.

Verpasste Chancen im Handel

„Ich sehe in jedem Land noch viele verpasste Chancen. Ich weiß, dass sich die meisten Märkte mittlerweile in ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Neu- und Gebrauchtwagen entwickelt haben – aber die Profitabilität liegt schon länger nicht mehr im Neuwagengeschäft“, erklärte Rodrigo Ferreira da Silva, Vizepräsident und Vorsitzender von CECRA.

Er hob außerdem hervor, wie wichtig es sei, dass Kunden Zugang zu präzisen Fahrzeugdaten haben. Er sprach sich für die Einführung eines „Car Pass“ auf europäischer Ebene aus.

Dabei handelt es sich um einen Fahrzeugdiagnosebericht, der beim Verkauf ein Zertifikat für den Kilometerstand des Fahrzeugs bereitstellt. Dieses System soll Tachomanipulation im Gebrauchtwagensektor bekämpfen. Derzeit ist dieser Service jedoch nur in Belgien und den Niederlanden verfügbar.



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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung handelt. Das Original wurde in englischer Sprache auf Autovista24 veröffentlicht. Sollte dieser Artikel kleinere grammatikalische Fehler enthalten, bitten wir, dies zu entschuldigen. Im Falle einer Diskrepanz zwischen den beiden Texten ist die englische Version maßgeblich.

Im Mai geht die Nachfrage nach Gebrauchtwagen zurück.

Trotz Zuwächsen in einigen europäischen Märkten im April brach die Nachfrage nach Gebrauchtwagen im Mai ein, was sich negativ auf die Restwerte (RVs) auswirkte. Autovista24-Journalist Tom Hooker analysiert die Daten gemeinsam mit Experten der Autovista Group.

Die Nachfrage nach Gebrauchtwagen ist im vergangenen Monat in den wichtigsten europäischen Märkten deutlich zurückgegangen. Der Sales Volume Index (SVI) für zwei- bis vierjährige Fahrzeuge fiel in Deutschland, Spanien, Frankreich, der Schweiz, Italien und Österreich im Vergleich zum April. Mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs verzeichneten die meisten dieser Länder auch im Jahresvergleich rückläufige Verkaufszahlen.

Deutschland verzeichnete den stärksten Rückgang gegenüber April – die Nachfrage sank um 35,5 %. In Spanien lag das Minus bei 32,5 %, während der SVI in Frankreich um 21,2 % zurückging. In der Schweiz sanken die Verkaufszahlen um 13,4 %, gefolgt von Italien (–12,8 %) und Österreich (–11,6 %).

Das Vereinigte Königreich bildete eine Ausnahme und konnte einem monatlichen Rückgang entgehen – der SVI stieg leicht um 0,2 %. Im Vergleich zu Mai 2024 ging die Nachfrage jedoch auch dort deutlich zurück, nämlich um 23,7 %.

Dies war jedoch keineswegs der stärkste Rückgang im Jahresvergleich: In Spanien brachen die Verkaufszahlen im Handel um 66,4 % ein. In Deutschland ging die Nachfrage nach zwei- bis vierjährigen Fahrzeugen laut SVI um 33,2 % zurück. In Österreich und der Schweiz sank dieser Wert jeweils um 13,7 %.

Wie wirkte sich dieser offensichtliche Nachfragerückgang auf andere Kennzahlen aus?

Restwerte fallen weiter

Die Restwerte (%RV), angegeben als Prozentsatz des ursprünglichen Listenpreises nach 36 Monaten und 60.000 km, setzten ihren Rückgang im Mai fort. Während das Marktangebot relativ stabil bleibt, übt die sinkende Verbrauchernachfrage zusätzlichen Druck auf die Restwerte aus. Für dieses Jahr wird ein weiterer Rückgang der Restwerte in ganz Europa prognostiziert.

In den meisten der beobachteten Märkte sind die %RVs seit Jahresbeginn gefallen. Die einzige Ausnahme bildet Deutschland, wo seit Januar stabile Werte verzeichnet wurden.

Italien verzeichnete den stärksten Rückgang der Restwerte (%RV) im Jahresvergleich – die Werte sanken um 4,6 Prozentpunkte gegenüber Mai 2024. Es folgten Österreich mit einem Minus von 4,3 Prozentpunkten und die Schweiz mit einem Rückgang von 4,2 Prozentpunkten.

In Spanien gingen die Werte um 3,4 Prozentpunkte zurück, während Deutschland einen Rückgang von 2,3 Prozentpunkten verzeichnete. Im Vergleich der beobachteten Märkte wies das Vereinigte Königreich den geringsten Rückgang auf – hier fielen die %RVs lediglich um 1,1 Prozentpunkte.

Steigende Listenpreise

Im Mai wurden in allen beobachteten Märkten steigende Listenpreise verzeichnet. Der größte monatliche Anstieg wurde im Vereinigten Königreich mit 3,1 % registriert, gefolgt von Frankreich mit +2,3 %. In Spanien stiegen die Preise um 1 %, während Deutschland, Österreich und die Schweiz jeweils einen Anstieg von 0,7 % meldeten.

Italien verzeichnete den geringsten Anstieg gegenüber April – lediglich +0,2 %. Im Vergleich zum Mai 2024 sanken die Listenpreise dort sogar um 2,3 %. Im Gegensatz dazu stiegen die Listenpreise in Österreich im Jahresvergleich um 9,3 %.

Auch das Vereinigte Königreich verzeichnete einen starken jährlichen Anstieg von 7,8 %, während die Neupreise in Spanien und Deutschland um 7,5 % bzw. 7,2 % zulegten. In der Schweiz stiegen sie um 5,1 %.

Nachfragerückgang in Österreich

„Der SVI in Österreich ging im Mai zurück, nachdem er im April gestiegen war. Die Zahl der beobachteten Verkäufe sank im Monatsvergleich um 11,6 %. Im Jahresvergleich entsprach dies einem Rückgang von 13,7 %“, erklärte Robert Madas, Regionalleiter Fahrzeugbewertungen der Autovista Group.

Der Active-Market-Volume-Index (AMVI) für zwei- bis vierjährige Pkw ging im Vergleich zum April leicht um 3,1 % zurück. Die Anzahl der Inserate in diesem Alterssegment sank im Vergleich zum Vorjahr um 6 %.

Mit durchschnittlich 65 Tagen blieb die Standzeit für Gebrauchtwagen im Mai konstant.

Dieselmodelle verkauften sich mit 58,9 Tagen am schnellsten, gefolgt von Plug-in-Hybriden (PHEV) mit 65,9 Tagen, Benzinern mit 67,2 Tagen und Vollhybriden (HEV) mit 67,8 Tagen. Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) benötigten mit 81,1 Tagen am längsten.

Die durchschnittlichen %RVs sanken im Mai leicht auf 47,3 %. Das entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozentpunkten im Monatsvergleich und einem Minus von 4,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

„HEVs erzielten im Januar den höchsten Restwert mit 51 %, gefolgt von Benzinern mit 49,2 %. Danach kamen Dieselmodelle mit 47,7 % und PHEVs mit 45,6 %. BEVs lagen erneut am Ende mit 39,9 %. Es war der zweite monatliche Rückgang in Folge – der positive Trend für BEVs ist damit vorerst beendet“, so Madas.

Die %RVs dürften in den kommenden Jahren weiter sinken, jedoch in einem langsameren Tempo – aufgrund rückläufiger Nachfrage bei stabiler Angebotslage. Bis Ende 2025 wird ein Rückgang um 0,6 % erwartet, für 2026 ein weiterer Rückgang von 0,7 %.

Teure Gebrauchtwagen in Frankreich

Die %RVs blieben im Mai weitgehend stabil – mit einem leichten Rückgang. Das Wachstum des absoluten Restwerts um 2 % war hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass im Mai teurere Fahrzeuge verkauft wurden. Die Listenpreise stiegen gegenüber April um 2,3 %.

Benziner blieben stabil, am schnellsten verkauft wurden Modelle aus den Segmenten A, B und B-SUV. Auch der Dieselsektor blieb relativ konstant, mit den schnellsten Verkäufen in den Segmenten C-SUV und D.

„Insgesamt sanken die HEV-%RVs im Mai leicht, da zunehmend hochpreisige Fahrzeuge verkauft wurden. Neuere, teurere Modelle in dieser Kategorie halten ihren Wert nicht so gut wie ältere Hybride aus der Anfangsphase der Technologie“, erklärte Ludovic Percier, Senior RV Analyst der Autovista Group in Frankreich.

Auch PHEVs verzeichneten einen leichten Rückgang. Gebrauchtwagenkäufer sind nicht bereit, für diese Technologie ähnlich hohe Aufpreise zu zahlen wie für HEVs. Das Angebot übersteigt weiterhin die Nachfrage, was die Werte belastet.

Einziger stabilisierender Faktor sind neue Modelle mit größerer elektrischer Reichweite und Premium-Ausstattung. Gleichzeitig bleiben die Neuwagenpreise jedoch hoch, was den stärkeren Wertverlust bei PHEVs erklärt.

Stagnierende BEVs

In Frankreich gingen die %RVs von BEVs leicht zurück, da im Mai teurere Modelle verkauft wurden. Das meistverkaufte BEV war das Tesla Model Y. Dessen Preis sowie der des Model 3 wurde jedoch kürzlich gesenkt.

Unter den schnell verkauften BEVs dominierten günstigere Fahrzeuge oder solche mit gutem Preis-Reichweiten-Verhältnis – darunter der Smart Fortwo und der BMW i3.

„Die Technologie scheint zu stagnieren. Hersteller werden politisch dazu gedrängt, mehr neue BEVs zu verkaufen, was zu einem überfüllten Gebrauchtwagenmarkt führt, dem jedoch ausreichend Nachfrage fehlt“, stellte Percier fest.

Nachfragerückgang in Deutschland

Nach einem starken Anstieg im April verzeichnete der SVI in Deutschland im Mai einen deutlichen Rückgang von 35,5 % gegenüber dem Vormonat. Im Jahresvergleich betrug der Rückgang 33,2 %.

Der AMVI für zwei- bis vierjährige Fahrzeuge blieb im Monatsvergleich relativ stabil (–1,3 %), während das Angebot im Jahresvergleich um 11,5 % sank.

„Die durchschnittliche Standzeit eines Gebrauchtwagens sank im Mai auf 58 Tage. PHEVs verkauften sich am schnellsten (54,5 Tage), gefolgt von Dieselmodellen (55,6 Tage), HEVs (56,4 Tage), BEVs (57,7 Tage) und Benzinern (60,4 Tage)“, erklärte Madas.

Die %RVs von 36 Monate alten Fahrzeugen mit 60.000 km stiegen im Mai leicht auf durchschnittlich 47,7 % (+0,1 pp). Benziner führten mit 49,3 %, gefolgt von HEVs (48,8 %) und Dieselmodellen (48,7 %). PHEVs lagen bei 42,7 %, BEVs bildeten erneut das Schlusslicht mit 37,2 %.

„Obwohl sich die Restwerte zuletzt stabilisiert haben, bleibt die Nachfrage schwach. Deshalb dürfte der Druck auf die RVs anhalten. Für 2025 wird ein Rückgang der %RVs um 2,8 % gegenüber Dezember 2024 erwartet. 2026 soll der Rückgang auf 1,4 % abflachen“, so Madas.

Wachstum in Spanien

Der Neuwagenmarkt in Spanien entwickelte sich weiterhin positiv – im April lag das Wachstum bei 7,1 %, was kumuliert ein Plus von 12,2 % für die ersten vier Monate des Jahres bedeutet.

Alle Vertriebskanäle legten zu – sowohl der Firmen- als auch der Vermietmarkt. Der Anstieg erfolgte vor Beginn der Tourismussaison.

„Auch der Privatkundenmarkt legte zu, unterstützt durch das spezielle Reinicia Auto+-Programm für Betroffene der DANA-Flut in Valencia. Zudem half ein Schub bei den E-Auto-Auslieferungen – der BEV-Anteil lag im Mai bei 16,2 % und im Jahresverlauf bei 14,7 %“, erklärte Ana Azofra, Head of Valuations & Insights, Spanien.

Auch der Gebrauchtwagenmarkt wuchs um 3,7 % (Januar bis April), vor allem durch den Verkauf jüngerer Fahrzeuge und E-Autos – ein Zeichen für ein nachhaltigeres Angebot.

„Was die durchschnittlichen Transaktionspreise betrifft, hebt sich der spanische Markt weiterhin vom negativen Trend anderer Länder ab. Alle Antriebsarten blieben stabil, und Gebrauchtwagen verkauften sich im Schnitt 10 Tage schneller als im Vorjahr – durchschnittlich in 67,3 Tagen. Das spricht für weitere Stabilität“, so Azofra.

Lediglich PHEVs und Benziner verzeichneten im Mai Rückgänge bei den absoluten RVs (–4,7 % bzw. –0,4 %). Das PHEV-Angebot umfasst inzwischen mehr preiswerte Marken. Schnell verkauft wurden u. a. Lynk & Co 01, Kia Ceed und Toyota C-HR.

Deutlicher Nachfragerückgang in der Schweiz

„Nach einem Anstieg im April ging der SVI in der Schweiz im Mai deutlich zurück. Die beobachteten Verkäufe sanken um 13,4 % im Monatsvergleich und um 13,7 % gegenüber dem Vorjahr“, sagte Madas.

Der AMVI sank im Monatsvergleich um 1,1 %, während das Angebot an zwei- bis vierjährigen Fahrzeugen im Jahresvergleich um 11,7 % schrumpfte.

Die %RVs fielen im Mai leicht von 43,7 % auf 43,3 %. Im Vergleich zum Vorjahr war der Rückgang deutlicher – minus 4,2 Prozentpunkte.

„HEVs hielten im Mai mit 48,4 % den höchsten Wert, gefolgt von Benzinern (44,7 %), Diesel (42,1 %) und PHEVs (40,7 %). BEVs lagen erneut hinten mit 37,3 %“, erläuterte Madas.

Die durchschnittliche Standzeit lag bei 73,9 Tagen. HEVs verkauften sich am schnellsten (57,2 Tage), gefolgt von Benzinern (72,3), Diesel (75) und BEVs (79). PHEVs benötigten mit 84 Tagen am längsten.

Angesichts anhaltender Unsicherheiten wird die Kombination aus stabilem Angebot und schwacher Nachfrage wohl bestehen bleiben. Die %RVs dürften daher weiter sinken – um 3,9 % bis Ende 2025 und um 1,5 % im Jahr 2026.

Stabile Lage im Vereinigten Königreich

Im Mai 2025 lag der durchschnittliche %RV dreijähriger Fahrzeuge bei 50,8 % – unverändert gegenüber April. Dies zeigt ein stabiles Gebrauchtwagenniveau. Benziner stiegen leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 52,7 %, Diesel sogar um 0,5 pp auf 53 %.

„Im Gegensatz dazu verloren Hybride 0,4 pp (auf 54,5 %), PHEVs sanken um 0,6 pp auf 49,2 % und BEVs um 0,9 pp auf 37,5 %“, sagte Jayson Whittington, Regional Head of Valuations, UK.

Im Durchschnitt dauerte ein Verkauf 37,5 Tage (+3,1 Tage ggü. April). HEVs waren am schnellsten (35,5 Tage) – sie erzielten auch die höchsten %RVs.

Langsamere Verkäufe bei Hybriden

Benziner benötigten 3,8 Tage mehr (insgesamt 37,2 Tage), Diesel 4 Tage mehr (42,3 Tage).

Trotz guter Werte benötigten HEVs im Mai 2,6 Tage mehr als im April. PHEVs verkürzten sich leicht (–0,6 Tage auf 37,6). BEVs brauchten 1,2 Tage länger (37 Tage).

Der SVI blieb stabil, was auf konstante Marktbedingungen hindeutet. Der AMVI zeigte einen Rückgang von 1,6 % bei Inseraten durch Händler.

„Sollte die März-Zulassungswelle mehr Fahrzeuge gebracht haben, sind diese bereits am Markt angekommen. Da kein zusätzliches Volumen erwartet wird, bleiben die %RVs im UK kurzfristig stabil“, schloss Whittington.



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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung handelt. Das Original wurde in englischer Sprache auf Autovista24 veröffentlicht. Sollte dieser Artikel kleinere grammatikalische Fehler enthalten, bitten wir, dies zu entschuldigen. Im Falle einer Diskrepanz zwischen den beiden Texten ist die englische Version maßgeblich.

Im Mai ging die Nachfrage nach Gebrauchtwagen zurück

Trotz Zuwächsen in einigen europäischen Märkten im April brach die Nachfrage nach Gebrauchtwagen im Mai ein, was sich negativ auf die Restwerte (RVs) auswirkte. Autovista24-Journalist Tom Hooker analysiert die Daten gemeinsam mit Experten der Autovista Group.

Die Nachfrage nach Gebrauchtwagen ist im vergangenen Monat in den wichtigsten europäischen Märkten deutlich zurückgegangen. Der Sales Volume Index (SVI) für zwei- bis vierjährige Fahrzeuge fiel in Deutschland, Spanien, Frankreich, der Schweiz, Italien und Österreich im Vergleich zum April. Mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs verzeichneten die meisten dieser Länder auch im Jahresvergleich rückläufige Verkaufszahlen.

Deutschland verzeichnete den stärksten Rückgang gegenüber April – die Nachfrage sank um 35,5 %. In Spanien lag das Minus bei 32,5 %, während der SVI in Frankreich um 21,2 % zurückging. In der Schweiz sanken die Verkaufszahlen um 13,4 %, gefolgt von Italien (–12,8 %) und Österreich (–11,6 %).

Das Vereinigte Königreich bildete eine Ausnahme und konnte einem monatlichen Rückgang entgehen – der SVI stieg leicht um 0,2 %. Im Vergleich zu Mai 2024 ging die Nachfrage jedoch auch dort deutlich zurück, nämlich um 23,7 %.

Dies war jedoch keineswegs der stärkste Rückgang im Jahresvergleich: In Spanien brachen die Verkaufszahlen im Handel um 66,4 % ein. In Deutschland ging die Nachfrage nach zwei- bis vierjährigen Fahrzeugen laut SVI um 33,2 % zurück. In Österreich und der Schweiz sank dieser Wert jeweils um 13,7 %.

Wie wirkte sich dieser offensichtliche Nachfragerückgang auf andere Kennzahlen aus?

Restwerte fallen weiter

Die Restwerte (%RV), angegeben als Prozentsatz des ursprünglichen Listenpreises nach 36 Monaten und 60.000 km, setzten ihren Rückgang im Mai fort. Während das Marktangebot relativ stabil bleibt, übt die sinkende Verbrauchernachfrage zusätzlichen Druck auf die Restwerte aus. Für dieses Jahr wird ein weiterer Rückgang der Restwerte in ganz Europa prognostiziert.

In den meisten der beobachteten Märkte sind die %RVs seit Jahresbeginn gefallen. Die einzige Ausnahme bildet Deutschland, wo seit Januar stabile Werte verzeichnet wurden.

Italien verzeichnete den stärksten Rückgang der Restwerte (%RV) im Jahresvergleich – die Werte sanken um 4,6 Prozentpunkte gegenüber Mai 2024. Es folgten Österreich mit einem Minus von 4,3 Prozentpunkten und die Schweiz mit einem Rückgang von 4,2 Prozentpunkten.

In Spanien gingen die Werte um 3,4 Prozentpunkte zurück, während Deutschland einen Rückgang von 2,3 Prozentpunkten verzeichnete. Im Vergleich der beobachteten Märkte wies das Vereinigte Königreich den geringsten Rückgang auf – hier fielen die %RVs lediglich um 1,1 Prozentpunkte.

Steigende Listenpreise

Im Mai wurden in allen beobachteten Märkten steigende Listenpreise verzeichnet. Der größte monatliche Anstieg wurde im Vereinigten Königreich mit 3,1 % registriert, gefolgt von Frankreich mit +2,3 %. In Spanien stiegen die Preise um 1 %, während Deutschland, Österreich und die Schweiz jeweils einen Anstieg von 0,7 % meldeten.

Italien verzeichnete den geringsten Anstieg gegenüber April – lediglich +0,2 %. Im Vergleich zum Mai 2024 sanken die Listenpreise dort sogar um 2,3 %. Im Gegensatz dazu stiegen die Listenpreise in Österreich im Jahresvergleich um 9,3 %.

Auch das Vereinigte Königreich verzeichnete einen starken jährlichen Anstieg von 7,8 %, während die Neupreise in Spanien und Deutschland um 7,5 % bzw. 7,2 % zulegten. In der Schweiz stiegen sie um 5,1 %.

Nachfragerückgang in Österreich

„Der SVI in Österreich ging im Mai zurück, nachdem er im April gestiegen war. Die Zahl der beobachteten Verkäufe sank im Monatsvergleich um 11,6 %. Im Jahresvergleich entsprach dies einem Rückgang von 13,7 %“, erklärte Robert Madas, Regionalleiter Fahrzeugbewertungen der Autovista Group.

Der Active-Market-Volume-Index (AMVI) für zwei- bis vierjährige Pkw ging im Vergleich zum April leicht um 3,1 % zurück. Die Anzahl der Inserate in diesem Alterssegment sank im Vergleich zum Vorjahr um 6 %.

Mit durchschnittlich 65 Tagen blieb die Standzeit für Gebrauchtwagen im Mai konstant.

Dieselmodelle verkauften sich mit 58,9 Tagen am schnellsten, gefolgt von Plug-in-Hybriden (PHEV) mit 65,9 Tagen, Benzinern mit 67,2 Tagen und Vollhybriden (HEV) mit 67,8 Tagen. Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) benötigten mit 81,1 Tagen am längsten.

Die durchschnittlichen %RVs sanken im Mai leicht auf 47,3 %. Das entspricht einem Rückgang von 0,3 Prozentpunkten im Monatsvergleich und einem Minus von 4,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

„HEVs erzielten im Januar den höchsten Restwert mit 51 %, gefolgt von Benzinern mit 49,2 %. Danach kamen Dieselmodelle mit 47,7 % und PHEVs mit 45,6 %. BEVs lagen erneut am Ende mit 39,9 %. Es war der zweite monatliche Rückgang in Folge – der positive Trend für BEVs ist damit vorerst beendet“, so Madas.

Die %RVs dürften in den kommenden Jahren weiter sinken, jedoch in einem langsameren Tempo – aufgrund rückläufiger Nachfrage bei stabiler Angebotslage. Bis Ende 2025 wird ein Rückgang um 0,6 % erwartet, für 2026 ein weiterer Rückgang von 0,7 %.

Teure Gebrauchtwagen in Frankreich

Die %RVs blieben im Mai weitgehend stabil – mit einem leichten Rückgang. Das Wachstum des absoluten Restwerts um 2 % war hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass im Mai teurere Fahrzeuge verkauft wurden. Die Listenpreise stiegen gegenüber April um 2,3 %.

Benziner blieben stabil, am schnellsten verkauft wurden Modelle aus den Segmenten A, B und B-SUV. Auch der Dieselsektor blieb relativ konstant, mit den schnellsten Verkäufen in den Segmenten C-SUV und D.

„Insgesamt sanken die HEV-%RVs im Mai leicht, da zunehmend hochpreisige Fahrzeuge verkauft wurden. Neuere, teurere Modelle in dieser Kategorie halten ihren Wert nicht so gut wie ältere Hybride aus der Anfangsphase der Technologie“, erklärte Ludovic Percier, Senior RV Analyst der Autovista Group in Frankreich.

Auch PHEVs verzeichneten einen leichten Rückgang. Gebrauchtwagenkäufer sind nicht bereit, für diese Technologie ähnlich hohe Aufpreise zu zahlen wie für HEVs. Das Angebot übersteigt weiterhin die Nachfrage, was die Werte belastet.

Einziger stabilisierender Faktor sind neue Modelle mit größerer elektrischer Reichweite und Premium-Ausstattung. Gleichzeitig bleiben die Neuwagenpreise jedoch hoch, was den stärkeren Wertverlust bei PHEVs erklärt.

Stagnierende BEVs

In Frankreich gingen die %RVs von BEVs leicht zurück, da im Mai teurere Modelle verkauft wurden. Das meistverkaufte BEV war das Tesla Model Y. Dessen Preis sowie der des Model 3 wurde jedoch kürzlich gesenkt.

Unter den schnell verkauften BEVs dominierten günstigere Fahrzeuge oder solche mit gutem Preis-Reichweiten-Verhältnis – darunter der Smart Fortwo und der BMW i3.

„Die Technologie scheint zu stagnieren. Hersteller werden politisch dazu gedrängt, mehr neue BEVs zu verkaufen, was zu einem überfüllten Gebrauchtwagenmarkt führt, dem jedoch ausreichend Nachfrage fehlt“, stellte Percier fest.

Nachfragerückgang in Deutschland

Nach einem starken Anstieg im April verzeichnete der SVI in Deutschland im Mai einen deutlichen Rückgang von 35,5 % gegenüber dem Vormonat. Im Jahresvergleich betrug der Rückgang 33,2 %.

Der AMVI für zwei- bis vierjährige Fahrzeuge blieb im Monatsvergleich relativ stabil (–1,3 %), während das Angebot im Jahresvergleich um 11,5 % sank.

„Die durchschnittliche Standzeit eines Gebrauchtwagens sank im Mai auf 58 Tage. PHEVs verkauften sich am schnellsten (54,5 Tage), gefolgt von Dieselmodellen (55,6 Tage), HEVs (56,4 Tage), BEVs (57,7 Tage) und Benzinern (60,4 Tage)“, erklärte Madas.

Die %RVs von 36 Monate alten Fahrzeugen mit 60.000 km stiegen im Mai leicht auf durchschnittlich 47,7 % (+0,1 pp). Benziner führten mit 49,3 %, gefolgt von HEVs (48,8 %) und Dieselmodellen (48,7 %). PHEVs lagen bei 42,7 %, BEVs bildeten erneut das Schlusslicht mit 37,2 %.

„Obwohl sich die Restwerte zuletzt stabilisiert haben, bleibt die Nachfrage schwach. Deshalb dürfte der Druck auf die RVs anhalten. Für 2025 wird ein Rückgang der %RVs um 2,8 % gegenüber Dezember 2024 erwartet. 2026 soll der Rückgang auf 1,4 % abflachen“, so Madas.

Wachstum in Spanien

Der Neuwagenmarkt in Spanien entwickelte sich weiterhin positiv – im April lag das Wachstum bei 7,1 %, was kumuliert ein Plus von 12,2 % für die ersten vier Monate des Jahres bedeutet.

Alle Vertriebskanäle legten zu – sowohl der Firmen- als auch der Vermietmarkt. Der Anstieg erfolgte vor Beginn der Tourismussaison.

„Auch der Privatkundenmarkt legte zu, unterstützt durch das spezielle Reinicia Auto+-Programm für Betroffene der DANA-Flut in Valencia. Zudem half ein Schub bei den E-Auto-Auslieferungen – der BEV-Anteil lag im Mai bei 16,2 % und im Jahresverlauf bei 14,7 %“, erklärte Ana Azofra, Head of Valuations & Insights, Spanien.

Auch der Gebrauchtwagenmarkt wuchs um 3,7 % (Januar bis April), vor allem durch den Verkauf jüngerer Fahrzeuge und E-Autos – ein Zeichen für ein nachhaltigeres Angebot.

„Was die durchschnittlichen Transaktionspreise betrifft, hebt sich der spanische Markt weiterhin vom negativen Trend anderer Länder ab. Alle Antriebsarten blieben stabil, und Gebrauchtwagen verkauften sich im Schnitt 10 Tage schneller als im Vorjahr – durchschnittlich in 67,3 Tagen. Das spricht für weitere Stabilität“, so Azofra.

Lediglich PHEVs und Benziner verzeichneten im Mai Rückgänge bei den absoluten RVs (–4,7 % bzw. –0,4 %). Das PHEV-Angebot umfasst inzwischen mehr preiswerte Marken. Schnell verkauft wurden u. a. Lynk & Co 01, Kia Ceed und Toyota C-HR.

Deutlicher Nachfragerückgang in der Schweiz

„Nach einem Anstieg im April ging der SVI in der Schweiz im Mai deutlich zurück. Die beobachteten Verkäufe sanken um 13,4 % im Monatsvergleich und um 13,7 % gegenüber dem Vorjahr“, sagte Madas.

Der AMVI sank im Monatsvergleich um 1,1 %, während das Angebot an zwei- bis vierjährigen Fahrzeugen im Jahresvergleich um 11,7 % schrumpfte.

Die %RVs fielen im Mai leicht von 43,7 % auf 43,3 %. Im Vergleich zum Vorjahr war der Rückgang deutlicher – minus 4,2 Prozentpunkte.

„HEVs hielten im Mai mit 48,4 % den höchsten Wert, gefolgt von Benzinern (44,7 %), Diesel (42,1 %) und PHEVs (40,7 %). BEVs lagen erneut hinten mit 37,3 %“, erläuterte Madas.

Die durchschnittliche Standzeit lag bei 73,9 Tagen. HEVs verkauften sich am schnellsten (57,2 Tage), gefolgt von Benzinern (72,3), Diesel (75) und BEVs (79). PHEVs benötigten mit 84 Tagen am längsten.

Angesichts anhaltender Unsicherheiten wird die Kombination aus stabilem Angebot und schwacher Nachfrage wohl bestehen bleiben. Die %RVs dürften daher weiter sinken – um 3,9 % bis Ende 2025 und um 1,5 % im Jahr 2026.

Stabile Lage im Vereinigten Königreich

Im Mai 2025 lag der durchschnittliche %RV dreijähriger Fahrzeuge bei 50,8 % – unverändert gegenüber April. Dies zeigt ein stabiles Gebrauchtwagenniveau. Benziner stiegen leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 52,7 %, Diesel sogar um 0,5 pp auf 53 %.

„Im Gegensatz dazu verloren Hybride 0,4 pp (auf 54,5 %), PHEVs sanken um 0,6 pp auf 49,2 % und BEVs um 0,9 pp auf 37,5 %“, sagte Jayson Whittington, Regional Head of Valuations, UK.

Im Durchschnitt dauerte ein Verkauf 37,5 Tage (+3,1 Tage ggü. April). HEVs waren am schnellsten (35,5 Tage) – sie erzielten auch die höchsten %RVs.

Langsamere Verkäufe bei Hybriden

Benziner benötigten 3,8 Tage mehr (insgesamt 37,2 Tage), Diesel 4 Tage mehr (42,3 Tage).

Trotz guter Werte benötigten HEVs im Mai 2,6 Tage mehr als im April. PHEVs verkürzten sich leicht (–0,6 Tage auf 37,6). BEVs brauchten 1,2 Tage länger (37 Tage).

Der SVI blieb stabil, was auf konstante Marktbedingungen hindeutet. Der AMVI zeigte einen Rückgang von 1,6 % bei Inseraten durch Händler.

„Sollte die März-Zulassungswelle mehr Fahrzeuge gebracht haben, sind diese bereits am Markt angekommen. Da kein zusätzliches Volumen erwartet wird, bleiben die %RVs im UK kurzfristig stabil“, schloss Whittington.



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Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesem Artikel um eine KI-gestützte Übersetzung eines ursprünglich auf Englisch auf Autovista24 veröffentlichten Artikels handelt. Im Falle von Abweichungen oder Unstimmigkeiten zwischen der Übersetzung und der englischen Originalversion gilt stets die englische Version.

Wertmeister 2024: Welche Fahrzeugmodelle überzeugen mit der besten Restwertentwicklung?

AUTOBILD und Schwacke küren die wertstabilsten Fahrzeuge 2024

  • Die wertstabilsten Fahrzeuge aus 15 Segmenten
  • Ausbau der Wertmeister-Kategorien im E-Segment
  • Klassenübergreifender Wertmeister: der Kia Picanto

Die Sieger stehen fest! Auch in diesem Jahr haben AUTOBILD und Schwacke gemeinsam die Wertmeister 2024 ermittelt. Insgesamt fast 10.000 Fahrzeugtypen wurden im Rennen um den renommierten Titel akribisch und mit gewohnt hohem Anspruch unter die Lupe genommen, um die wertbeständigsten Fahrzeuge zu ermitteln.

In einem aufwändigen Prozess analysiert das Schwacke-Expertenteam mehrere hundert Faktoren und Parameter, um eine präzise Restwertprognose zu erstellen, darunter Motorisierung, Ausstattungsversion,
gängige Sonderausstattungen und viele mehr. Als Bewertungsgrundlage für den Wertmeister dient ein Prognose-Zeitraum von vier Jahren mit einer für das Segment durchschnittlichen Kilometerlaufleistung.

Warum ist der Fahrzeug-Restwert eigentlich so wichtig?

Restwerte sind in allen Bereichen der Automobilindustrie relevant: Der Wiederverkaufswert eines Fahrzeugs hängt maßgeblich vom Restwert ab – für Privatkundinnen und -kunden durchaus ein ausschlaggebendes Argument für die Kaufentscheidung eines neuen Autos. Im Leasing- und Finanzbereich beeinflusst der Restwert in nicht unerheblichem Maß die Höhe der Leasingrate. Und für Fahrzeughersteller kann ein stabiler Restwert wesentlich zum Markterfolg eines neuen Modells beitragen.
Wenn ein Fahrzeug den Titel “Wertmeister“ für sich beanspruchen kann, ist das eine hohe Auszeichnung für seine Wertbeständigkeit.

Ausbau der Wertmeister-Kategorien im E-Segment

Die Verkehrswende und der technologische Wandel nehmen an Fahrt auf. In den kommenden Jahren wird das Angebot an neuen E-Modellen weiterwachsen. Der rasante Fortschritt in den Bereichen Elektromobilität und Fahrzeugtechnologie sorgt für Unsicherheit im Markt in Bezug auf die Wertenwicklung bei E-Fahrzeugen. Ein Sachverhalt, der auch beim Wertmeister Berücksichtigung findet.

2015 wurden Elektrofahrzeuge neu ins Titelrennen um den Restwert-Champion aufgenommen. In diesem Jahr gibt es nun erstmals vier Wertmeister im E-Segment – aufgeteilt nach Fahrzeugklassen.

Die Entscheidung, den Wertmeister im Hinblick auf die aktuelle Marktsituation zu erweitern und für mehr Transparenz rund um das Thema Werterhalt bei E-Fahrzeugen zu sorgen, ist naheliegend, wie Thorsten Barg, Geschäftsführer, Schwacke (Autovista Group, part of J.D. Power), aufzeigt:  

“Noch nie gab es beim Wertmeister so viele Klassen, wie in diesem Jahr. Das Angebot an Elektrofahrzeugen wächst stetig und dem tragen wir natürlich Rechnung. Dabei zeigt der Wertmeister 2024 auch auf, dass viele Elektrofahrzeuge in Sachen Werterhalt deutlich besser als ihr Ruf sind. Dennoch, ihre Verbrenner-Pendants weisen in den jeweiligen Segmenten immer noch die bessere Restwert-Performance auf.“

Das Markenumfeld bei den Elektrofahrzeugen ist bunt gemischt, die Bandbreite ist groß: Die ersten vier Sieger in den neu eingerichteten Kategorien „Kleinwagen, SUV Small“, „untere Mittelklasse, SUV Medium“, „Mittelklasse, SUV Medium D“ und „Oberklasse, SUV Large“ sind der Reihe nach: der Citroen e-C3 Aircross, der neue Ford Explorer, der Polestar 2 Single und der Volvo EX90. 

Der Citroen e-C3 Aircross hat bei den E-Fahrzeugen segmentübergreifend mit einem Werterhalt von 61,3% klar die Nase vorn. Alle anderen Modelle in den Top 3 der jeweiligen Kategorien überzeugen mit einem immer noch tadellosen Restwert von durchschnittlich 56% nach vier Jahren.  

And the winner is…

In den letzten beiden Jahren stellte Mercedes-Benz das Modell mit dem klassenübergreifend geringsten prozentualen Wertverlust. In diesem Jahr musste sich Mercedes einem Fahrzeug aus koreanischer Produktion geschlagen geben: Das wertstabilste Modell über alle Kategorien ist der Kia Picanto 1.2 (Kategorie Kleinstwagen) mit einem Werterhalt von 69,3% nach vier Jahren.

Der Picanto ist gleichzeitig auch das Fahrzeug mit dem geringsten monetären Wertverlust. Nachdem sich im letzten Jahr der Kia Rio diese Position sichern konnte, stellt Kia zum zweiten Mal in Folge das Fahrzeug mit dem höchsten Restwert.

In den Kategorien Ober- und Luxusklasse haben die deutschen Marken die Nase vorn – wie auch schon in den Jahren zuvor. BMW, Mercedes-Benz, Audi und Porsche teilen die sechs Platzierungen in diesen beiden Kategorien unter sich auf.

Die Wertmeister 2024 im Überblick

Elektrofahrzeuge (Kleinwagen, SUV Small)Citroen e-C3 Aircross  
Elektrofahrzeuge (untere Mittelklasse, SUV Medium C)Ford Explorer Dual-Elektromotor Extend. Range AWD 79kWh  
Elektrofahrzeuge (Mittelklasse, SUV Medium D)          Polestar 2 Single Motor 70kWh
Elektrofahrzeuge (Oberklasse, SUV Large)      Volvo EX90 Twin Motor AWD  
Kleinstwagen                                                                 Kia Picanto 1.2  
KleinwagenDacia Sandero Stepway TCe 110
Untere MittelklasseMazda 3 e-SKYACTIV-X 186 M
MittelklasseSkoda Superb Combi 2.0 TSI DSG
OberklasseBMW 540d xDrive Touring Aut.  
LuxusklasseMercedes-Benz S 450 d 4Matic L 9G-TRONIC  
SportwagenPorsche 911 Carrera PDK  
VansMercedes-Benz V 250 d lang 4Matic 9G-TRONIC               
Kompakte SUVCitroen C3 Aircross Hybrid 136 ë-DSC6  
Mittlere SUVBMW X3 20d xDrive  
SUVLand Rover Range Rover Sport D300

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EU-Kommission bestätigt vorläufige Strafzölle auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge

Wie wird sich die Verhängung vorläufiger Zölle auf die Einfuhren von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen aus China auf den europäischen Markt auswirken? Im aktuellen Podcast  von Autovista24 diskutieren der Redakteur Tom Geggus und unser Redakteur zu Sonderthemen Phil Curry diese Neuigkeiten.

Für in China hergestellte und in die EU eingeführte E-Fahrzeuge gelten nun vorläufig Strafzölle. Die Europäische Kommission bestätigte diesen Schritt, während die Gespräche auf Regierungsebene fortgesetzt werden. Welche Autohersteller müssen jetzt mit höheren Zöllen rechnen? Welche Auswirkungen sind auf den europäischen Automobilmarkt zu erwarten?

Abonnieren Sie den Autovista24-Podcast und hören Sie frühere Ausgaben auf Spotify auf Apple, Google und  Amazon Music .

Notizen

Kommission führt vorläufige Strafzölle auf Einfuhren von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen aus China ein, während die Gespräche mit China fortgesetzt werden

Durchführungsverordnung der Kommission

Die wichtigsten Punkte des Papiers: Die Antisubventionsuntersuchung der Europäischen Kommission

Die EU-Regierungen sind zum Thema Zölle auf chinesische E-Fahrzeuge vorsichtig, während der Handelsstreit bereits eskaliert

Für in China hergestellte E-Fahrzeuge gelten zusätzlich zu den bestehenden Zöllen neue, vorläufige EU-Zölle

Chinas Einfluss auf die europäische Automobilindustrie

Wie man den europäischen Markt für batterieelektrische Fahrzeuge wieder ans Laufen bringen könnte

Der Hintergrund

Nach einmonatigen Gesprächen hat die Europäische Kommission die Einführung vorläufiger Zölle auf aus China importierte E-Fahrzeuge bestätigt. Das Ziel der Maßnahme ist eine Angleichung an die Listenpreise der einheimischen KFZ-Hersteller.

Am 4. Oktober 2023 leitete die Kommission eine Untersuchung über die illegale Subventionierung von E-Fahrzeug-Wertschöpfungsketten in China ein. Am 12. Juni 2024 wurde dann nach Gesprächen mit der chinesischen Regierung der vorläufige Abschluss der Untersuchung bekannt gegeben.

Im Rahmen ihrer laufenden Untersuchung ist die Kommission vorläufig zu dem Schluss gekommen, dass die Wertschöpfungskette für batterieelektrische Fahrzeuge in China von einer unlauteren Subventionierung profitiert, durch die den Herstellern solcher Fahrzeuge in der EU eine wirtschaftliche Schädigung droht. Untersucht wurde auch, wie sich die Maßnahmen auf Importeure, User/Userinnen und Verbraucher/Verbraucherinnen auswirken können, hieß es in der Erklärung der Kommission.

Infolgedessen hat die Kommission neue Zölle angekündigt, die sie auf in China hergestellte und in die EU eingeführte E-Fahrzeuge erheben würde. Diese im Voraus bekannt gegebenen Zollsätze wurden auf der Grundlage der bei der Untersuchung festgestellten Subventionsbeträge berechnet.

Geltende Zölle

Am 4. Juli 2024 bestätigte die Kommission die vorläufigen Zölle, die sie auf jedes aus China in die EU eingeführte E-Fahrzeuge erheben würde. Seit der Vorabunterrichtung im Juni wurde der Zollsatz für viele Unternehmen leicht gesenkt. Dies war das Ergebnis von Stellungnahmen interessierter Parteien zu der Art und Weise, wie die im Voraus bekannt gegebenen Zölle berechnet wurden.

E-Fahrzeuge China

Die bestätigten vorläufigen Zölle werden zusätzlich zu den derzeitigen 10 %igen Abgaben auf Einfuhren erhoben und treten am 5. Juli 2024 für eine Dauer von höchstens vier Monaten in Kraft. Die Kommission hat bestätigt, dass innerhalb dieses Zeitraums eine endgültige Entscheidung über die endgültigen Sätze erwartet werden kann.

Dies wird nach einer Abstimmung in den EU-Mitgliedstaaten geschehen. Sollte eine qualifizierte Mehrheit von mindestens 15 Mitgliedstaaten, die mindestens 65 % der EU-Bevölkerung repräsentieren, gegen die Zölle stimmen, werden sie blockiert. Mit dem Erlass eines endgültigen Beschlusses würden die Zölle für fünf Jahre festgeschrieben. 

Mögliche Ergebnisse

Laut Christoph Ruhland, Director of Business Development bei Autovista Group (Teil von J.D. Power), sind bei der Umsetzung der Zölle mehrere Auswirkungen in Betracht zu ziehen. Diese beinhalten u.a. diese möglichen Folgen:

  1. Chinesische Automobilhersteller könnten ihre Markteintrittsstrategien für E-Fahrzeuge in Europa zurückstellen oder einschränken. Der Grund dafür ist, dass die neuen Zölle ihre Kalkulation ändern.
  2. Es könnte auch zu einer Zunahme der Plug-in- und Vollhybridmodellen kommen, da diese nicht von den neuen Zöllen betroffen sind
  3. Die Verbraucherpreise für E-Fahrzeuge werden steigen, da die Zölle zu hoch sind, um von der Gewinnspanne aufgefangen zu werden. Das betrifft auch E-Fahrzeugmodelle europäischer Hersteller, die in China produziert werden.
  4. Einige Importe aus China könnten in Nicht-EU-Länder wie Norwegen und das Vereinigte Königreich oder in andere Regionen wie den Nahen Osten oder Brasilien umgeleitet werden.
  5. Chinesische Automobilhersteller werden zunehmend gezwungen sein, Produktionsstätten in der EU zu betreiben, um Einfuhrzölle zu vermeiden.
  6. Die Zölle könnten sich negativ auf die Umweltziele der EU auswirken, da sie den Zugang zu E-Fahrzeugen für die Öffentlichkeit erschweren und damit den Übergang von Verbrennungsmotoren zu E-Fahrzeugen verlangsamen.
  7. Sollte es zu keiner Einigung kommen, wird China höchstwahrscheinlich Vergeltungsmaßnahmen ergreifen und einen umfassenderen Handelskrieg riskieren, der der europäischen Wirtschaft (und nicht nur dem Automobilsektor) schaden könnte.

Auswirkungen auf die KFZ-Modelle

Die aktuelle Entwicklung wird Auswirkungen auf mehrere derzeit in Europa erhältliche Modelle haben. Einige Fahrzeuge in der Bestsellerliste für E-Fahrzeuge von Januar bis Mai, die mit Daten von EV Volumes erstellt wurde, werden wahrscheinlich mit Zöllen belegt werden.

Das Tesla Model 3, derzeit das zweithäufigste verkaufte Elektroauto in Europa, wird wahrscheinlich ebenfalls betroffen sein. Der US-Hersteller, dem ein Zoll von 20,8 % drohen könnte, hat allerdings eine Überprüfung mit dem Ziel eines individuellen Satzes beantragt, der im Rahmen der endgültigen Sachaufklärung eingeführt werden soll.  

Der von SAIC gebaute MG4 war in den ersten fünf Monaten dieses Jahres die Nummer 7 bei den Verkäufen von Elektroautos, diesem Fahrzeug droht aktuell der höchsten Zollsatz. Auch der Volvo EX30 von Geely wird wahrscheinlich betroffen sein. Die Produktion dieses Modells wird jedoch im nächsten Jahr in Europa aufgenommen, was bedeutet, dass das Unternehmen nicht mehr belastet wird, wenn es die Produktion aus China verlagert. Der weltweit beliebteste Automobilhersteller BYD wird derzeit in der Top-20-Liste der europäischen Elektrofahrzeuge nicht geführt.

Es steht außer Frage, dass der gesamte EU-Markt für E-Fahrzeuge von den Zöllen betroffen sein wird. Die Region ist bestrebt, den Übergang zu einer emissionsfreien Mobilität fortzusetzen, wobei die Erschwinglichkeit eine zentrale Voraussetzung für die Massenmarktfähigkeit ist. Diese Zölle zwingen die Automobilhersteller jedoch zu einer Entscheidung. Entweder absorbieren sie die Zölle in ihren Kosten, was geringere Gewinnspannen bedeutet, oder sie versuchen, sie an die Verbraucher weiterzugeben. Sollte das der Fall sein, könnte der Übergang zur emissionfreien Mobilität in der Region aufgrund des Fehlens erschwinglicher Modelle erschwert werden.

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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung handelt. Das Original wurde in englischer Sprache auf Autovista24 veröffentlicht. Sollte dieser Artikel kleinere grammatikalische Fehler enthalten, bitten wir, dies zu entschuldigen. Im Falle einer Diskrepanz zwischen den beiden Texten ist die englische Version maßgeblich.

Leichte Erholung auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt

Gebrauchtwagenmarkt

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, über die aktuelle Entwicklung des Gebrauchtwagenmarktes in Deutschland und die Aussichten für Restwerte.

Zwar ist das Gebrauchtwagengeschäft – privat und gewerblich, alle Altersgruppen – im Mai immer noch knapp 300.000 PKW hinter dem Vorkrisenniveau, aber weiter auf Erholungskurs. Der Absatz von BEV liegt zwar weiterhin auf doppeltem Niveau verglichen mit dem Vorjahr, aber der Gebrauchtwagenmarkt reagiert auf die schwächere Nachfrage mit längeren Standzeiten und stärkeren Preisreduzierungen als im gesamten Marktdurchschnitt.

Da die Neuzulassungsanteile von BEVs und PHEVs weiter rückläufig im Mai zusammen bei etwas mehr als 12% liegen, ist zumindest auch aus dem aktuellen Jahrgang mit etwas Entspannung auf der zukünftigen Angebotsseite zu rechnen. Der weiterwachsende Bestand an Fahrzeugen mit Steckern stellt dabei den Handel vor besondere Herausforderungen. Hinsichtlich der Standzeiten bewegen sich PHEVs fast auf Verbrennerniveau, während ihre ausschließlich batteriebetriebenen Brüder oft weit mehr als einen Monat länger stehen.

Da ist nachvollziehbar, dass der Handel nervös wird, auch wenn von allen bis zu vierjährig angebotenen Gebrauchten durchschnittlich nur jeder Siebte einen Stecker hat. Die mittlerweile mehr als 2,3 Millionen BEV und PHEV auf Deutschlands Straßen nehmen sich zwar im Verglich zum Gesamtbestand von 49 Millionen PKW zwar immer noch recht klein aus, haben allerdings eine kritische Masse erreicht, aus dem sich zunehmend auch generischer Bedarf für einen Nachfolger, neu oder gebraucht, generiert.

Zwar gibt es einen Anteil, die mangels Praxistauglichkeit für ihren individuellen Alltag wieder zu Verbrennern zurückkehren wollen, aber die große Masse tendiert dazu, die Investition in Wallboxen und PV-Anlagen weiter nutzen zu wollen. Man darf eben auch nicht vergessen, dass es insgesamt nicht nur um persönliche Präferenzen bei der Antriebsart der eigenen Mobilität geht, sondern um das übergeordnete Ziel, CO2-Neutralität auch im Verkehrssektor zu erreichen.  

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Im Dashboard für Juni 2024 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Einen Einblick in die Situation auf dem Gebrauchtwagenmarkt im April gibt es hier.

E-Fahrzeuge sorgen für Wachstum

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, über die aktuelle Entwicklung des Marktes für Gebrauchtwagen in Deutschland (mit besonderem Augenmerk auf E-Fahrzeuge) und die Aussichten für Restwerte.

Im Verhältnis zu den gesamten Besitzumschreibungen von PKW, die um ca. 8% zugenommen haben, stellen EVs (Hybrid und Vollelektrisch) auch in diesem Jahr natürlich immer noch eine kleine Minderheit von 10% dar.

Aber die gute Nachricht ist, dass sich 60% des Zuwachses an Besitzumschreibungen bisher aus EVs generiert. Die Zahlen von BEV und PHEV haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum entgegen aller Unkenrufe sogar nahezu verdoppelt. Buchstäblich erkauft wird dieses Wachstum allerdings – und das ist das eigentliche Problem – mit starkem Preisverfall gebrauchter E-Fahrzeuge. Die Gründe sind vielfältig: Das durch die starke prämienbedingte Neuwagenstimulation der vergangenen Jahre verursachte Überangebot, erhebliche Preissenkungen von neuen Modellen, aber nicht zuletzt auch eine fortgesetzte öffentliche und von vielen Seiten medial befeuerte Debatte zur Zukunft der E-Mobilität, die interessierte Käufer zunehmend verunsichert.

Die Newcomer wie BYD und GWM erzielten in den ersten drei Monaten des Jahres in der Regel dabei nur zweistellige Stückzahlen, während MG schon bald an der 1.000er-Marke kratzt und die vielgescholtenen Teslas in 2024 bisher 56% mehr Besitzumschreibungen, jedoch unter schweren Preiseinbußen, verzeichnen konnten. Der Preisindex zeigt für BEVs weiter leider nach unten wohingegen Verbrenner ihren allgemeinen Preistrend im Großen und Ganzen stabilisiert haben.

Interessant zeigt sich die Segmentbetrachtung, in der nun die bisher resilienten A und B Segmente der Stabilisierung des Gesamtmarktes nicht folgen können und weiter bei den Angebotspreisen nachgeben. Mit der sinkenden Inflation und der für 2025 erwarteten Erholung der Wirtschaftskraft bleibt somit zumindest ein bisschen Hoffnung, dass das Preisniveau keinen zu großen Schaden nimmt. Was weiter fehlt, sind aber Anreize zum Betrieb von E-Fahrzeugen und eine Versachlichung und Entschärfung der öffentlichen Debatte als vertrauensbildende Maßnahmen. Beides würde helfen, das weiter nachfließende Gebrauchtwagenangebot besser zu vermarkten.

Im Dashboard für April 2024 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Einen Einblick in die Entwicklung im Februar gibt es hier.

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Angebotspreise für Gebrauchtwagen stabilisieren sich

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, über die aktuelle Entwicklung des Marktes für Gebrauchtwagen in Deutschland und die Aussichten für Restwerte.

Der Jahresauftakt zeigt im Februar leichte Anzeichen von Stabilisierung auf der Seite der Angebotspreise bei Gebrauchtwagen. Insbesondere Preise älterer Verbrenner werden wieder mit mehr Resilienz von den Händlern gehalten.

Auch das absolute Preisniveau in diesen Altersclustern dürfte für den einen oder anderen Händler mittlerweile interessant geworden sein. Schließlich liegen 5 bis 6jährige Fahrzeuge immer noch bei einem Durchschnittspreisniveau von 3jährigen PKW vor der Krise.

BEV hingegen stehen weiterhin unter Volumendruck bzw. einem Missverhältnis von Angebotsmenge und zu gering ausgeprägter Nachfrage. Daran wird sich dieses und nächstes Jahr wohl auch leider nichts ändern. Zwar finden ältere BEV und vor allem PHEV auch mehr und mehr Käufer, aber längst nicht genug, um den stetigen Nachschub zu absorbieren.

Spürbar ist allerdings mittlerweile der durch Einschränkung und Wegfall des Umweltbonus im letzten Jahr stark zurückgegangene Nachschub an sehr jungen Plug-In Hybriden. Zwar treffen die verhältnismäßig teuren Fahrzeuge auch nicht auf ausreichend kaufwillige und kaufkräftige Interessenten, aber die angebotenen Mengen wachsen zumindest derzeit nicht weiter an.

Interessant auch die Entwicklung von Vollhybriden. Bis 2023 konnten die Modelle mit dem niederschwelligsten, aber auch ökobilanziell schwächsten Angebot an Elektromobilität voll von Lieferkrise und Minderangebot profitieren. Durch das stark erweiterte Angebot an Marken und Modellen hat sich jedoch mittlerweile ebenfalls ein Volumendruck entwickelt, der die Nachfrage deutlich übersteigt. Zwar stellen etwas mehr als 3% Marktanteil bei Neuzulassungen keinen großen Block dar und nur etwa die Hälfte der bereits stark zurückgegangenen Plug-Ins, aber die aktuelle Kaufzurückhaltung trifft eben derzeit leider alle Antriebsarten.

Im Dashboard für Februar 2024 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Einen Einblick in die Entwicklung des Vormonats gibt es hier.

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Gebrauchte BEVs mit Startschwierigkeiten

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, über die aktuelle Entwicklung des Gebrauchtwagenmarktes in Deutschland und die Aussichten für Restwerte und BEVs (Batterie-elektrische Fahrzeuge).

Die absoluten Restwerte in Deutschland waren im Vergleich zum Vormonat stabil, sanken jedoch gegenüber Januar 2022 um 7,7%. Bei steigenden Listenpreisen fielen die %RVs um 4,6 % im Vergleich zum Dezember und um 10,6 % gegenüber dem Vorjahr.

Der Markt für neue BEVs in Deutschland hat sich in letzter Zeit schwergetan. Dies ist eine Folge der abrupten Streichung der E-Auto-Förderung Mitte Dezember 2023. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sank der Anteil der vollelektrischen Fahrzeuge im Januar auf 41,7 % gegenüber 51,9 % ein Jahr zuvor.

Zum Jahreswechsel 2023 und in den Januar hinein wurden die größten Schlagzeilen der Branche von hohen Nachlässen und Preisreduzierungen der Hersteller eingenommen.

Das Signal, das davon ausgeht, ist fatal. Jeden potenziellen Kunden und Skeptiker erreicht so die Botschaft, die er insgeheim vielleicht sowieso schon empfunden hat: Mit Elektrofahrzeugen stimmt etwas nicht, keiner will sie haben. Es steht zu befürchten, dass diese Wahrnehmung zur Realität wird, wenn sich die öffentliche Meinung gegen die Technologie wendet. Eine ausgebremste Akzeptanz und zusätzliche Skepsis sind die Folge.  

Die Händler sind entsprechend verunsichert, der Bestand auf den Höfen steigt und bleibt länger stehen. Von den jungen Gebrauchten im Handel ab Baujahr 2022 ist etwa jeder sechste bis siebte PKW ein BEV oder PHEV, Tendenz steigend und damit auch das Risiko.

Die Preise geben nach und der Wettbewerbsdruck sorgt für fortgesetztes Abpreisen, nun noch zusätzlich belastet durch deutlich sinkende Neupreise. Dem weiter nachströmenden Volumen aus den Jahren 2020-2023 ist damit nicht gedient.

Im Sinne der Restwertstabilität kann allenfalls mit Volumenreduktion oder Verzögerung, sprich Export oder Gebrauchtwagenleasing, begegnet werden – begleitet von Händlerunterstützung seitens der OEM, die gezielt dafür sorgt, dass Händler es sich leisten können, einen adäquaten Preis zu halten, bis ein Käufer gefunden wird.

Am Ende kann der Knoten erst platzen, wenn die Nachfrage nach Gebrauchten extern stärker stimuliert wird. Man sollte aber eben auch nicht vergessen, dass entsprechend fünf von sechs jungen Gebrauchten noch durchaus profitable Verbrenner sind, von denen mit Erstzulassung vor 2020 ganz zu schweigen.

Im Dashboard für Januar 2024 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Einen Einblick in die Entwicklung des Vormonats gibt es hier.

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BEVs

Schwierige Zeiten für Restwerte in Deutschland

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, wagt einen Ausblick auf die Entwicklung des Gebrauchtwagenmarktes in Deutschland und der Restwerte für 2024.

Aus den gebrauchtwagenrelevanten Zulassungskanälen der letzten Jahre ist für 2024 wenig Zuwachs für den Gebrauchtwagenmarkt zu erwarten.

Die gewerblichen Zulassungen aus dem nun wichtigen Zulassungsjahr 2021 lagen noch im Abwärtstrend, sodass die Alterskategorien bis 4 Jahre insgesamt weiterhin schwach versorgt werden dürften. Erneut ist eher damit zu rechnen, ältere Jahrgänge häufiger in den Gebrauchtwagenportalen vorzufinden.

Insgesamt ein Zuwachs auf etwa 6.4 Millionen ist realistisch. Verglichen mit über 7 Millionen GW-Verkäufen in 2019 ergibt sich weiterhin eine Umsatzlücke, die dem Handel zur Konsolidierung fehlen wird.

2024 wird also ein Übergangsjahr sein, das am Neu- wie Gebrauchtwagenmarkt mit Preisstabilität und Unterversorgung nur in wenigen Bereichen – vornehmlich Verbrennern, aber vor allem viel Wettbewerb und einer starken Tendenz zum Überangebot an elektrifizierten Antrieben – Vollhybride eingeschlossen – aufwarten wird.

In Bezug auf Restwerte also leider ein schwieriges Jahr. Optimismus sei erlaubt für die Jahre danach und speist sich aus sich leicht verbessernden makroökonomischen Faktoren, generischem Bedarfswachstum – auch an Elektromodellen – und hoffentlich auch staatlicher Unterstützung des elektrifizierten Gebrauchtwagengeschäfts, um den Knoten zu lösen.

Dabei bedarf es nicht unbedingt einer neuen Prämie, sondern alles, das den Betrieb eines Elektromodells attraktiv macht, hilft. Egal, ob Stromsubventionierung, Ausbau des Ladenetzes, administrative Vereinfachung des Baus von privater Ladeinfrastruktur oder Verstärkung des Kfz-Steuervorteils.

Im Dashboard für Dezember 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

Einen Einblick in die Entwicklung des vergangenen Monats gibt es hier.

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Restwerte

Gebrauchtwagenmarkt unter Druck

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Am Neuwagenmarkt stehen die Zeichen weiterhin auf Erholung, insbesondere in dem für Gebrauchtwagen relevanten Kanal gewerblicher Zulassungen und liegen dort seit langem wieder auf und über Vorkrisenniveau.

Jedoch liegen die Gesamtzahlen 2023 von Neu- und Gebrauchtwagen noch deutlich hinter dem YTD 2019 mit ca. 600.000 weniger neuen und über 900.000 weniger Gebrauchtwagen.

Dies verursacht weiterhin enorm hohen Druck bei den Marktteilnehmern, mit derart wenigen Fahrzeugen ausreichend Umsatz und Ertrag zu erzielen, um das wirtschaftliche Überleben zu sichern. Das Ergebnis ist, trotz stark rückläufiger Kundennachfrage, langsamer sinkende und teils noch immer stabile Preise bei Verbrennern. Elektroantriebe müssen als hochpreisige Segmentvertreter stärker preislich leiden.

BEVs und in etwas schwächerem Maße PHEVs von zwei oder drei Jahren Alter zeigen dabei allerdings schon erste Zeichen von Preisstabilisierung, da dem Volumenanstieg und der negativen Preisreaktion nun tatsächlich ein Abfließen und Standtagsreduktion folgte.

Schlechter sieht es bei jungen Fahrzeugen bis 18 Monaten mit Stecker aus. Hier sticht besonders das übergroße Angebot an batterieelektrischen Fahrzeugen hervor. Es fehlt nicht mehr viel und sie erreichen das Niveau aller anderer alternative Antriebe zusammengenommen, inklusive PHEV.

Der Anteil gebrauchter chinesischer Modelle ist dabei noch äußerst gering und in Summe nicht einmal vierstellig. Währenddessen lassen rapide wachsende Neuzulassungen, die kleinere etablierte Hersteller wie zum Beispiel DS Automobiles, Subaru, Lexus, Jaguar und teils sogar Alfa Romeo und Honda hinter sich gelassen haben, auch für den GW-Markt zukünftig mehr Wettbewerb vorausahnen. MG wird wohl in nicht allzu ferner Zukunft mindestens so häufig wie Mitsubishi-Modelle angeboten werden, vergleicht man deren Erstzulassungen.

Im Dashboard für Oktober 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr. Einen Einblick in die Entwicklung des vergangenen Monats gibt es hier.

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Divergente Kräfte am deutschen Markt

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Beobachtet man die KPIs des Gesamtmarktes der bis zu 5 Jahre alten gebrauchten PKW, könnte man den Eindruck gewinnen, alles verlaufe einigermaßen stabil auf vergleichsweise hohem Niveau. Die Divergenz aber in den betrachteten Aspekten, seien es Antriebsarten oder Alterssegmente, zeigen, wie sehr der Gebrauchtwagenmarkt derzeit von unterschiedlichen Kräften getrieben wird.

Verbrennern kann man weiterhin attestieren, dass sie am wenigsten von der rezessiven Preisentwicklung betroffen sind. Jüngere Fahrzeuge und insbesondere BEVs und PHEVs leiden aufgrund der absoluten Preisniveaus in Euro unter der aktuellen Kaufzurückhaltung bei zugleich sinkenden Käufer-Budgets.

„Mit den Angebotsmengen sind wir insgesamt bei den bis zu 5 Jahre alten Gebrauchten, schon wieder nahe am Vorkrisenniveau, allerdings begleitet von einer stark veränderten Zusammensetzung hinsichtlich der Antriebsarten oder des ehemaligen Listenpreisniveaus“, so die Aussage von Andreas Geilenbrügge.

Interessant auch ein Seitenblick auf die seltener im Rampenlicht stehenden LCVs. Hier kommen nun seit wenigen Monaten vermehrt junge Gebrauchte ID.Buzz in den Verkauf und bilden die Speerspitze einer neuen Generation eLCVs.

Der Segmentanteil am Gesamtvolumen ist zwar bei Nutzfahrzeugen im Vergleich noch immer weit hinter dem der batterieelektrischen PKWs, aber die Angebotsmengen des von den Händlern lang ersehnten Elektro-Bullis liegen mittlerweile dauerhaft im mittleren dreistelligen Bereich und werden zeigen, inwieweit sich die tatsächliche Nachfrage in diesem kostensensiblen Käufersegment am Gebrauchtmarkt bereits entwickelt hat.

Insgesamt straucheln die gebrauchten Transporter derzeit ein bisschen nach dem pandemiebedingten Bedarfs-Peak durch das stark angewachsene Transportaufkommen. Dies bezieht sich vor allem auf die rückläufigen umgesetzten Stückzahlen und die bereits wieder auf Vorkrisenniveau befindlichen Standzeiten. Die angebotenen Mengen schwellen zwar mangels Nachschubs nicht an, aber es wird auch hier immer schwieriger das nach wie vor noch hohe Preisniveau zu halten.

Im Dashboard für September 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr. Einen Einblick in die Entwicklung des vergangenen Monats gibt es hier.

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Die Wertmeister 2023

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AUTOBILD und Schwacke küren die wertstabilsten Fahrzeuge 2023

  • Die wertstabilsten Fahrzeuge aus 13 Segmenten
  • Erneuter Dreifacherfolg für Mercedes-Benz
  • Volkswagengruppe und Hyundai Motor Group überzeugen

Nicht mehr aus der Branche wegzudenken: Bereits zum 20. Mal gewähren die Wertmeister einen Einblick in die derzeit wertstabilsten Fahrzeuge auf dem deutschen Markt. Der Titel, der mittlerweile in 13 Fahrzeugsegmenten verliehen wird, prämiert die wertbeständigsten Fahrzeuge, also die PKWs mit dem geringsten prognostizierten Wertverlust (prozentual sowie absolut in Euro). In diesem Jahrgingen 9700 verschiedene Fahrzeugtypen ins Rennen um die renommierte Auszeichnung.

Erstmals ausgezeichnet wurden die Wertmeister im Jahr 2004, damals noch in 12 (teilweise anders aufgeteilten) Kategorien und ohne E-Fahrzeuge, die erst 2015 in das Titelrennen aufgenommen wurden. Erfolgreichste Marke im Premierenjahr war übrigens Mercedes.

Um sich „Wertmeister“ nennen zu dürfen, müssen die Modelle einen aufwändigen Bewertungsprozess durchlaufen. Mehrere hundert Faktoren und Parameter, die die Restwertentwicklung eines Fahrzeugs beeinflussen, werden für die Entscheidungsfindung herangezogen. So spielen neben dem Modell beispielsweise auch Motorisierung, Ausstattungsversion und gängige Sonderausstattungen eine Rolle. Ein Prognose-Zeitraum von vier Jahren mit einer für das Segment durchschnittlichen Kilometerlaufleistung dient als Bewertungsgrundlage.

Der Restwert eines Fahrzeugs ist nicht nur im Leasing- oder Finanzierungsbereich ein relevanter Faktor, gerade auch bei Privatkunden kann der potenzielle Wiederverkaufswert eines Autos ein entscheidendes Kriterium für eine Kaufentscheidung sein.

„In Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung des Vertriebs und rapide wachsenden Leasinganteilen kommt dem Wiederverkauf eine zunehmend zentrale Rolle für den Erfolg oder Misserfolg einer Marke zu. Restwertoptimierung ist damit für Hersteller, insbesondere für Newcomer, längst eine Pflichtveranstaltung und unser Wertmeister die Kür!“

Thorsten Barg, Geschäftsführer Schwacke

Während einige Kategorien große Unterschiede zu den Vorjahren verzeichnen, bleiben andere Marken stabil in ihrer Performance.

Mercedes-Benz wiederholt den Dreifachtriumph aus dem letzten Jahr

Wie bereits im letzten Jahr darf sich die Mercedes-Benz Group auch 2023 über einen Triple-Sieg freuen, in den Kategorien „Elektrofahrzeuge über 40.000 € netto“, „Luxusklasse“ und „Vans“. Auch das klassenübergreifend wertstabilste Fahrzeug, also das Modell mit dem insgesamt höchsten prozentualen Werterhalt, kommt (ebenfalls wie im Vorjahr) aus dem Hause Mercedes-Benz; und wie bereits 2022 auch hier wieder aus dem Van-Segment. Der V 250 d lang 4Matic 9G-TRONIC überzeugt mit einem prozentualen Werterhalt von rund 73% und ist damit das einzige Fahrzeug mit einem Wertverlust von weniger als 30%. Insgesamt ist Mercedes fünfmal auf der Top 3-Gewinnerliste vertreten, neben den drei ersten mit zwei weiteren zweiten Plätzen.

Alte Bekannte und Debütanten

Mit Mercedes, Porsche oder BMW sind in den Top Rängen einige alte Bekannte vertreten, aber das Portfolio der vertretenen Marken ist vielfältig. So stellt beispielsweise Genesis mit dem G80 2.5T AWD AT8 erstmalig einen Sieger in der Oberklasse.

Auch die E-Segmente verzeichnen 2023 wieder viel Bewegung im Vergleich zu den Vorjahren – was aufzeigt, wie stark der Zulauf zukunftsfähiger, neuer und werthaltiger Modelle in diesem Bereich nach wie vor ist. Im Vergleich dazu geht es in den „klassischen“ Segmenten verhältnismäßig stabil zu: Die Kategorien Luxusklasse und Sportwagen sind mit Mercedes-Benz und Porsche auch in diesem Jahr fest in deutscher Hand.

Volkswagengruppe und Hyundai Motor Group überzeugen

Die noch junge koreanische Marke Genesis aus dem Hause Hyundai ist in diesem Jahr gleich in vier Kategorien in der Wertmeister-Liste vertreten, darunter ein erster Platz in der Oberklasse.

Die Hyundai Motor Group hat es aber nicht nur mit ihrer Marke Genesis in das Wertmeister Ranking geschafft: der Konzern ist insgesamt ganze elfmal dabei, je viermal mit Hyundai- und Genesis-Modellen sowie dreimal mit KIA, verteilt über alle Segmente (außer Luxusklasse und Sportwagen).

Das Modell mit dem monetär geringsten Wertverlust (nur knapp über 5.200 Euro) stammt ebenfalls aus dem Hause Hyundai Motor Group: der KIA Rio (Kategorie Kleinwagen). Der KIA Rio löst damit den Dacia Sandero ab, der im letzten Jahr diesen Erfolg für sich verbuchen konnte.

Mit insgesamt acht Top 3-Einträgen von vier Konzernmarken überzeugt auch die Volkswagengruppe – neben je einer Platzierung für den Skoda Enyak und den Cupra Born sind Porsche und VW jeweils dreimal in der Wertmeisterliste zu finden, darunter unter anderem ein erster Platz für den ID.4 i n der Kategorie „Elektrofahrzeuge bis 40.000 € netto“.

Thorsten Barg ist überzeugt, dass Restwert eines Fahrzeugs auch zukünftig eine zentrale Rolle auf dem Automobilmarkt einnehmen wird: „Die vergangenen Krisenjahre haben gezeigt, wie stark der Gebrauchtwagenmarkt von solchen externen Ereignissen getrieben wird. Ob wir noch weitere Disruptionen in der Zukunft zu erwarten haben, wissen wir alle nicht. Aber der Automobilmarkt hat sich und wird sich weiter grundlegend verändern. Eines wird bei aller Veränderung Bestand haben: Jedes Auto ist ab dem Tag der Neuzulassung ein Gebrauchtwagen und über seinen Wert bestmögliche Kenntnis zu haben, ist von unschätzbarem Vorteil.“

Die Wertmeister 2023 im Überblick:

* Net list price / Quelle: Schwacke / Created with Datawrapper

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Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland: „Die Party ist vorbei“

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Hört man in die Branche hinein, scheint die Meinung einhellig: „Die Party ist vorüber.“ Die Bestände auf dem Gebrauchtwagenmarkt wachsen wieder an, Standzeiten erhöhen sich und Preise sind unter Druck.

Vor allem der wachsende Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen macht mangels ausreichender Nachfrage dem Handel zu schaffen. Vergleicht man jedoch mit länger zurückliegenden Zeitpunkten, stellt man fest, dass wichtige KPIs wie Durchschnittspreise, prozentuales Restwertniveau und selbst Standzeiten im Durchschnitt immer noch vorteilhaft gegenüber den Pandemiejahren liegen.

Das Problem erwächst jedoch aus der wachsenden Kluft von wachsendem Angebot und nicht adäquat wachsender Nachfrage. Januar bis Juni wurden im Vorjahresvergleich wieder mehr Gebrauchte umgesetzt, aber die Lager füllen sich deutlich schneller wieder auf, als derzeit abverkauft werden kann. Zudem mittlerweile fast 15% des Bestandes jüngerer Gebrauchter aus BEV oder PHEV besteht, – Tendenz rapide steigend – und zu wenige Käufer finden.

Auch der Nachschub für die kommenden Jahren stellt sich mittlerweile wieder recht stabil dar. Die Flottenzulassungen verzeichnen ein Rekordjahr und insbesondere große Fuhrparks tragen einen erheblichen Anteil dazu bei, jedoch auch hier weiter zunehmend mit elektrifizierten Modellen.

Etwas Hoffnung macht, dass taktische Zulassungen, also Zulassungen auf Handel, Hersteller und Vermieter, die üblicherweise nach 6-18 Monaten wieder als Gebrauchte den Markt erreichen, von den Herstellern noch nicht wieder auf das Niveau früherer Jahre getrieben werden und damit weniger Druck auf den Gebrauchtwagenmarkt und deren Preise ausüben.

Weniger unter Druck befinden sich Verbrennermodelle. Sie stellen weiterhin die weit überwiegende Masse des Marktes dar und finden Absatz zu meist stabilen Preisen. Es fehlt weiterhin an wirksamer, vor allem staatlicher Nachfrageförderung für gebrauchte Elektrofahrzeuge, sprich Attraktivität, ein solches zu betreiben.

Im Dashboard für Juli 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr. Einen Einblick in die Entwicklung des vergangenen Monats gibt es hier.

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Staatliche Lenkungsfunktion nötig für Nachfrage nach gebrauchten E-Fahrzeugen?

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Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Der Mai erlebte einen starken Neuzulassungszuwachs nicht nur insgesamt gegenüber den Krisenjahren, insbesondere die GW-Markt relevanten Flottenzulassungen konnten den stärksten Mai seit mindestens 20 Jahren verzeichnen.

Der deutliche Zuwachs gegenüber dem Vorjahr speiste sich dabei aus allen Antriebsarten abgesehen von Plug-Ins. Letztere profitierten die vergangenen Jahre von einer Kombination aus Neuwagenprämie, dienstwagensteuerlicher Vorteile des Fahrers sowie dessen minimaler Umgewöhnung im Tagesgebrauch ohne Verpflichtung, tatsächlich weitgehend elektrisch und emissionslos fahren zu müssen.

Sollte sich der Trend so fortsetzen, könnten besonders die Benziner am Gebrauchtwagenmarkt in 3 Jahren wieder einen Dämpfer erhalten, weil im Mai gemessen am Vorkrisenniveau tatsächlich deutlich mehr neue Benziner auf die Straße kamen als zuvor. Diesel bleiben davon unbenommen und generieren weiterhin immer weniger Angebotsmenge, folglich Preisstabilität in der Wiedervermarktung. Die – unabhängig von Antriebsart und Alter – anwachsenden Standzeiten lassen darauf schließen, dass die Kaufbereitschaft schwindet und Kunden zurückhaltender bei den jüngeren Gebrauchten werden.

Der daraus entstehende Preisdruck auf den Handel hat allerdings voraussichtlich nur temporäre Wirkung, da das kurzfristig fortgesetzt geringere Gesamtmarktvolumen keine Möglichkeit bietet, mit höheren Stückzahlen sinkende Preise und damit Margen auszugleichen.

Im kommenden Jahr ist entsprechend mit einem erneuten Anwachsen von Preisen speziell der aktuell schwächelnden EVs zu rechnen. Weiterhin ist zum Ankurbeln der Nachfrage nach gebrauchten E-Fahrzeugen dringend eine staatliche Lenkungsfunktion gefordert.

Die bisherigen, fast ausschließlich auf Neukauf ausgerichteten Maßnahmen, benötigen nun eine Ablösung durch eine wirksame Förderung des Betriebs von Elektrofahrzeugen und ggf. auch Plug-Ins. Solange z.B. Energiekosten nicht attraktiver werden, ist zu befürchten, dass die Nachfrageentwicklung dem rapide wachsenden Angebot hinterherhinken wird.

Im Dashboard für Juni 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

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Weiterhin hohes Preisniveau auf dem Gebrauchtwagenmarkt

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Die Neuwagenzahlen zeigen in den ersten 4 Monaten des Jahres, dass sich die Produktion sehr langsam zu erholen scheint. Knapp 8 % Wachstum gegenüber dem Vorjahr ist ein Hoffnungsschimmer, der aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass das erste Tertial mit knapp 870.000 Einheiten noch immer weit unter den regelmäßig 7-stelligen Zahlen vor der Pandemie liegt.

Besonders die aufgrund der mit Jahreswechsel eingestellten Prämien eingebrochenen Zahlen von Plug-In Hybriden belasten die Gesamtbilanz. Währenddessen kommt auch wieder mehr Produktion von Verbrennern in die Zulassung. Auch batterieelektrische Modelle kommen weiter zunehmend auf die Straße und profitieren weiterhin von der staatlichen Prämie.

Es gibt allerdings auch ein paar Verlierer an der Neukundenfront, allen voran der Tesla Model 3, dessen Zulassungen sich halbierten, während sein SUV-Bruder Y dreimal so häufig zugelassen wurde. Auf der Habenseite tauchen nun auch einige Newcomer-Marken auf wie BYD, Lucid, Maxus, Nio, Ora und Wey und werden den Gebrauchtwagenmarkt sukzessive bereichern.

Auch sind mittlerweile ein paar ehemals zulassungsstarke Modellreihen älterer Generationen ausgelaufen, wie beispielsweise der BMW i3 oder Smart fourfour, sodass uns diese ausschließlich auf dem preislich rückläufigen Gebrauchtwagenmarkt begegnen werden.

Rückläufig sind vor allem Restwerte von hochpreisigen Gebrauchten, sei es aufgrund von geringem Alter, Premiummarken oder teurem Segment, da deren Preise die gesunkene Kaufkraft strapazieren. Konjunktur haben weiterhin günstige ältere Gebrauchte mit Verbrennungsmotor und können ihre Preisposition halten. Die nach 2023 prognostizierte zurückgehende Inflation, steigende Neupreise und weiterhin gering verfügbare Stückzahlen lassen allerdings den Gebrauchtwagenmarkt in den kommenden Jahren voraussichtlich auf hohem Preisniveau verharren, wenn nicht gar tendenziell weiter teurer werden.

Im Dashboard für Mai 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

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Risiken und Chancen des Agenturmodells für den Vertrieb von Neufahrzeugen

Dr. Christof Engelskirchen, Chief Economist der Autovista Group, erklärt die Auswirkungen des Agenturmodells für den Neuwagenverkauf und erörtert die Frage, ob die erwarteten Vorteile die Herausforderungen überwiegen.

 

Die Umbrüche, mit denen die Automobilindustrie in den letzten drei Jahren konfrontiert war, waren gleichzeitig der Nährboden für die Digitalisierung der Kundenerfahrung beim Fahrzeugkauf. Zweifellos ist das neue Geschäftsmodell für den Autokauf kanalübergreifend und die ideale Kundenreise geprägt von einem nahtlosen Übergang zwischen den verschiedenen Kanälen und einem Kauferlebnis ohne die Notwendigkeit von Preisverhandlungen.

Diese Ansicht teilen auch mehrere Automobilmarken, die das Agenturmodell bereits in den Verkauf und Vertrieb ihrer Fahrzeuge integrieren. Hierfür werden bereits bestehende Händlerverträge entweder ganz oder teilweise in das neue System überführt oder es wird von Grund auf ein neues Geschäftsmodell aufgebaut.

Beim Agenturmodell übernimmt der Automobilhersteller in der Wertschöpfungskette die Kontrolle über den Informationsfluss, die Preisfindung und Vertragsgestaltung – also die Etappen der Kundenreise, die größtenteils auf einer digitalen Ebene stattfinden. Der Vermittler (früher der Vertragshändler) unterhält eine physische Umgebung für die Interaktion mit dem Kunden, begleitet den Käufer beratend, bietet Probefahrten an und kümmert sich um die Auslieferung der Fahrzeuge. Die klare Differenzierung dieser Rollen ist die Voraussetzung für eine wirklich nahtlose Kundenreise, bei der für alle Beteiligten Preissicherheit herrscht.

Die Rollen des Automobilherstellers/der nationalen Vertriebsgesellschaft und des Vermittlers im Agenturmodell

In der Vergangenheit blieben die Automobilhersteller bei der endgültigen Preisgestaltung und den vertraglichen Vereinbarungen außen vor, für die Kundenbeziehung waren fast ausschließlich die Vertragshändler verantwortlich. Die Fahrzeughersteller wussten nicht, wer ihre Produkte kaufte. Der Händler handelte den endgültigen Preis aus und trug das wirtschaftliche Risiko für seine Vorführmodelle und das Restwertrisiko für Fahrzeuge, die im Rahmen von Leasing- oder Finanzierungsvereinbarungen zurückgingen, sowie das Ausfallrisiko.


Das Agenturmodell sorgt für Preisdisziplin

Im bisherigen Modell liefen die Autos beim Hersteller vom Band, die Vertragshändler nahmen die produzierten Mengen ab und verkauften sie. In Zeiten von Überkapazitäten, Mengenrabatten und der Bündelung der Angebote von Händlern kam es häufig zu Rabattschlachten, die sich negativ auf Margen und Restwerte auswirkten, was wiederum die Gewinne drückte.

Im Rahmen des Agenturmodells übernehmen die Hersteller das gesamte Risiko für alle von ihnen produzierten Fahrzeuge, da sie der Vertragspartner sind. Außerdem haben sie Zugang zu allen Informationen, die bisher nur der Händler hatte. Ein erwarteter Vorteil eines solchen Modells ist aus Sicht des Herstellers die volle Kontrolle über Preisgestaltung und Rabatte, die im Idealfall die Rabattierung von Neuwagen eingrenzen könnte. Niedrige Rabatte sind ein wichtiger Faktor für eine solide Entwicklung der Restwerte von Fahrzeugen und stabilisieren den Kreislauf hoher Transaktionspreise, stabiler Restwerte, geringer Subventionen für Leasingverträge und einer positiven Gewinnentwicklung.

Es gibt unterschiedliche Modelle für die Ausgestaltung der Aufgabe der Vermittler und ihrer finanziellen Anreize. Sie erhalten üblicherweise für jeden Abschluss, an dem sie beteiligt sind, eine Provision und bekommen Vorführwagen für Probefahrten. Doch es sind auch andere finanzielle Beteiligungen denkbar, so könnten sie Vergütungen für Probefahrten und für Fahrzeugübergaben erhalten oder Prämien für einen besonders positiv bewerteten Kundenservice.


Veränderte Beziehungen im traditionellen Vertriebsmodell (links) gegenüber dem Agenturmodell (rechts)


Herausforderungen des Agenturmodells

Mit dem Agenturmodell gewinnt der Hersteller mehr Nähe zum Käufer und kann so eine disziplinierte Preisgestaltung kontrollieren – allerdings birgt es auch einige erhebliche Herausforderungen.

  • Die Bilanzen der Automobilhersteller werden durch das Agenturmodell massiv aufgebläht, da sie die Produkte bis zum Verkauf halten. Dieses Problem wird durch den zunehmenden Trend zu Leasingmodellen und Kundenfinanzierungen verschärft, durch die weitere Vermögensrisiken in die Bilanzen eingehen.
  • Ein offensichtliches Risiko des Agenturmodells ist der Verlust des unternehmerischen Denkens beim Händler/Vertreter.
  • Zwar kann die Kundenbindung nun auf Ebene des Herstellers aufgebaut werden, geht aber auf Agenturebene möglicherweise verloren.
  • In Zeiten voller Auftragsbücher, also einem Verkäufermarkt, lassen sich die Preise für Neuwagen leicht kontrollieren und durchsetzen; sobald der Nachfragedruck nachlässt und damit ein Käufermarkt entsteht, könnte es dem Agenturmodell jedoch an Agilität und Flexibilität mangeln. Der Hersteller wird kaum umhinkommen, Überlegungen über zusätzliches Personal, effiziente Preisstrategien und leistungsfähige Workflow-Lösungen anzustellen.
  • Gerade bei Hybridmodellen, d. h. wenn ein Teil der Fahrzeuge über das traditionelle Händlermodell und ein Teil über das Agenturmodell vertrieben wird, riskieren die Hersteller möglicherweise ihre Marge, da sie zusätzliche Kosten und Investitionen tragen, ohne in vollem Umfang von den erwarteten Effizienzgewinnen des Agenturmodells zu profitieren.
  • Fehler bei der Preissetzung können sich negativ auf die Absatzzahlen auswirken. Mit der wachsenden Anzahl der Hersteller, die mit dem Agenturmodell arbeiten, steigen auch Preistransparenz und Vergleichbarkeit der Fahrzeuge. Verkäufe können an einer nicht wettbewerbsfähigen Preisstrategie scheitern. Massenmarken dürften einem solchen Risiko stärker ausgesetzt sein als Premiummarken, da sie höhere Umschlagzahlen erfordern.
  • Es gibt neues Konfliktpotenzial zwischen Herstellern und Agenturen. Der Vermittler trägt ein geringeres, aber immer noch erhebliches finanzielles Risiko. Wenn ein Verkauf nicht zustande kommt, weil die Preise nicht stimmen oder einfach die Verkaufssoftware ausgefallen ist, wirkt sich dies direkt auf die Gewinne des Vermittlers aus, da er nicht mehr so flexibel reagieren kann wie in der Vergangenheit.


Risiken und Chancen des Agenturmodells

Die Befürworter des Agenturmodells bezeichnen es als die einzige zukunftsorientierte Strategie, die eine naht- und reibungslose kanalübergreifende Kundenreise ermöglicht. Es ist in vieler Hinsicht vielversprechend, stellt aber die Beteiligten vor neue wesentliche Herausforderungen, deren Bewältigung sich als schwierig und kostspielig erweisen könnte. Viele der weltweit größten Automobilkonzerne gehen derzeit zu einem Agenturmodell über. Somit wird sich bald im Praxistest herausstellen, ob es die erwarteten Vorteile bringt.


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Deutscher Gebrauchtwagenmarkt reagiert preissensibel

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Beobachtet man ausgehend vom Februar die vergangenen sechs Monate der Neuzulassungen, wird deutlich, dass sich die Produktionskapazität langsam erholt. Verglichen mit dem Jahr zuvor sind mehr als 200.000 Einheiten mehr in die Zulassung gekommen, was nicht zuletzt stark getrieben war von der auslaufenden bzw. reduzierten Subvention von PHEV und BEV.

Auch die taktischen Zulassungen nehmen wieder an Fahrt auf und wachsen im Zeitraum-Vergleich um 13%. 60% dieses Wachstums sind auch hier den elektrifizierten Antrieben geschuldet und lassen für den jungen Gebrauchtwagenmarkt kontinuierlich wachsenden Preisdruck erahnen.

Die Folgen sind bereits sichtbar und verursachen stärkere Angebotspreiskorrekturen von Fahrzeugen mit Stecker. Verbrenner liegen ebenfalls wieder leicht im Zulassungs-Plus. Dies darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gesamtzahl weiterhin noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau liegt und langfristig zur Stabilität von Restwerten beitragen wird.

Insgesamt halten sich Angebotspreise über alle Alter und Antriebsarten hinweg weiter auf hohem Niveau, werden aber durch anwachsende Standzeiten den einen oder anderen Verkäufer zum Abpreisen animieren. In Richtung Sommer folgen nun die üblicherweise starken Monate im Gebrauchtwagengeschäft und werden einen Ausblick auf den Rest des Jahres erlauben. Besonders begehrt scheint preiswerte Mobilität zu sein, wenn man sich die immer noch positive Entwicklung von Klein- und Kleinstwagen anschaut.

Generell stellen sich aktuell klassische Bauformen aufgrund ihres üblicherweise geringeren Preisniveaus gegenüber ihren SUV-Pendants etwas besser dar. Dies zeigt, wie preissensibel derzeit der Markt reagiert und wie ausgereizt die Kaufkraft und Kaufbereitschaft der Kunden ist.

Im Dashboard für März 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

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Deutliche Rückgänge auf dem deutschen Markt

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Der Jahresauftakt war entsprechend den Erwartungen auf der Neuwagenseite mau und lag knapp unter dem ohnehin schwachen Vorjahresmonat. Lediglich die Vollhybride erlebten den stärksten Januar überhaupt. Elektrofahrzeuge und besonders Plug-Ins fielen aufgrund des Zulassungshypes Ende letzten Jahres bedingt durch die Reduzierung bzw. Einstellung der Prämienförderung in ein erwartbares Loch.

Damit ging kurzzeitig der Marktanteil von BEV und PHEV von exorbitanten 55% auf kaum mehr als 15% zurück. Den seit ungefähr einem halben Jahr rapide ansteigenden Angebotsmengen von elektrifizierten Antrieben auf dem Gebrauchtwagenmarkt tut diese Delle aber sicher keinen Abbruch.

Schließlich hat sich in den vergangenen Jahren ein erhebliches Neuwagenpotenzial aufgebaut, das uns nun mit Zugang der ersten dreijährigen maximalprämierten EVs auf hohem Niveau weiter begleiten wird. Entsprechend ist derzeit zu beobachten, dass das Preisniveau von BEV und PHEV deutlich nachgibt, unabhängig des Alters. Auch die lange Zeit stabilen Vollhybride zeigen nun erste Ermüdungserscheinungen und haben preislich eine leicht negative Tendenz.

Verbrenner dagegen laufen stabil und leiden lediglich unter dem absolut gesehen überstreckten Preisen, die für viele Interessenten schlichtweg nicht mehr zu bezahlen sind bzw. nicht mehr bezahlt werden wollen. Es wirken also schwindende Kaufkraft und Ausweicheffekte sowie stetig nachlassender und perspektivisch nie wieder wachsender Nachschub gegeneinander und halten die Preise für klassische Antriebsarten noch einigermaßen stabil allerdings mit leicht negativer Tendenz.

Über alle Antriebsarten wachsen mittlerweile die Standzeiten wieder und deuten auf eine bevorstehende Abpreisungsrunde. Allerdings wird das Preisniveau nicht mehr zurückfallen können auf Vorkrisenwerte angesichts der auf Jahre gesehen geringen Mengen. Die Besitzumschreibungen sind im Januar zwar wieder leicht gegenüber Vorjahresmonat gestiegen, aber mit mehr als 140.000 Einheiten bzw. 22% unter dem Vorkrisenniveau. Mangel bleibt also weiter das beherrschende Thema.

Im Dashboard für Februar 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

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Elektrofahrzeuge unter Druck

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Die Neuzulassungen im Dezember sind ein Paradebeispiel dafür, wie außerordentlich stark der deutsche Automobilmarkt der vergangenen Jahre von äußeren Einflüssen verzerrt wurde und die marktimpliziten Mechanismen von Angebot und Nachfrage ausgehebelt werden. Die Aussicht auf den reduzierten bzw. entfallenen Umweltbonus für batterieelektrische und PHEV Fahrzeuge führte dazu, dass alles, was noch irgendwie vom Band lief und Zulassungspapiere hatte, zu den Zulassungsstellen gebracht wurde, um nur ja noch Förderung zu erhalten. Für den Januar ist daher mit einem weit unterdurchschnittlichen Neuwagenmonat zu rechnen, verursacht durch eine Unmenge an vorgezogenen Registrierungen. Für gebrauchte elektrisch angetriebene Fahrzeuge bedeutet dies, dass das ohnehin schon belastete, aber immer noch hohe Preisniveau vermehrt unter Druck gerät und einen stärkeren bounce back in den kommenden Monaten erfährt. Alles in allem stabilisieren sich aber für eine Vielzahl an Fahrzeugen weiterhin die Restwerte auf recht hohem Niveau und zeigen nur leichte Ermüdungserscheinungen durch Kaufkraftverlust und -zurückhaltung. Auch die Standzeiten bewegen sich noch in einem moderaten bis vorteilhaften Bereich. Da der Januar aus Gebrauchtwagensicht nicht für ungewöhnliche Kapriolen bekannt ist, wird sich erst ab dem Frühjahr zeigen, wie weit das Niveau wirklich zurückgeht. Dies geschieht nicht zuletzt abhängig vom Wiedererstarken von Produktion und Lieferkapazitäten, bevor im weiteren Verlauf des Jahres Preise vermutlich noch einmal einen leichten Aufschwung nehmen. Verbrenner werden also weiter immer rarer werden und mangels wirklicher Anreize zum Betrieb von E-Fahrzeugen – neu wie gebraucht – zu stabilen Preisen abfließen. Auch die Höhenflüge der Neuwagenpreise werden ihr Übriges tun und dauerhaft Gebrauchte sehr attraktiv bleiben lassen. Tesla hingegen sorgt mit einem entgegengesetzten Move jüngst für ordentlich Wirbel in der Branche. Letztlich leistet dies dem Werterhalt nicht nur der eigenen Modelle, eher einen Bärendienst.

Im Dashboard für Januar 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr.

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