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Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland: „Die Party ist vorbei“

Andreas Geilenbrügge | 28 Aug 2023

Über den Autor

Andreas Geilenbrügge

Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK

Seit November 2013 ist Andreas Geilenbrügge bei Schwacke. Zunächst als Key Account Manager für Hersteller und Importeure, seit 2016 verantwortlich für Insights und ab Mitte 2018 gesamtverantwortlich für den Bereich Restwerte & Insights. Vor Schwacke liegen 9 Jahre Erfahrung im Flottenvertrieb von Importeuren und ein abgeschlossenes Betriebswirtschaftsstudium. Des Weiteren schreibt Andreas Geilenbrügge für Autovista24.

Gebrauchtwagenmarkt

Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, zur aktuellen Lage auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

Hört man in die Branche hinein, scheint die Meinung einhellig: „Die Party ist vorüber.“ Die Bestände auf dem Gebrauchtwagenmarkt wachsen wieder an, Standzeiten erhöhen sich und Preise sind unter Druck.

Vor allem der wachsende Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen macht mangels ausreichender Nachfrage dem Handel zu schaffen. Vergleicht man jedoch mit länger zurückliegenden Zeitpunkten, stellt man fest, dass wichtige KPIs wie Durchschnittspreise, prozentuales Restwertniveau und selbst Standzeiten im Durchschnitt immer noch vorteilhaft gegenüber den Pandemiejahren liegen.

Das Problem erwächst jedoch aus der wachsenden Kluft von wachsendem Angebot und nicht adäquat wachsender Nachfrage. Januar bis Juni wurden im Vorjahresvergleich wieder mehr Gebrauchte umgesetzt, aber die Lager füllen sich deutlich schneller wieder auf, als derzeit abverkauft werden kann. Zudem mittlerweile fast 15% des Bestandes jüngerer Gebrauchter aus BEV oder PHEV besteht, – Tendenz rapide steigend – und zu wenige Käufer finden.

Auch der Nachschub für die kommenden Jahren stellt sich mittlerweile wieder recht stabil dar. Die Flottenzulassungen verzeichnen ein Rekordjahr und insbesondere große Fuhrparks tragen einen erheblichen Anteil dazu bei, jedoch auch hier weiter zunehmend mit elektrifizierten Modellen.

Etwas Hoffnung macht, dass taktische Zulassungen, also Zulassungen auf Handel, Hersteller und Vermieter, die üblicherweise nach 6-18 Monaten wieder als Gebrauchte den Markt erreichen, von den Herstellern noch nicht wieder auf das Niveau früherer Jahre getrieben werden und damit weniger Druck auf den Gebrauchtwagenmarkt und deren Preise ausüben.

Weniger unter Druck befinden sich Verbrennermodelle. Sie stellen weiterhin die weit überwiegende Masse des Marktes dar und finden Absatz zu meist stabilen Preisen. Es fehlt weiterhin an wirksamer, vor allem staatlicher Nachfrageförderung für gebrauchte Elektrofahrzeuge, sprich Attraktivität, ein solches zu betreiben.

Im Dashboard für Juli 2023 von Autovista24 finden Sie aktuelle Daten zu Preisen, Absatzmengen, Standtagen und mehr. Einen Einblick in die Entwicklung des vergangenen Monats gibt es hier.

Dieser Inhalt wird Ihnen präsentiert von Autovista24.

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