Andreas Geilenbrügge, Head of Valuations and Insights bei Schwacke, über die Nachfrage nach gebrauchten Maserati-Fahrzeugen in Deutschland.
Ähnlich wie Ferrari genoss Maserati innerhalb des Fiat-Konzerns immer eine Sonderstellung. Auch die deutschen Niederlassungen der beiden Geschwistermarken setzten sich mit eigenem Standort in Wiesbaden von den FCA-Marken in Frankfurt ab. Nun scheinen die Karten neu gemischt und Maserati muss sich im Multimarken-Kosmos von Stellantis neu behaupten und seine Existenzberechtigung beweisen. In Deutschland sind die Stückzahlen derzeit wenig vielversprechend, allerdings muss die Traditionsmarke mit einem recht betagten und kleinen Modellportfolio agieren. Selbst der SUV-Hoffnungsträger Levante hat fünf Jahre auf dem Buckel. Sein kleinerer Verwandter Grecale wird nun sehnlichst für Ende des Jahres erwartet. Glaubt man externen Prognosen, dann sollte der Plattformbruder des Alfa Stelvio aus dem Stand heraus vierstelligen Jahresabsatz erzielen und damit die Neuzulassungen mehr als verdoppeln. Allerdings war das bereits beim Levante der Plan, der nach seinem Einstieg in 2016/2017 mittlerweile wieder auf dreistellig zurückgefallen ist. Gebraucht erzielt er dennoch respektable Restwerte. Ähnliches gilt für den schon seit 2013 angebotenen Ghibli. Anfänglich noch als Diesel recht erfolgreich, spielt der Selbstzünder neu keine Rolle mehr, findet jedoch üppig (sonder-)ausgestattet unter Maserati-Fans als Einstieg mehr Gebrauchtkäufer als seine Geschwister. Für den ebenfalls 2013 eingeführten aktuellen Quattroporte ist dagegen sowohl neu als auch gebraucht kaum mehr Nachfrage vorhanden. Was den Modenesern fehlt, sind also neue Modelle und heutzutage natürlich alternative Antriebe. Der Grecale könnte einen Schritt in die richtige Richtung machen und vielleicht auch als Plug-In Hybrid punkten. Mit sprichwörtlich noch mehr Spannung wird die 800 Volt-E-Antriebsserie „Folgore“ erwartet, soll sie doch alle Modelle zukünftig antreiben. Totgesagte leben eben länger.
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