Andreas Geilenbrügge, Head of Valuations and Insights bei Schwacke, über die Nachfrage nach gebrauchten Land Rover-Fahrzeugen in Deutschland.
Seit der indische Mischkonzern Tata vor 13 Jahren die urbritische Automobillegende Land Rover von Ford übernahm, ist so einiges passiert. Die seither zu beobachtenden Investments sowie die Planungs- und Entwicklungsstabilität haben zu dringend benötigtem Ausbau und Kompletterneuerung der Modellpalette geführt. Insbesondere seit 2011, als der Evoque seinen aufsehenerregenden Einstand feierte, nahmen die Land Lords der Automobilindustrie ordentlich Fahrt auf. Mit dem Zugang des nicht minder bemerkenswerten Range Rover Velar erzielten sie 2017 insgesamt sogar mehr als dreimal so viel Absatz in Deutschland wie zur Zeit der Übernahme. Der nach fast vier Jahren wiedererstandene Defender schaffte es im Corona-Jahr, sich trotz seines einzigartigen Vorgängers neu zu erfinden, gleichzeitig aber ein zahlungskräftigeres Klientel anzusprechen. Das Konzept ging gut auf und der Defender wird nicht nur häufiger zugelassen als je zuvor, sondern rangiert in diesem Jahr sogar hinter Evoque auf Rang 2 in Land Rovers Zulassungsstatistik. Allerdings ging es seit Dieselgate mengenmäßig stetig bergab und die Benziner- und Plug-In-Versionen konnten die Lücke nicht auffüllen. Den dringend benötigten frischen Wind bringen bald die Nachfolger von Range Rover und Range Rover Sport. Vollelektrisch wird’s aber erst 2024, wenn die EMA-Plattform mit Evoque und Discovery Sport Einzug hält. Der Defender soll dazu Brennstoffzellen-Pionier im Konzern werden und für die schweren Modelle eine Alternative zum Stecker bieten. Aktuelle Modelle zeigen in der Prognose gute Werte oberhalb 50%. Nur der große Range, dessen Facelift auch schon wieder 4 Jahre alt ist, liegt darunter. Allerdings haben die Forecast-verwöhnten Geländewagen in den vergangenen 24 Monaten aufgrund der immer üppigeren Stückzahlen Federn lassen müssen. Nun bewegen sie sich wieder in optimistischeren Fahrwässern.
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