Das Must-Have der Automobilindustrie – Die kompakten Hochsitzer sind beliebt und begehrt, werden aber auch zahlreich angeboten. Zu welchen Tarifen, hat Schwacke ermittelt
Gerade die Volumenhersteller geben dem Segment seit 2010/2011 einen stetig wachsenden Extraschub. Mittlerweile jede siebte Zulassung in Deutschland ist ein kompakter Hochbeiner und diese Bauform ist längst der zweithäufigste Anlass, die Zulassungsstelle mit druckfrischen Papieren zu besuchen. Ungefähr viermal so viele „Brot&Butter“-Modelle werden jedes Jahr zugelassen wie bei den Premium-Herstellern. Kein Wunder also, dass auch wirklich jeder Automobilproduzent seinen Anteil vom Kuchen ergattern möchte. Allerdings ist die Angst bei den Herstellern vor dem Scheitern hier anscheinend so groß, dass die Differenzierung der unterschiedlichen Modelle im Exterieur geringer ausgeprägt ist und Extravaganzen selten sind. Nur wenige Asiaten, wie der nächste Hyundai Tucson oder Franzosen wie der Peugeot 3008 starten hier erste Versuche, aufzufallen. Alle anderen setzen eher auf klassische Design-Evolution. Inhaltlich müssen diese Allrounder den Spagat zwischen Golf-Klasse und den darüber liegenden Segmenten schaffen und sowohl kostengünstige Ausstattungslinien als auch höherwertige Sonderausstattungen bieten. Keine leichte Aufgabe in Zeiten, in denen eher die Reduzierung von Produktionskomplexität angesagt ist. Die relative Gleichartigkeit bei gleichzeitiger Kundenbeliebtheit schlägt sich dann auch in den Restwerten nieder. Bezogen auf den Gesamtmarkt ergeben sich leicht überdurchschnittliche Prognosewerte auf vergleichbarem Level und zeigen ein recht homogenes Wettbewerbsfeld. Etwas heraus sticht der Seat Ateca, der mit seiner diesjährigen Produktauffrischung bei guter Seriengrundausstattung zu moderaten Preisen und inklusive des Nimbus der VW-Konzern-Qualität punktet. Die meisten Kaufentscheidungen entspringen hier aber der persönlichen Marken-Präferenz und dem Geldbeutel. Die Auswahl ist groß und wird durch Zugang von alternativen Antriebsarten zukünftig noch größer. Hybride mit und ohne Stecker und neuerdings auch vollelektrische Modelle ergänzen das Portfolio. Allerdings ist hier der Nachholbedarf auch besonders groß, rangiert das Segment doch eher am unteren Ende der Marktanteilsliste für alternative Antriebe. Gute Aussichten also für gebrauchte Verbrenner in den kommenden Jahren.