Zum ersten Mal seit Jahrzehnten näherten sich die Münchner vergangenes Jahr ihrem Erzrivalen aus Stuttgart neuzulassungsseitig bis auf wenige Tausend Einheiten. Andreas Geilenbrügge, Head of Valuations and Insights bei Schwacke, wirft einen Blick auf das Unternehmen, die neue Designlinie und Restwertprognosen.
BMW blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück und konnte seine Position im heimischen Markt stärken. Dies lag allerdings weniger an eigenem Wachstum, denn an vergleichsweise stabilen Produktionszahlen und Lieferfähigkeit sowie dahingehend größeren Schwächen bei den Marktbegleitern.
Auch wenn die Elektrifizierung bei BMW bisher weniger ausgeprägt ist als bei Mercedes, ist die Richtung klar definiert. Zuletzt die Doppeleinführung von i4 und iX hat demonstriert, dass man versucht, auf der Höhe der automobilen Entwicklungen zu bleiben. Aber der Blick in die Liste der geplanten Neueinführungen zeigt, dass die direkten Wettbewerber hier etwas agiler sind.
Das Fehlen von Plug-In Hybrid-Versionen von 1er und X4 verstärkt dabei das Bild einer eher zögerlichen Transformation, wenn man auch nicht müde wird, die „i“s und „e“s als „the new normal“ auch bei BMW zu deklarieren. Die neue Designlinie allerdings findet medial eher ein geteiltes Echo.
„Das zukünftige BMW-Design wird stärker differenzieren und polarisieren. Bei Neuwagenkunden und am Gebrauchtwagenmarkt müssen sich diese Konzepte neu bewähren“, so Thorsten Barg, Group Regional Managing Director DE, UK & AU der Autovista Group.
Umso erfreulicher sicher für die bayrischen Marketingstrategen, dass die aufsehenerregende Farbwechsel-Folierung des iX Flow auf der jüngsten CES die kritische Berichterstattung über den XM ablöste und auch in puncto Innovation einen positiven Marker setzte. Zurück im Hier und Jetzt wird natürlich weiterhin das Hauptgeschäft am Gebrauchtwagenmarkt noch mit Dieseln und Benzinern gemacht.
Restwertprognosen für BMW-Modelle in %
(36 Monate, 60.000km)
Insbesondere Benziner weisen derzeit außerordentlich niedrige Standzeiten auf und finden mehr Nachfrage als Nachschub. Insgesamt profitieren BMW-Modelle allerdings nicht so stark vom Preisanstieg des Marktes wie Wettbewerber, was aber letztendlich Jammern auf buchstäblich hohem Niveau bedeutet. Prognosewerte deutlich über 50% schaffen fast alle Baureihen. Lediglich der in die Jahre gekommene i3, der 5er und der etwas glücklose 7er erreichen diesen Schwellenwert derzeit nicht.
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