Statussymbol selbst ohne Premium – Das Segment ist für zahlungskräftige Aufsteiger attraktiv. In Innenstädten tun sie sich allerdings schwer. Käufer können dennoch gehobenen Technologiestandard in wertigem Ambiente genießen. Zu welchen Tarifen, hat Schwacke ermittelt
Die Medium SUVs, die viele bereits als „groß“ empfinden, haben eine imposante Karriere hingelegt. In Stückzahlen ihren „tiefergelegten“ Pendants zwar noch unterlegen, ist deren Wachstum aber rasant und gräbt den Kombi-Brüdern stetig das Wasser ab. Der BMW X3 als einer der Ersten, der das Segment bereits seit 2003 bedient, wird in seiner Premieren-Baureihe heute von einem Seat Leon Kombi längenmäßig in den Schatten gestellt. Sein aktueller Vertreter G01 hat daher auch seitdem um satte 17 cm in der Länge zugelegt. Neben dem stetigen Zuwachs an Technik und Ausstattung von Generation zu Generation musste vor allem Platz geschaffen werden für weitere Karosseriederivate und Zwischengrößen. Aktuell zum Beispiel ist es Usus eine sportlichere coupéhafte Variante – gerne auch mit Stummelheck – hinzuzufügen. Bislang aber mengenmäßig noch mit überschaubarem Erfolg. Da kommt der eine oder andere Hersteller auch schon manchmal an die Flexibilität seiner Modellbezeichnungen. Den Mercedes GLB trennen vom aktuellen GLC dabei gerade mal 3 Zentimeter in der Außenlänge. Darunter leidet die Unterscheidbarkeit des Größensegmentes und ist im Vorbeifahren selbst für Auto-affine schwierig. Vielleicht ist dies auch eines der aufkommenden Probleme dieser Kategorie: Von allen und selbst der eigenen Seite gibt es starken Wettbewerb. Als Gebrauchte sind sie aber weiterhin beliebt und liegen nach 3 Jahren immer noch im Schnitt deutlich über der 50%-Marke. Das wertige Auftreten hat sicher auch damit zu tun, macht beispielsweise ein Audi Q5 doch optisch für viele etwas mehr her als sein Plattformverwandter A4 oder ein Jaguar F-Pace mehr als ein XE. Interessant ist der Blick in die elektrifizierte Zukunft. Viele Hersteller planen auch einen vollelektrischen Segmentbeitrag. Da waren Jaguar I-Pace, Audi e-tron und Mercedes EQC nur die Vorhut. Selbst der nächste Porsche Macan soll ausschließlich mit Strom betrieben werden können. Da ist Kia schon einen Schritt weiter und plant mit Fuel-Cell Antrieb. Das Segment ist eben prädestiniert für Technologietransfer bzw. -kaskadierung in den automobilen Alltag. Zum einen bietet es genug Marge und ist so gerade eben noch für eine ausreichende Zahl an Käufern bezahlbar.