Autohändler in Deutschland haben ein Geschäftsmodell für sich entdeckt, das es interessierten Kunden ermöglicht, einen Tesla über einen Zeitraum von drei bis zwölf Monaten kostenlos zu fahren. Dieses Angebot wird von den entsprechenden Händlern kräftig beworben.
Vor dem Hintergrund, dass Tesla oft als die wertvollste Automarke der Welt bezeichnet wird und seine Marktkapitalisierung auf mehr als 1 Billion Dollar (907 Milliarden Euro) gestiegen ist, ermöglicht dieses Geschäftsmodell den deutschen Verbrauchern, einmal selbst eines der begehrten Tesla-Autos zu fahren – und das offenbar völlig kostenlos.
Garantierter Rückkauf
Aber wie funktioniert das? Autohändler bieten eine garantierte Rückkaufvereinbarung an, die Interessierten die Möglichkeit bietet, aus einer Reihe von Tesla-Fahrzeugmodellen zu wählen, darunter das Model 3 und das Model Y. Dann kann das Auto für einen festgelegten Zeitraum von mehreren Monaten gefahren werden, bevor es an den Händler zurück verkauft wird. Dieser erklärt sich vorher bereit, es wieder für den ursprünglichen Verkaufspreis zurückzunehmen, abzüglich der staatlichen Prämie für Elektrofahrzeuge.
Die Händler nutzen dieses Angebot aus mehreren Gründen. In Deutschland muss man ein Elektrofahrzeug mindestens 6 Monate registrieren, um die Elektromobilitätsprämie zu erhalten. Die Regierung plant, diesen Zeitraum 2023 auf 12 Monate zu verlängern.
Ein erfolgreiches Geschäftsmodell?
Diese aufsehenerregenden Angebote von Händlern wurden auch von anderen Medien aufgegriffen, die berichten, dass sich das Programm bei den Verbrauchern in Deutschland als Erfolg erwiesen hat – trotz einiger Risiken.
Das Autozentrum Schmitz, ein deutscher Autohändler, schreibt auf seiner Website: „Tesla hat die Preise für das Model 3 Long Range und Performance zum 10. März 2022 um 3.000 € erhöht, daher bieten wir den Rückkauf für diese beide Modelle nicht mehr an. Bei Bestellungen, die zum alten Preis getätigt wurden, garantieren wir Ihnen gerne den Rückkauf zum Kaufpreis.“
Auch wenn diese Bedingungen nicht allen Kunden gefallen, könnte dieses Geschäftsmodell den Autohändlern ein lukratives Exportgeschäft eröffnen, von dem Länder wie die Niederlande, Belgien und mehrere skandinavische Länder, in denen Elektrofahrzeuge immer beliebter werden, profitieren könnten.
Zahl der Tesla-Neuzulassungen steigt
Die vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlichten Daten zu Neuzulassungen zeigen, dass im Jahr 2021 39.714 batterieelektrische Tesla-Fahrzeuge (BEVs) zugelassen wurden. Die Daten zum Fahrzeugbestand belegen, dass es am 1. Januar 2022 66.422 registrierte Tesla-Fahrzeuge in Deutschland gab – im Jahr zuvor waren es noch 34.389. Während sich die Zahl der Tesla-Fahrzeuge in diesem Zeitraum also fast verdoppelt hat, scheinen zugleich rund 8.000 Tesla-Fahrzeuge vom deutschen Markt verschwunden zu sein. Eine mögliche Erklärung dafür wäre, dass sie in andere europäische Länder exportiert wurden.
Das Phänomen, dass zahlreiche deutsche BEV- und PHEV-Neuzulassungen im Ausland verschwinden, war bereits zwischen 2015 und 2019 zu beobachten. Damals wurden Fahrzeuge in der EU zugelassen, damit sie in den CO2-Fußabdruck der Marken eingerechnet wurden, um dann insbesondere auf einem aufnahmefähigen Markt außerhalb der EU, nämlich Norwegen, verkauft zu werden.
Seit 2019 werden auch die Neuzulassungen in Norwegen auf diesen Fußabdruck angerechnet, deshalb sind diese Exporte stark zurückgegangen.
Bei diesem Angebot geht es aber weniger um den Fußabdruck, sondern vielmehr darum, die deutsche Umweltprämie zu kassieren und dann im Ausland mit hohen Gebrauchtwagenpreisen ein doppeltes Geschäft zu machen. In Schweden gibt es derzeit ein ähnliches Angebot, das gerade wegen der hohen Prämie und der schwachen Landeswährung im Vergleich zu den Nachbarmärkten gut zu funktionieren scheint.
Autoherstellung in Deutschland
Tesla will seine Marktposition in Deutschland festigen. Der Autohersteller hofft daher, bald sein Werk in Grünheide eröffnen zu können, die erste Riesenfabrik in Europa. In der vergangenen Woche erhielt Tesla eine vorläufige Genehmigung. Das Bundesland Brandenburg hatte nach monatelangen Verzögerungen endlich seine Zustimmung erteilt. Der Autohersteller kann nun in naher Zukunft den Betrieb dort aufnehmen.
Allerdings müssen dazu noch bestimmte Umweltauflagen erfüllt werden, bevor die Fahrzeugproduktion in Deutschland offiziell beginnen darf. Das gilt insbesondere hinsichtlich des Wasserverbrauchs und der Luftverschmutzung. Lokalen Medienberichten zufolge wird Tesla am 22. März mit der Auslieferung seines Model Y vom deutschen Standort beginnen. Bürokratische Hürden haben Tesla daran gehindert, den deutschen Standort früher zu eröffnen. Das Werk in Grünheide soll eine wichtige Rolle bei Teslas Ambitionen spielen, dem europäischen Marktführer Volkswagen die Stirn zu bieten.
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