Das vergangene Jahr verzeichnete einen weltweiten Rekord an neuen Wasserstofftankstellen. Mittlerweile ist es in 33 Ländern möglich, Wasserstoff zu tanken.
Insgesamt kamen im letzten Jahr 142 neue Standorte hinzu, darunter 37 in Europa, 89 in Asien und 13 in den USA, so das Ergebnis der 14. Jahresauswertung von H2stations.org. Die Webseite, die vom Unternehmen Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST) zur Verfügung gestellt wird, bietet umfassende Informationen zu Wasserstofftankstellen auf der ganzen Welt.
Global sind derzeit 685 Tankstellen in Betrieb, weitere 252 sollen in den kommenden Monaten an den Start gehen. Neu auf der Liste der Nationen, die über Wasserstofftankstellen verfügen, sind Ungarn und Slowenien. Ein besonderes Augenmerk an dieser Stelle gilt Spanien und Neuseeland. Beide Länder sehen in ihren Planungen erstmals den Aufbau einer Reihe von neuen Strandorten vor.
Technologisch hinkt der Wasserstoffantrieb in seiner Entwicklung den Batterie-elektrischen Antrieben noch hinterher. Das ist in Teilen der Tatsache geschuldet, dass die Autohersteller in möglichst kurzer Zeit eine klimaneutrale Mobilitätsstrategie umsetzen müssen, um die strengen Emissionsziele zu erreichen. Der Einbruch des Dieselneufahrzeugmarkts bedrohte viele Hersteller im letzten Jahr mit hohen Strafzahlungen, weil sich Kunden verstärkt den CO2-lastigeren Benzinervarianten zugewandt hatten.
Asien führend beim Thema Wasserstoff
Europa verfügte Ende 2021 über 228 Wasserstofftankstellen, 101 davon in Deutschland. Frankreich ist der zweitgrößte Markt mit 41 Stationen. Danach folgen Großbritannien mit 19, die Schweiz mit 12 und die Niederlande mit 11 Standorten.
In Bezug auf Wasserstofftankstellen ist und bleibt jedoch Asien in der Vorreiterrolle. Das erklärt sich auch durch die Tatsache, dass die meisten Autohersteller, die diese Technologie vorantreiben, aus dem asiatischen Raum stammen, darunter Toyota and Hyundai. Bis Ende des letzten Jahres zählte man in Asien 363 Stationen, 159 davon in Japan, dem Heimatmarkt von Toyota, sowie 95 in Korea, Hauptsitz von Hyundai. Darüber hinaus verfügt China über insgesamt 105 Standorte. Im Gegensatz zu den anderen Ländern werden diese allerdings ausschließlich für LKWs und Busse genutzt, nicht im PKW-Bereich.
Das größte Plus an Tankstellen verzeichnete 2021 Korea, mit 36 neuen Standorten. Das Land baut seine Infrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEVs) sukzessive aus. Ziel ist es, die Luftverschmutzung, die durch das starke Verkehrsaufkommen produziert wird, zu reduzieren.
Mehr Brennstoffzellen in der Logistik
Das vergangene Jahr brachte einen Schub für den Wasserstoffantrieb, speziell in der Logistik. Viele Fachleute vertreten die Ansicht, dass der Antrieb gerade im Bereich Waren- und Schwertransporte ideal einsetzbar ist – zumindest kurz- bis mittelfristig. Transporter und LKWs legen jeden Tag große Strecken zurück und kurze Tankzeiten sind unerlässlich, um eine hohe Wirtschaftlichkeit sicherzustellen.
Frankreichs Top-Autobauer Stellantis und die Renault Nissan Mitsubishi Alliance haben die Einführung von leichten Nutzfahrzeugen mit Brennstoffzellen angekündigt. Im Rahmen des neuen Hyvia Joint Ventures will die Renault Gruppe außerdem die entsprechende Technologie für Tankstellenbetreiber in ganz Europa zur Verfügung stellen. Dies könnte einen weiteren Zuwachs an Standorten in diesem Jahr zur Folge haben.
Die Wasserstoff-Infrastruktur steckt zweifellos noch in den Kinderschuhen. Mit einer Zunahme an Brennstoffzellenfahrzeugen wächst jedoch auch die Anzahl der entsprechenden Tankstellen. Eine ähnliche Entwicklung war seinerzeit bei den Elektrofahrzeugen zu beobachten. Und mit einem steigenden Interesse an Brennstoffzellen als Alternative zu Batterie-elektrischen Antrieben sowie der zunehmenden Akzeptanz von Wasserstoff als nachhaltiger Alternative zu fossilen Brennstoffen, ist auch ein Marktwachstum zu erwarten.
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