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VinFast setzt auf Festkörperbatterien für E-Autos

Autovista24 | 22 Jul 2022

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Festkörperbatterien

Der vietnamesische Elektrofahrzeughersteller VinFast hat eine Multi-Millionen-Dollar-Investition in ProLogium angekündigt – einen weltweit führenden Hersteller von Festkörperbatterien.

Im Mittelpunkt steht dabei eine Absichtserklärung, die eine strategische Zusammenarbeit mit dem taiwanesischen Unternehmen für Energieinnovationen vorsieht. Damit soll die Versorgung mit Festkörperbatterien der nächsten Generation sichergestellt werden.

Festkörperbatterien haben das Potenzial, die Elektroautoentwicklung noch einmal zu revolutionieren. Die Technologie verspricht nämlich viele Vorteile für die Sicherheit, Energiedichte, Ladegeschwindigkeit, Wiederverwertbarkeit, Gewichtsoptimierung, Kosten und Langlebigkeit der Batterien.

Batteriezellen ab 2024

Laut VinFast konzentriert sich die Partnerschaft mit ProLogium auf die Erforschung, Entwicklung und Herstellung von Festkörperbatterien. Sie ist ein integraler Bestandteil der zukünftigen Batteriestrategie des Unternehmens. Geplant ist, dass ProLogium ab 2024 Festkörperbatteriezellen liefert, um damit die nächste Generation von Elektrofahrzeugen von VinFast anzutreiben.

Für den noch jungen Automobilhersteller VinFast ist die Investition in die Festkörperbatterietechnologie ein wichtiger Schritt. Er tritt damit in die Fußstapfen von Automobilriesen wie Mercedes-Benz, die gleichfalls eine Kooperation mit ProLogium eingegangen sind, um Festkörperbatterien zu entwickeln.

ProLogiums erste große Festkörperbatteriefabrik soll Anfang 2023 in Betrieb gehen. Sie wird einen erheblichen Teil ihrer Produktionskapazität für die Belieferung von VinFast nutzen. ProLogium und VinFast haben außerdem die Möglichkeit angekündigt, ein Joint-Venture für eine Festkörperbatteriefabrik in Vietnam zu gründen.

Intelligente Mobilitätslösungen als Ziel

„VinFast konzentriert sich darauf, Investitionen zu tätigen und strategische Partnerschaften mit führenden Unternehmen in der Branche sowie mit wegweisenden Technologieunternehmen aufzubauen. Unser Ziel ist es, intelligente und nachhaltige Mobilitätslösungen schnell zu erkennen und anzuwenden“, so Le Thi Thu Thuy, stellvertretende Vorsitzende der Vingroup und CEO von VinFast Global. „Als einer unserer wichtigsten Partner hilft ProLogium VinFast dabei, die Bereitstellung von Festkörperbatterien schnell zu meistern und gleichzeitig weiterhin Elektrofahrzeugprodukte mit fortschrittlicher Batterietechnologie für ein angenehmeres und sichereres Fahrerlebnis zu liefern.“

VinFast, das zur VinGroup gehört, hat vor kurzem bekannt gegeben, für seine Modelle VF8 und VF9 mehr als 50 Verkaufsstellen in ganz Europa eröffnen zu wollen. Der Einstieg in den europäischen Automobilmarkt wird auch von Plänen begleitet, Autos in Deutschland zu bauen.

Für VinFast und die VinGroup ist die Investition in ProLogium ein Weg, um die Batterieversorgung für ihre Elektrofahrzeuge (EV) sicherzustellen. Insbesondere geht es darum, eine bessere Kontrolle über die Menge und Art der Batterieversorgung zu erlangen und den Ansprüchen aller EV-Linien von VinFast gerecht zu werden, sowie auch den Anforderungen des Marktes an hochtechnologische, leistungsstarke, sichere und umweltfreundliche Batterien. Aber warum sind Festkörperbatterien für die zukünftige Entwicklung von Elektrofahrzeugen so wichtig?

Was sind Festkörperbatterien?

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien, die in Elektrofahrzeugen weit verbreitet sind, enthalten Festkörperbatterien keine flüssigen Elektrolyte. Diese Elektrolyte haben die Aufgabe, Ionen durch die Batterie zu transportieren. Das Vorhandensein der Flüssigkeit also ist ein elementarer Faktor, erhöht aber auch das Gewicht.

Dieses Gewicht ist ein wesentlicher Faktor für Hersteller, die sich dazu entscheiden, Festkörperbatterien zu entwickeln. Festkörperbatterien zielen auf den Einsatz geeigneter Materialien ab, die einerseits porös genug sind, damit sich die Ionen in der Zelle bewegen können, aber gleichzeitig stabil und widerstandsfähig genug, um Beschädigungen zu widerstehen und den Belastungen der täglichen Autonutzung standzuhalten.

Warum werden Festkörperbatterien hergestellt?

Festkörperbatterien haben eine höhere Dichte als Lithium-Ionen-Batterien, was die Energiedichte pro Flächeneinheit potenziell erhöhen kann. Dies bedeutet, dass weniger Einheiten im Fahrzeug nötig sind. Außerdem entfällt die Gefahr von Batteriebränden, so dass in einem mit Festkörperbatterien ausgestatteten Fahrzeug mehr Platz für Komponenten bleibt, die die Reichweite des Fahrzeugs nach einem einzelnen Aufladen erhöhen.

Das klingt zwar nach einer perfekten Lösung für einige der Probleme, mit denen Elektroautos derzeit zu kämpfen haben, aber die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen. Zum einen müssen geeignete Materialien als Ersatz für die Flüssigkeit gefunden werden. Zum anderen kostet die Entwicklung einer Festkörperbatterie für Elektrofahrzeuge etwa viermal so viel wie die der derzeit weit verbreiteten Lithium-Ionen-Batterien. Dies hat jedoch eine Reihe von Automobilherstellern und Start-ups nicht davon abgehalten, beträchtliche Summen in deren Entwicklung zu investieren.

Anfang dieses Jahres hat Nissan in seinem Forschungszentrum in Kanagawa (Japan) eine Prototyp-Produktionsanlage für laminierte Festkörperbatteriezellen vorgestellt. Der Automobilhersteller gab seine Absicht bekannt, die Technologie im Jahr 2028 auf den Markt bringen zu wollen.

Letztes Jahr unterzeichnete Stellantis eine Vereinbarung zur gemeinsamen Batterieentwicklung mit dem US-amerikanischen Batteriehersteller Factorial Energy, während das niederländische Batterie-Start-up LionVolt seine Gesamtfinanzierung auf über fünf Millionen Euro im Jahr 2021 erhöhte, um die „effizienteste und nachhaltigste Lithium-Ionen-Festkörperbatterie“ zu entwickeln.

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Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Artikel um eine Übersetzung handelt. Das Original wurde in englischer Sprache auf Autovista24 veröffentlicht. Sollte dieser Artikel kleinere grammatikalische Fehler enthalten, bitten wir, dies zu entschuldigen. Im Falle einer Diskrepanz zwischen den beiden Texten ist die englische Version maßgeblich.

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