Markt

Segment-Entwicklung 03/2020 – SchwackeBlickpunkt: Mittelklasse

Andreas Geilenbrügge | 23 Mrz 2020

Über den Autor

Andreas Geilenbrügge

Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK

Seit November 2013 ist Andreas Geilenbrügge bei Schwacke. Zunächst als Key Account Manager für Hersteller und Importeure, seit 2016 verantwortlich für Insights und ab Mitte 2018 gesamtverantwortlich für den Bereich Restwerte & Insights. Vor Schwacke liegen 9 Jahre Erfahrung im Flottenvertrieb von Importeuren und ein abgeschlossenes Betriebswirtschaftsstudium. Des Weiteren schreibt Andreas Geilenbrügge für Autovista24.

Flottenkunden und Dienstwagenberechtigte – die klassische Klientel der Mittelklasse entlässt ihre Fahrzeuge in der Regel spätestens nach drei Jahren auf den Gebrauchtmarkt. Zu welchen Tarifen, hat Schwacke ermittelt

Der Blick in die aktuelle Statistik hat Verwunderungs-Potential: Während die Neuzulassungen in Deutschland Verluste hinnehmen mussten, feiert die Mittelklasse zweistellige Zuwachsraten – und das in Zeiten, in denen die Branche angesichts der drohenden CO2-Strafzahlungen nicht unbedingt mit Nachdruck größere Modelle in den Markt drückt.

Der genauere Blick offenbart aber auch, dass vor allem zwei Volumen-Modelle für den aktuellen Aufschwung sorgen, der VW Passat und die Dreier-Reihe von BMW. Letzterer kam jüngst in komplett neuer Generation, der Passat bekam eine technisch umfangreiche Modellpflege. Dort führt unter anderem auch das neue VW We-Connect-System mit komfortablem Flottenmanagement dazu, dass die Dienstwagen-Lastigkeit von VWs Mittelklasse-Modell künftig sicher nicht kleiner wird.

Modellpflegemaßnahmen und das generelle Baureihenalter sind aber nur einer von mehreren Faktoren, die auf den Restwertverlauf Einfluss nehmen. In der generell beim Restwert nicht sonderlich gut aufgestellten Mittelklasse wird das in der Schwacke-Analyse einmal mehr deutlich. Um den Meridianwert von gerade einmal 50,2 Prozent für dreijährige Gebrauchte gibt es in beide Richtungen deutliche Ausreißer.

Einen klaren Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Flottengeschäft mit entsprechender Preisgestaltung und den resultierenden Restwert liefert der Ford Mondeo. Das unter anderem auf den Mietwagen-Sektor abonnierte Modell nimmt mit 44,6 Prozent des Listen-Neupreises den letzten Platz der Tabelle ein. Zuletzt lieferte Ford gerade einmal 4,4 Prozent des Mondeo-Gesamtvolumens an Privatkunden aus. Im Gegenzug macht der Mazda 6 mit seinem für die Mittelklasse sehr hohen Privatkunden-Anteil von 35 Prozent klar, dass auch ein etwas betagteres Modell noch eine gute Werthaltigkeit aufweisen kann – Platz drei im Restwert-Ranking für den Japaner.  Kunden der aktuellen BMW 3er-Baureihe können künftig auf den geringsten Wertverlust in der Mittelklasse setzen, der brandneue Skoda Octavia reiht sich dahinter auf Platz 2 ein.

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