Viele Privatkunden, viele Importmodelle, viele Nachlässe: Die Kleinwagenklasse ist umkämpft, befindet sich momentan aber auch im Wandel. Neue Bauformen und moderne Antriebe stehen vor der Markteinführung. Wie wirkt sich das auf die Restwertsituation aus?
Das Leben ist bunt, zumindest in der Kleinwagenklasse. Ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Importmodellen sowie immer individuellere Formen und Farben sollen die Käufer locken. Obwohl auch die Kleinwagen vom stetig wachsenden SUV-Angebot bedrängt werden, hat das Segment bislang tapfer standgehalten. Ein minimaler Rückgang von -2,5 Prozent bei den Neuzulassungen ist sogar vergleichsweise freundlich, schließlich werden einige wichtige Baureihen in diesem Jahr runderneuert.
Dennoch stehen auch im Subkompakt-Segment die Zeichen auf Veränderung. Dem Offroad-Trend wird mit neuen Crossover-Varianten begegnet – siehe beispielsweise der Audi A1 Citycarver oder der Ford Fiesta Active. Vor allem aber gewinnt die Entwicklung zu Elektromodellen sowie Mild- und Vollhybriden immer mehr an Tempo. Das ist auch dringend notwendig, denn das Thema Diesel ist bei den Kleinwagen weitestgehend abgehakt und Plug-Ins teuer in der Produktion. Für die neuen CO2-Grenzwerte müssen deshalb Alternativen zur Verbrauchssenkung her.
Auffällig bei den Kleinwagen ist der relativ hohe Privatkundenanteil unter den Neuzulassungen. Das signalisiert weniger Einflussnahme der Hersteller mit taktischen Zulassungen, prinzipiell ein gutes Omen für die Restwerte. An anderer Stelle jedoch zeigen einige Marken selbst bei relativ jungen Baureihen, dass für sie die regulären Listenpreise eher eine formale Bedeutung haben – wenn einzelne Modelle bereits mit über 30 Prozent Nachlass vom Händlerhof rollen, ist der weitere Restwertverlauf vorgezeichnet.
Bei der Schwacke Restwertprognose im Segment der Kleinwagen fährt ein Modell als besonders klarer Sieger über die Ziellinie. Mit nur 35 Prozent Wertverlust nach drei Jahren und 45.000 Kilometer ist der Mini in Zeiten der Strafzinsen fast schon eine Wertanlage-Empfehlung. Dem bayrischen Briten hart auf den Fersen ist der Audi A1. Der Renault Clio auf Platz 3 profitiert von seinem jugendlichen Alter, die Baureihe ist erst seit einem halben Jahr auf dem Markt.
Im Mittelfeld zeigt sich, dass sich sowohl der Hyundai i20 als auch der Toyota Yaris noch vor dem Wolfsburger Dauerbrenner VW Polo absetzen können. Speziell für Toyotas zweitkleinstes Modell sind die ermittelten 55,8 Prozent objektiv betrachtet ein guter Schnitt. Schließlich wirbt die Marke bereits heute offensiv mit dem erst im Sommer erscheinenden Nachfolgenmodell.