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Segment-Entwicklung 12/2019 – SchwackeBlickpunkt: Kleinstwagen

Andreas Geilenbrügge | 13 Dez 2019

Über den Autor

Andreas Geilenbrügge

Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK

Seit November 2013 ist Andreas Geilenbrügge bei Schwacke. Zunächst als Key Account Manager für Hersteller und Importeure, seit 2016 verantwortlich für Insights und ab Mitte 2018 gesamtverantwortlich für den Bereich Restwerte & Insights. Vor Schwacke liegen 9 Jahre Erfahrung im Flottenvertrieb von Importeuren und ein abgeschlossenes Betriebswirtschaftsstudium. Des Weiteren schreibt Andreas Geilenbrügge für Autovista24.

Von wegen Mini: heutige Kleinstwagen sind weit von der ursprünglichen Winzigkeit des Segments entfernt. Dennoch stehen sie in der öffentlichen Wahrnehmung buchstäblich im Schatten der großen Modelle. Gilt das auch für den Werterhalt?

Ursprünglich hatten Kleinstwagen ja den Niedlichkeits-Bonus und ihre Fahrer hinterließen nicht selten einen sympathisch-schrulligen Eindruck, wenn sie sich aus einem Fiat 500 der 1970er Jahre schälten. Heute sind die Teilnehmer der kleinsten Fahrzeugklasse nicht nur tüchtig gewachsen, sondern auch mit völlig anderem Image versehen. Kleinstwagen gelten je nach Marke gerne als hippe, jugendliche City-Sportler, und Verzicht fordern sie schon lange nicht mehr.

Günstiger kann man jedenfalls kaum Autofahren als in einem Segment, in dem nicht nur Tageszulassungen schon für weit unter 10.000 Euro an glückliche Neuwagenbesitzer übergeben werden. Angesichts dieser Preiskategorie stellt sich jedoch auch unweigerlich die Frage nach der Zukunft der Kleinstwagen. Die Dieselmotoren sind schon längst unter den Hauben verschwunden – mit moderner Abgastechnik viel zu teuer für das margenschwache Segment. Doch dieses Schicksal droht auch zunehmend für Benziner, deren Abgasreinigung bereits heute ebenfalls hoch komplexe, teure Technik darstellt. Mit dem von allen Seiten beschworenen Wechsel zur E-Mobilität wird das alles nicht einfacher. Die jüngsten Beispiele Smart, Seat Mii und Škoda Citigo, bei denen der Verbrenner inzwischen komplett abgeschafft wurde, sind ein beredtes Beispiel hierfür. Denn die günstigen aktuellen Verbrenner-Einstiegspreise von rund 10-12.000 Euro lassen sich mit Stromern auch in etwas weiterer Zukunft kaum realisieren.

Wie sich dieses Thema auf die Wertentwicklung auswirken wird, muss die Zukunft weisen. Aktuell sind jedenfalls, wie die Schwacke Restwertprognose vorrechnet, zum Teil richtige Restwert-Könner unter den Minis, die als Dreijährige nahe 60 Prozent im Verkauf verortet werden. Die Tabellenspitze bei den untersuchten Modellen übernimmt dabei mit dem Kia Picanto ein weniger bekannter aber beliebter Asiate in diesem Segment. Ihm kommen nicht nur das vergleichsweise jugendliche Baureihenalter, sondern auch die Siebenjahres-Garantie zugute. Dass die Koreaner inzwischen auf der Überholspur fahren, zeigt das Schwestermodell Hyundai i10 auf dem zweiten Platz, weit vor den europäischen Wettbewerbern. Einen interessanten Einblick zum Thema Restwertstabilität gewähren die Drillinge Citroën C1, Peugeot 108 und Toyota Aygo. Obwohl baugleich und mit identischer Technik bestückt, kann der Toyota auf Platz 3 ganz vorne mitmischen, während der C1 das Schlusslicht markiert. Der letztlichendliche Preis für Nachlässe, also der Einfluss der Vertriebspolitik im Neuwagengeschäft wird hier sehr deutlich.

Segmententwicklung 12/19 Kleinstwagen

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