Nicht nur die Volumenhersteller haben das Segment unterhalb der kompakten SUV entdeckt. Auch Premiummarken bearbeiten dieses Feld sehr gewissenhaft.
Downsizing, aber bitte mit Stil, dieses Credo herrscht bei den hochwertig positionierten Vertretern der zweitkleinsten SUV-Kategorie. Hinsichtlich der Fahrzeuglänge bewegen sie sich zwischen den klassischen Pkw-Kategorien Kleinwagen und Kompaktklasse, verheißen jedoch mit gediegener Ausstattung und klangvollen Markennamen einen gewissen Prestige-Vorsprung vor den günstigeren Modellen des Segments. Das Potential hat Mercedes erkannt und mit dem GLA besetzt. Dieses Musterbeispiel der Plattformstrategie ermöglicht auf der Basis des A-Klasse-Pkw eine einträgliche Steigerung der Wertschöpfung für den Hersteller und für die Kunden eine attraktive Alternative zum Standard-Pkw. Dass dieses Konzept aufgeht, beweisen die Zulassungszahlen. Allerdings musste der kleinste im Bunde, der Audi Q2 in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mehr als die Hälfte seiner Neuwagen als Herstellerzulassungen absetzen. Eine Gefahr für langfristig stabile Restwerte.
In der Schwacke Restwertprognose zeigt der Durchschnitt der untersuchten Modelle mit 56 Prozent Werterhalt dennoch in eine gute Richtung. Der Blick auf die einzelnen Fahrzeuge ergibt allerdings deutliche Unterschiede. Ausgerechnet dem Newcomer im Bunde, dem DS3 Crossback, attestieren die Datenspezialisten einen schwächeren Werterhalt, allerdings dicht gefolgt vom dienstältesten Probanden, dem Mercedes GLA. Wie lang und steinig der Weg zum wertsteigernden Premiummarkenimage ist, können hierbei die Ingolstädter aus ihrer eigenen Historie schmerzhaft berichten. Da hat DS Automobiles in Deutschland noch einiges vor sich. Wer also derzeit mit möglichst geringen Wertverlusten planen möchte, ist bei den bayrischen Marken am besten aufgehoben. Mit jeweils nahe 60 Prozent Restwert für zukünftig dreijährige Gebrauchte markieren BMW X2 und noch der Audi Q2 die Spitze.