Variable Vans mit den Abmessungen der Kompaktklasse, das war lange Zeit ein Erfolgsrezept. Das sieht heute anders aus, weshalb ein Blick auf die Restwerte lohnt.
Viel Platz für Kind und Kegel, aber auch eine für ältere Nutzer bequeme Einstiegshöhe und Sitzposition waren ursprünglich eine Erfolgsgarantie für die kompakten Vans vom Schlage eines VW Touran oder einer Mercedes B-Klasse. Doch ein kurzer Rückblick verdeutlicht, was aus diesen besseren Tagen wurde: 2008 konnte alleine Opel vom Zafira noch über 35.000 Stück in einem Jahr absetzen, 2018 kam der einstmalige Trendsetter noch nicht einmal mehr auf ein Drittel dieser Zahlen. Und Besserung für das Segment ist angesichts der Zulassungszahlen nicht zu erwarten. Der Grund dafür ist bekannt und feiert seit Jahren Verkaufsrekorde in Folge: SUV. Dass also ein Kompakt-Van weniger aus Prestige- als aus Vernunftgründen gekauft wird, findet sich auch in der Wertentwicklung wieder, Liebhaberpreise werden hier weder gebraucht noch neu bezahlt.
Mit zwei Ausnahmen dümpeln daher die in der Schwacke Restwertprognose untersuchten Modelle um den Segment-Durchschnitt von 51 Prozent herum. Denn ein nicht unerheblicher Teil der künftigen Wertentwicklung wird den einzelnen Kandidaten bereits beim Neuwagenverkauf mit auf den Weg gegeben. Verkaufsförderungen und Nachlässe von zum Teil über 30 Prozent lassen sich unmittelbar an den künftigen Restwerten ablesen. Einen eindrucksvollen Nachweis dafür liefert einmal mehr Dacia: Abschläge gegenüber dem Listenpreis im niedrigen einstelligen Prozentbereich stellen sicher, dass auch ein dreijähriger Lodgy noch über 60 Prozent seines offiziellen Neuwerts erzielt. Unterstützung für diese Analyse bietet auch die neue Mercedes B-Klasse, bei der die Neufahrzeuge aktuell ebenfalls nur recht verhalten rabattiert werden.