Man muss nicht unbedingt einer vielköpfigen Familie vorstehen, um den Charme eines großen Vans für sich zu entdecken. Doch wie sieht es mit der Wertbeständigkeit in diesem Segment aus?
Dass das Thema „großer Van“ ein zeitloses ist, beweist nicht zuletzt der Marktführer in diesem Segment, der VW T6. Seit Generationen ist die Symbiose aus Bus und Lieferwagen – der „Bulli“ eben – Sehnsuchtsort für Menschen jedweder Herkunft, vom Hippie-Pärchen auf Weltreise über gestresste Manager auf der Suche nach einem exklusiven Konferenzmobil bis zu Müttern im Dauereinsatz für den örtlichen Fußballverein. Richtig viel wegstecken können und dabei notfalls auch noch ein halbes Dutzend Mitreisende einzuladen, diese inneren Werte bietet auch im SUV-Zeitalter nur ein großer Van. Ganz klar ist auch der VW T6 das Urmeter in diesem Segment, an dem sich alle anderen Anbieter mengenmäßig abarbeiten. Aus der Luxus-Ecke wie von den Utilities ausgehend wird hier gegen den wandlungsfähigen Transporter aus Hannover gekämpft. Die Restwertkrone, trägt allerdings die einzige Premiummarke im Vergleich.
Jüngster Teilnehmer im Bunde ist ein Modell mit traditionsreichem Namen: Nach der Fusion mit PSA bekommt auch Opel das Peugeot/Citroën/Toyota-Gemeinschaftswerk zugeteilt, adaptiert ein wenig die Optik und nennt es nun Zafira Life. Der neue Opel zeigt gleichzeitig, dass die Wettbewerber dem T6 inzwischen ziemlich nahekommen. Ausstattung, Fahrkomfort, Sicherheitssysteme – die modernen Großraumvans sind längst nicht mehr nur besser lackierte Handwerker-Transporter.
Die Kehrseite der vielfältigen Fähigkeiten einer modernen Großraumlimousine sind deren Listenpreise, die sich je nach Ausstattung auch schon mal auf Oberklasse-Niveau und in Ausnahmefällen sogar im sechsstelligen Bereich wiederfinden können. Umso wichtiger ist ein genauer Blick auf den Wertverlust in dieser Klasse. Mit einem generellen Durchschnittswert von 53,1 Prozent für Dreijährige setzt das Segment zwar keine Glanzlichter, ist aber auch nicht direkt zum Gruseln. Überraschend ist jedoch, wo die Restwerte in der Schwacke-Prognose künftig am höchsten sein werden. Denn neben der fein herausgeputzten Mercedes V-Klasse findet sich hier auf dem zweiten Platz nicht etwa der VW T6, sondern der eher hemdsärmelige, aber relativ preiswerte und schon betagte Hyundai H-1. Ein echtes Käuferauto ist dagegen der Ford S-Max, der nach drei Jahren gegenüber dem offiziellen Listenpreis mehr als 50 Prozent verliert.