Das Must-have der Hersteller – Ohne dieses Wachstums-Segment scheint kaum eine Marke leben zu wollen. Käufer können mittlerweile zwischen mehr als 30 verschiedenen Baureihen wählen. Zu welchen Tarifen, hat Schwacke ermittelt
Das Segment trägt zwar das etwas verpönte Kürzel SUV, aber mit den spritschluckenden Ungetümen, die manche aus den Innenstädten verbannen wollen, hat dieses sehr kompakte Segment wenig zu tun. Manche Hersteller sparen sich gar den von der Optik her erwarteten Allradantrieb gänzlich, sodass im Segment nicht mal mehr jeder Vierte antriebsseitig Geländetauglichkeit vortäuscht. Die Volumenhersteller setzen auf optisch ansprechende bezahlbare Alltagsmodelle mit erhöhter Sitzposition. Diese Eigenschaften, bezahlbar, hochbeinig und alltagstauglich sind in Kombination letztlich auch das Erfolgsrezept für das rasante Wachstum der vergangenen Jahre.
Auch wenn große Volumina und starker Wettbewerb normalerweise Gift für stabile Restwerte sind, ist offenbar der Bedarf stetig mitgewachsen. Der Durchschnitt liegt nach 3 Jahren deutlich über 50% und die Standzeiten sind nach Corona sogar leicht unter dem Marktmittelwert. Das Feld liegt auch relativ dicht beieinander. Heraus stechen in diesem Vergleich lediglich Dacia als privatkundenorientierte und nachlassarme Budgetmarke und Mazda, die ein gesundes Preis-Leistungsverhältnis und modernes Design mit erhöhter Garantiedauer und Qualitätsempfinden verbinden.
Nach und nach – und aus Neuwagensicht zum richtigen Zeitpunkt – halten nun auch elektrifizierte Antriebe Einzug in dieses margenarme Segment und profitieren angesichts moderater Listenpreise von der prozentual vorteilhaften Innovationsprämie. Allerdings wird dies nicht ohne Wirkung auf zukünftige Restwerte bleiben. Und da dreht sich der Neuwagenvorteil ins Gegenteil, weil Käufer junger Gebrauchter ja angesichts der ihnen verwehrten Prämie mit ihrem Kauf immer noch einen Preisvorteil gegenüber einem neuen erzielen wollen. In der Folge werden auch die jeweils älteren Fahrzeuge im Preis nachgeben. Dieser Preisdruck summiert sich dann zukünftig auf mit dem immer breiter werdenden Angebot.
An den kleineren SUVs führt also gebraucht auch in Zukunft kein Weg vorbei, aber zur Sicherung der schmalen Marge ist vertriebliches Fingerspitzengefühl und kluge Differenzierung nötig.