Andreas Geilenbrügge, Head of Valuations & Insights bei Schwacke, wirft einen Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland und die aktuelle Preisentwicklung im Februar 2022.
Trotz nur geringer COVID-19-bedingter Restriktionen war der Januar der schlechteste Monat für Flotten- und taktische Neuzulassungen in Deutschland seit mindestens 20 Jahren. Er ist vergleichbar mit den Zahlen während des Lockdowns im Januar 2021, so die Einschätzung von Andreas Geilenbrügge.
Der anhaltende Mangel an Nachschub an Fahrzeugen aller Altersklassen wird sich auch zukünftig negativ auf das verfügbare Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt auswirken. „Diese Ausgangslage wird in den kommenden Jahren die Preisentwicklung maßgeblich beeinflussen“, vermutet Geilenbrügge.
Die Verfügbarkeit von dreijährigen Benzinern ist in Deutschland aufgrund des starken Flottenjahrgangs 2019 vergleichsweise stabil. Das sorgt für weniger ausgeprägte Preissteigerungen als bei Diesel-PKW, deren Angebotsmenge deutlich unter der Nachfrage liegt.
Welche Preisentwicklung für Gebrauchtwagen ist zu erwarten?
Bei den Online-Preisen für Plug-in Hybride (PHEV) zeichnete sich zuletzt eine leichte Stabilisierung ab. „Die Angebotspreise für ältere Fahrzeuge lagen teilweise erheblich über den Verkaufspreisen. Das führte letztendlich dazu, dass die Preisvorstellungen der Händler zunehmend nicht mehr erreicht werden konnten. Wir erwarten einen ähnlichen Nivellierungseffekt bei jungen gebrauchten PHEVs. Eine vergleichbare Situation hat es bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor schon lange nicht mehr gegeben“, so Geilenbrügge.
Das erste Halbjahr 2022 dürfte im Gebrauchtwagensegment ein Verkäufermarkt bleiben, mit weiteren leicht schwächeren Tendenzen für PHEVs. Die Preisentwicklung für Batterie-elektrische Fahrzeuge bleibt abzuwarten.
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