Markt

Monthly Market Update: Angebotsmangel auf dem deutschen Markt

Andreas Geilenbrügge | 05 Okt 2021

Über den Autor

Andreas Geilenbrügge

Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK

Seit November 2013 ist Andreas Geilenbrügge bei Schwacke. Zunächst als Key Account Manager für Hersteller und Importeure, seit 2016 verantwortlich für Insights und ab Mitte 2018 gesamtverantwortlich für den Bereich Restwerte & Insights. Vor Schwacke liegen 9 Jahre Erfahrung im Flottenvertrieb von Importeuren und ein abgeschlossenes Betriebswirtschaftsstudium. Des Weiteren schreibt Andreas Geilenbrügge für Autovista24.

Titelbild Monthly Market Update Oktober 2021

Andreas Geilenbrügge, Head of Valuations and Insights bei Schwacke, über die aktuelle Situation auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.

„Bei allen, die mit dem Gebrauchtwagenhandel ihr Geld verdienen, dürfte sich derzeit eine Art Goldgräberstimmung ausbreiten. Zumindest preislich“, fasst Andreas Geilenbrügge die Lage zusammen. Nachschub in allen Altersclustern ist in Deutschland rar und man scheut sich auch nicht mehr bereits existierende Angebotspreise heraufzusetzen, anstatt „nur“ neue Angebote höher einzupreisen als den Vorgänger. Schließlich verlassen die Gebrauchten immer schneller wieder den Hof und Zukaufquellen werden immer weniger ergiebig.

Als Gesamtmarktbeschreibung ist laut Geilenbrügge „Verkäufermarkt“ das passende Wort. Im Detail lassen sich aber durchaus Unterschiede erkennen. Für Alterssegmente beispielsweise gilt, je älter, desto stärker der prozentuale Preisanstieg, allerdings bedeutet dies natürlich auch ein geringeres Wachstum im absoluten Wert und Ertrag.

Insgesamt verkaufen sich 3jährige Diesel noch immer mengenmäßig relativ stabil, während sich die beobachtete tägliche Angebotsmenge im Vergleich zu vor Pandemie und Halbleiterkrise um etwa 25.000 Fahrzeuge bzw. fast 40% vermindert hat. Bei den jungen Gebrauchten im Alter von 6-18 Monaten hingegen schneiden die Benziner von der Preisentwicklung her besser ab als die Selbstzünder, stehen aber dafür auch durchschnittlich 15-20 Tage länger.

Schwierig bleibt es bei den elektrifizierten Antrieben, die am Markt immer noch einen auffällig geringen Anteil am Angebot in allen Altern haben. BEVs sammeln zwar Standtage, stabilisieren sich aber preislich. Plug-In Hybride substituieren zunehmend den Verbrennermangel und sind entsprechend preisstabil, aber junge Vollhybride haben sich dieses Jahr an die unrühmliche Standtagsspitze gesetzt und geben eine Vorahnung auf deren zukünftige Preisentwicklung. Die Jahresend-Rallye hat begonnen, aber die Aussichten sind für den Gesamtmarkt weiter ungetrübt, so Geilenbrügges abschließende Einschätzung.


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