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Die CO2-Strafzahlungen werfen Ihre Schatten voraus

Andreas Geilenbrügge | 21 Jan 2020

Über den Autor

Andreas Geilenbrügge

Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK

Seit November 2013 ist Andreas Geilenbrügge bei Schwacke. Zunächst als Key Account Manager für Hersteller und Importeure, seit 2016 verantwortlich für Insights und ab Mitte 2018 gesamtverantwortlich für den Bereich Restwerte & Insights. Vor Schwacke liegen 9 Jahre Erfahrung im Flottenvertrieb von Importeuren und ein abgeschlossenes Betriebswirtschaftsstudium. Des Weiteren schreibt Andreas Geilenbrügge für Autovista24.

Co2 Strafzahlungen

Ab diesem Jahr wird es ernst. Für alle innerhalb der EU neu zugelassenen PKW müssen die Hersteller zukünftig 95€ pro Zulassung und Gramm Zielwertüberschreitung rückwirkend zahlen, wenn sie ihr markenindivduelles Emissionsziel Ende des Jahres verfehlen. Im Schnitt aller Hersteller liegt das Ziel bei 95 Gramm CO2 pro km, kann aber auch je nach Portfolio und „Historie“ wie z.B. bei Jaguar Land Rover bei über 130 Gramm liegen. Und die Ziele werden über die kommenden Jahre weiter sinken.

Dieselkrise und das CO2-Dilemma

Dabei gilt natürlich, je mehr Zulassungen ein Fahrzeug mit CO2-Emissionen oberhalb des Zielwertes aufweist, desto ungünstiger für den Hersteller. Die Emissionen sind dabei bekanntermaßen stark von der Art des Antriebes abhängig. Daher sind Elektrofahrzeuge ohne CO2-Ausstoß natürlich bei Herstellern beliebt – insbesondere aufgrund der aktuellen noch voll gültigen „Supercredit“-Regelung. Zugelassen werden sie aber trotz starken Wachstums angesichts der Gesamtmengen noch verhältnismäßig selten. Ähnliches gilt für die im Testzyklus wenig emittierende Hybride, besonders Plug-Ins. Diesel stehen ebenfalls für relativ geringe CO2-Werte, sind aber seit der Krise bei den Endkunden nicht mehr gut gelitten. Und Benziner sind zwar beliebt, schneiden in der Bilanz aber im Vergleich am schlechtesten ab. Regularien wie WLTP und RDE tun ihr Übriges, um den Rechenkünsten und Strategien der Hersteller das Leben schwer zu machen.

Dezember 2019 – Ein echter Erfolgsmonat?

Wie sehr daher dieses Thema bereits in der Vergangenheit begann, den Markt zu beeinflussen, konnte man letzten Dezember an einer prägnanten „Anomalie“ beobachten. 2019 wies – abgesehen von 2006 – den deutlich zulassungsstärksten Dezember der vergangenen 20 Jahre auf. Besonderen Anteil hatten daran benzingetriebene PKW, die im Vergleich zu 2018 um fast 25% zulegten und damit 75% der gesamten Volumendifferenz zum Vorjahresmonat ausmachten. Nun könnte man versuchen, dies mit der wachsenden Beliebtheit von Benzinern zu erklären. Aber wenn man sich exemplarisch das folgende Detail anschaut, wird schnell klar, dass eine Strategie dahintersteckt (Abb. 1).

PS as PS can – CO2-Winterschlussverkauf

Betrachtet man als Beispiel die benzingetriebenen PKW mit mehr als 200kW (ca. 272PS), also salopp gesagt die „CO2-Bad Guys“, dann stellt man in den Monatsverläufen zunächst fest, dass von Jahr zu Jahr die Mengen wachsen. Das Linienniveau schraubt sich stetig nach oben. Zugegeben, seit 2001 hat sich die Anzahl der mit einer solchen Motorleistung zugelassenen Modellreihen von damals etwa 40 auf heute 190 vervielfacht. Aber seit 2014 liegt die Anzahl deutlich und stabil über 180. Eine steigende Vielfalt solcher Fahrzeuge würde also nicht den untypisch nach oben weisenden Wechsel von November zum Rekordwert Dezember 2019 erklären. Viel eher sehen wir hier bewusste Eingriffe durch Zulassungen CO2-problematischer Modelle, die noch schnell im nicht strafbewehrten Jahr 2019 getätigt wurden. Solche Eingriffe und Veränderungen entweder seitens der Industrie oder initiiert durch staatliche Maßnahmen werden wir in Zukunft also vermutlich noch häufiger sehen und in Marktbeobachtungen einbeziehen müssen.

2020 könnte ein vorteilhaftes Jahr werden, um leistungsstarke junge Gebrauchte zu erwerben.

CO2 Strafzahlungen bei neu zugelassenen PKW

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