Große Unterschiede im Werterhalt warten im ohnehin kostspieligen Segment der Oberklasse auf den Handel. Und ein Newcomer holt sich die Restwertkrone.
Oberklassefahrzeuge stehen schon immer im Ruf, ganz besonders effektive Wertvernichter zu sein. Das bestätigt auch einmal mehr die Prognose der Schwacke-Marktexperten zur künftigen Wertentwicklung. Denn bei rund 51 Prozent Segment-Durchschnitt wird deutlich, dass von den teils sechsstelligen Neuwagenpreisen nach drei Jahren eine ganz erhebliche Summe abgeschrieben werden muss. So werden sich künftig vor allem die Käufer eines gepflegten Gebraucht-Oberklässlers freuen, während die Ersthand-Halter allenfalls gegenüber dem Finanzamt vom herben Verlust und entsprechend hohen Abschreibungen profitieren.
Die Unterschiede der Restwertentwicklung innerhalb des Segments vor allem am Baureihenalter festzumachen, scheint auf den ersten Blick verständlich. Schließlich ist der Jaguar XJ als Schlusslicht der Oberklasse-Werthaltigkeit seit inzwischen zehn Jahren auf dem Markt. Doch der Vergleich der zwei Jahre länger gebauten W222-S-Klasse mit dem Münchner Erzrivalen BMW 7er zeigt, dass natürlich auch die Verkaufsfördermaßnahmen im Neuwagengeschäft einen entsprechenden Anteil am Restwertniveau haben. Ein erstaunliches Bild gibt es an der Spitze: Porsche, üblicherweise mit einem Dauer-Abo auf den Sieg im Restwert-Ranking, wird vom Newcomer Tesla überholt. Das Model S sehen die Schwacke-Experten als Dreijährigen bei beachtlichen 60 Prozent Restwert. Ob man allerdings auf prozentuale Restwerte schauen sollte, ist bei Tesla eher fraglich, seit die Listenneupreise starken Veränderungen unterliegen und die mangelnde Kontinuität in der Neu-/Gebrauchtpreis-Relation hier wenig Orientierungshilfe bietet.