Andreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations Germany, Nordics & UK bei Schwacke, über die aktuelle Entwicklung des Marktes für Gebrauchtwagen in Deutschland (mit besonderem Augenmerk auf E-Fahrzeuge) und die Aussichten für Restwerte.
Im Verhältnis zu den gesamten Besitzumschreibungen von PKW, die um ca. 8% zugenommen haben, stellen EVs (Hybrid und Vollelektrisch) auch in diesem Jahr natürlich immer noch eine kleine Minderheit von 10% dar.
Aber die gute Nachricht ist, dass sich 60% des Zuwachses an Besitzumschreibungen bisher aus EVs generiert. Die Zahlen von BEV und PHEV haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum entgegen aller Unkenrufe sogar nahezu verdoppelt. Buchstäblich erkauft wird dieses Wachstum allerdings – und das ist das eigentliche Problem – mit starkem Preisverfall gebrauchter E-Fahrzeuge. Die Gründe sind vielfältig: Das durch die starke prämienbedingte Neuwagenstimulation der vergangenen Jahre verursachte Überangebot, erhebliche Preissenkungen von neuen Modellen, aber nicht zuletzt auch eine fortgesetzte öffentliche und von vielen Seiten medial befeuerte Debatte zur Zukunft der E-Mobilität, die interessierte Käufer zunehmend verunsichert.
Die Newcomer wie BYD und GWM erzielten in den ersten drei Monaten des Jahres in der Regel dabei nur zweistellige Stückzahlen, während MG schon bald an der 1.000er-Marke kratzt und die vielgescholtenen Teslas in 2024 bisher 56% mehr Besitzumschreibungen, jedoch unter schweren Preiseinbußen, verzeichnen konnten. Der Preisindex zeigt für BEVs weiter leider nach unten wohingegen Verbrenner ihren allgemeinen Preistrend im Großen und Ganzen stabilisiert haben.
Interessant zeigt sich die Segmentbetrachtung, in der nun die bisher resilienten A und B Segmente der Stabilisierung des Gesamtmarktes nicht folgen können und weiter bei den Angebotspreisen nachgeben. Mit der sinkenden Inflation und der für 2025 erwarteten Erholung der Wirtschaftskraft bleibt somit zumindest ein bisschen Hoffnung, dass das Preisniveau keinen zu großen Schaden nimmt. Was weiter fehlt, sind aber Anreize zum Betrieb von E-Fahrzeugen und eine Versachlichung und Entschärfung der öffentlichen Debatte als vertrauensbildende Maßnahmen. Beides würde helfen, das weiter nachfließende Gebrauchtwagenangebot besser zu vermarkten.
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Einen Einblick in die Entwicklung im Februar gibt es hier.
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