Andreas Geilenbrügge, Head of Valuations and Insights bei Schwacke über die Nachfrage nach Škoda-Fahrzeugen auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt.
Škoda hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt. Jedes Jahr von 2000 bis 2019 war – mit einem Abwrackprämien-Ausreißer nach oben – an Neuzulassungen besser als das vorhergehende! Dieses generische Wachstum ging einher mit stetigem Ausbau der Modellpalette, sodass die Tschechen als stärkster Importeur mittlerweile mit acht statt anfänglich drei Baureihen breit aufgestellt sind.
Zwar sind SUV erwartungsgemäß mit über 40% Markenanteil eine dominierende Größe, aber im Marktvergleich liegen sie damit eher im Mittelfeld, was dem zulassungsstärksten Škoda namens Octavia geschuldet ist. Auch der Elektrifizierungsanteil – also vollelektrisch und echter Hybrid – liegt mit 19% 2021 eher im unteren Wettbewerbsumfeld. Man darf aber nicht vergessen, dass die Marke gerade zwei besonders zulassungsschwache Monate hinter sich hat, was sicher nicht mangelnder Kundennachfrage zuzurechnen ist.
Zwar sind lange Lieferzeiten kein neues Phänomen für deutsche Händler und Kunden, aber unter 10.000 Zulassungen im Monat hat es sehr lange nicht mehr gegeben. Die Einbußen sind fast so stark wie bei Konzernschwester SEAT nebenan.
Ein weiterer elektrischer Volumenbringer wie bei VW der ID.3 fehlt bei Škoda. Dafür verkauft sich der Enyaq aktuell beinahe ebenso gut wie der ID.4. Abhilfe könnte – neben dem herbeigesehnten Ende der Halbleiterkrise – der Elroq schaffen, allerdings erst Ende 2024.
Der vollelektrische Kleinwagen wird voraussichtlich noch vor dem ID.1 und Seat Acandra in den Showrooms stehen und die Palette endlich nach unten erweitern. Wenn man sich die Prognosewerte der aktuellen Škodas in Anbetracht der akuten Unterversorgung an Neuwagen anschaut, ist aber davon auszugehen, dass auch in naher Zukunft die meisten Simply Clever-Modelle sehr stabile Restwerte jenseits der 50%-Marke aufweisen werden.
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