Im Juni haben wir wieder Restwertprognosen für eine interessante Fahrzeugneuerscheinung in unsere Datenbank aufgenommen:
- Seat Leon
Seat Leon – The Sunny Side of Golf
Der Vorgänger des spanischen Newcomers konnte sich mit regelmäßig über 40.000 neuen Einheiten pro Jahr den ersten Platz innerhalb der Marke trotz SUV-Diversifikation sichern.
Fast jeder dritte neue deutsche Seat war ein Golf-Konkurrent. Die vierte Generation baut natürlich auch wieder auf der aktuellen MQB-Plattform auf, nutzt aber die längere Variante, auf dem bereits Konzernbruder Octavia steht und hat damit wichtige Zentimeter mehr zwischen den Rädern als Golf VIII und der neue Audi A3. Dieser Platz kommt vor allem der Rückbank zugute und fügt beim Kombi Sportstourer noch ein sehr üppiges Ladeabteil hinzu.
Größe ist allerdings nicht das erste, an das man beim Leon denkt. Design und Emotion sind besondere Stärken bei den vorherigen Generationen gewesen und auch der Jüngste schöpft da aus dem Vollen. In Martorell hat man sich größte Mühe gegeben, dass egal wo man hinschaut, das Auge auf schöne Details blickt. Außen dominiert Dynamik, mit der sportlichen Front, konturierter flacher Haube und schmalen Scheinwerfern. Die muskulöse Seitenlinie und das sportliche Heck mit auf Wunsch durchgehendem Leuchtenband und darin integrierter dritter Bremsleuchte machen großen Spaß beim Anschauen. Selbst der Modellschriftzug, der beim Leon schon immer zentriert auf der Heckklappe saß, bietet mit neuem natürlichen Schwung eine frische Idee, nachdem zahlreiche andere Hersteller auf diesen Zug mit sehr geradlinigen Lettern aufgesprungen waren.
Einzig kritikwürdig kann man die verlorene Einzigartigkeit der Front nennen, die – wenn man das Logo zuhielte – auch einem modernen Asiaten gehören könnte. Innen findet man viele aus den Geschwistern bekannte Elemente, jedoch ist auch hier versucht worden, die Gleichteile in dynamische Linien und Dashboards einzubetten.
Bedient wird nun überwiegend ohne Mechanik per Touchpads oder gleich ganz kontaktlos akustisch. Etwas anachronistisch muten da die Fensterheber und Spiegelschalter an, die einer älteren Generation zu entstammen scheinen und an manchen Stellen würde man sich wertigere Materialien oder eine optisch bessere Einpassung wünschen.
Das optionale umlaufende Ambientelichtband im Innenraum wiederum ist ein Highlight und erfüllt zugleich die Funktion der Ausstiegs- und Totwinkelwarnleuchte. Insgesamt muss man sich auch schon viel Mühe geben, am neuen Leon etwas zum Bemängeln zu finden. Was zur Abrundung der Palette zum Beispiel noch fehlt, sind Automatikgetriebe für kleinere Benziner und Diesel sowie die bereits in den Startlöchern stehenden Plug-In und Cupra Varianten und eine fahrdynamische Allradversion. Ansonsten: Vamos, Leon!