Neue Modelle im Forecast – Zwei mal drei macht Vier (Liter) – Selten oder allgegenwärtig
Im August haben wir wieder Restwertprognosen für interessante Fahrzeugneuerscheinungen in unsere Datenbank aufgenommen:
- BMW 3er Touring
- Mazda3 Fastback
Mazda3 Fastback – der japanische Weg
Ein kompaktes Stufenheck auf den Markt zu bringen, ist in Zeiten eines Hyundai i30 Fastback oder angesichts der Premium-Stufenheck-Modelle bedingt nachvollziehbar. Die deutschen Segmentanteile von ca. 2% sprechen hingegen eine andere Sprache. Was den Japaner aber interessant macht, ist vor allem die für diese Bauform aktuell einzige Motorisierung, die nun auch gleichzeitig für das Fließheck verfügbar ist. Was manche noch unter dem wenig modernen Namen „Diesotto“ kennen, hält unter der Bezeichnung SKYACTIV-X erstmalig in Großserienfahrzeugen Einzug: ein selbstzündender Benzinmotor. Die WLTP-Verbrauchswerte sind entsprechend beeindruckend: 4,1-4,3 l/100km bzw. 96-102g/km CO2 bei 180PS kommen sogar den Vollhybriden vergleichsweise nahe. Ebenfalls ungewöhnlich ist beim Mazda3 die schon mit dem Fließheck eingeführte – fast vollständige – Abkehr von einer klassischen drei- bis vierstufigen Trimline-Struktur. Die grundsätzliche Wahl steht zwischen einer überdurchschnittlich gut ausgestatteten Basisversion und einer „Selection“ mit mehr Komfort, aber auch 2.000€ Aufpreis. Auch Einzeloptionen sind in der Preisliste Mangelware. Kundenwünsche nach „Mehr“ sollen über wenige Pakete bedient werden und diese sind, wie die Einzeloptionen, zwingend an die Selection-Version gebunden. Es werden also durchweg attraktiv ausgestattete Modelle auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen, was dem Wiederverkaufswert prinzipiell guttun wird. Allerdings müssen Kunden auch verstehen lernen, dass bereits die „nackte“ Basis eine lohnenswerte Investition ist und in Gebrauchtwagenportalen Ausstattungspakete identifizieren und einordnen können. Wohl dem Händler, dessen Systeme in der Lage sind, Ausstattungspakete in mobile.de und Konsorten korrekt aufzulösen und zu übermitteln.
BMW 3er Touring – Flotten-Dreier
„The 3“, wie die Baureihe sogar auf der deutschen BMW-Homepage genannt wird, ist für BMW ein echtes Schwergewicht. Lange Jahre die Zulassungs-Nummer 1 in der BMW-Palette, wurden erst mit Zulauf von X3 und X1 die Kunden zunehmend vor die Wahl gestellt. Auf Deutschlands Straßen ist er nach Golf/Polo und Astra/Corsa mit über einer Million aber immer noch das häufigste Modell und doppelt so oft vertreten wie sein großer Bruder „The 5“. Entsprechend wichtig ist insbesondere die in deutschen Fuhrparks beliebte Touring Kombi-Version. Daher wird die Einführung immer mit großer Spannung erwartet. Für den Kombi gilt wie für die Limousine, optische Evolution statt Revolution. Außerdem unterstreichen serienmäßige LED-Hauptscheinwerfer und Digitalcockpit nicht nur den Premium-Anspruch, sondern werden auch Gebrauchtwagenkunden überzeugen. Auch die im günstigsten Fall 4,6-4,8l/100km des 320d lassen Diesel für Flottenbetreiber und sparsame Gebrauchtkäufer sicher immer noch – oder wieder – attraktiv erscheinen. Aber eines fehlt dem BMW Kombi noch: Etwas, das der in den USA als erfolgreicher Wettbewerber in die Schlagzeilen geratene Tesla Model 3 hat, einen alternativen Antrieb. Und, dass auch in diesem Segment Bedarf danach besteht, zeigt Teslas erstaunlicher Rang 4 bei den kumulierten Juli-Zulassungen der Mittelklasse-Limousinen hinter BMW.