Nachdem sie die Emissionsziele 2020 knapp verpasst hatte, hat die Volkswagen Gruppe die von der EU vorgegebenen CO2-Grenzwerte für Neuwagen im vergangenen Jahr eingehalten. Laut vorläufiger Zahlen lag der Kohlendioxidausstoß bei PKWs der Marke VW im Jahr 2021 rund 2% unter den Vorgaben der EU.
Nach Aussage von VW kann die Gruppe für das vergangene Jahr einen EU-weiten Durchschnittswert von 118.5 g/km vorweisen –die Vorgabe der Europäischen Union für die VW Gruppe liegt bei 120.8 g/km. Insgesamt erreichte die PKW-Neuwagenflotte der Marke einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 113 g/km und liegt damit unter dem vorgegebenen Zielwert von 119 g/km.
Ralf Brandstätter, CEO der Marke VW, zeigte sich erfreut über das Ergebnis. Mit dem Übertreffen der CO2-Ziele habe sich bestätigt, dass die Accelerate Strategie, mit einer offensiven und konsequenten Ausrichtung hin zu Nachhaltigkeit und E-Mobilität, aufgehe. VW trage entscheidend dazu bei, die Pariser Klimaziele zu erreichen, nicht zuletzt durch die neuen Modelle in diesem Jahr.
Im Gespräch mit Autovista24 im vergangenen Dezember erklärte VW, dass man die Ziele für 2021 erreicht habe. Die EU-Gesetzgebung sieht Strafzahlungen für Autohersteller vor, wenn sie die vorgegebenen Emissionswerte nicht einhalten können. In die spezifischen Maßgaben wird unter anderem auch die durchschnittliche Anzahl der jeweiligen Neuzulassungen des entsprechenden OEMs mit einbezogen.
VW plant Reduzierung der Flottenemissionen
Förderlich für die Einhaltung der Emissionsziele war zweifellos die fortschreitende Elektrifizierung innerhalb des Unternehmens. Die Transformation in einen nachhaltigen, Software-konzentrierten Mobilitätskonzern möchte der Autobauer auch durch eine Reduzierung seiner CO2-Flottenemissionen erreichen. 2021 lieferte VW 472.300 E-Autos (EVs) innerhalb der EU, nach Norwegen und Island aus. Das ist ein Plus von 64% im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) und Plug-in Hybriden (PHEVs) an den Gesamtauslieferungen ist von 10,1% im Jahr 2020 auf 17,2 % gestiegen. Ziel des Autoherstellers ist es, die Rolle des europäischen Marktführers im BEV-Segment zu übernehmen.
Christian Dahlheim, VW Leiter Konzern Vertrieb, äußerte sich in einer Mitteilung des Unternehmens wie folgt: „Unsere konzernweite Elektro-Offensive hat letztes Jahr mit zahlreichen attraktiven neuen Modellen weiter deutlich an Fahrt gewonnen. Fast jedes fünfte in Europa ausgelieferte Fahrzeug hatte einen Stecker, mehr als die Hälfte davon fährt vollelektrisch. Damit haben wir die CO2-Flottenemissionen weiter reduziert und erfüllen das Ziel der EU. Außerdem konnten wir viele neuen Kunden für die Elektromobilität begeistern. (…) In 2030 planen wir in Europa einen Anteil vollelektrischer Fahrzeuge von 60 Prozent.“
Die neuen E-Modelle
Für dieses Jahr steht bei VW die markenübergreifende Einführung neuer BEVs auf dem Programm, darunter zum Beispiel die SUV Coupés ID.5 und ID.5 GTX sowie der stylische ID. Buzz. Audi wird ein Upgrade des e-tron auf den Markt bringen, darüber hinaus wird es neue Modelle des Porsche Taycan geben. Der Autobauer plant, in den kommenden vier Jahren rund 52 Milliarden Euro in das Thema Elektromobilität zu investieren. Weitere acht Milliarden Euro sollen in die Hybridisierung des Modell-Portfolios fließen.
VW war laut eigener Aussage der erste Automobilkonzern, der sich zum Pariser Klimaabkommen bekannte. Die Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen. Um dieses Vorhaben umzusetzen, ist zunächst eine Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes pro Auto in Europa um 40% bis 2030 geplant. Darin eingeschlossen sind auch Produktion und Lieferketten, mit dem Vorsatz eine Netto-Null-Emission für E-Fahrzeuge erzielen. Von Daimler und BMW liegen derzeit noch keine offiziellen Zahlen vor. Beide Unternehmen haben jedoch kürzlich bestätigt, dass auch sie laut vorläufiger Daten die Emissionswerte für 2021 eingehalten haben.
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